Freitag, 31. Dezember 2021

Erstes Schneidebrett fertig

Als ich das erste Mal in einem YouTube-Video die Herstellung eines Schneidebrett's gesehen haben, entstand der Wunsch so etwas auch einmal herzustellen. Vor zwei Jahren habe ich mal ein Stück Akazien-Küchenarbeitsplatte bekommen, dass bei einem Ausschnitt für eine Spüle oder auch ein Kochfeld über geblieben war.

Dieses Stück von ca. 40 x 50 cm stand also in der Werkstatt und wartete auf eine Verwendung. In diesem Herbst habe ich mich dann an dieses Stück erinnert und die Idee: Ich stelle mein erstes Schneidebrett her - war geboren. Da ich zurzeit nur eine Holzart hatte, war ich gespannt, was draus wird. 

Das Leimholzbrett wurde erst einmal geschliffen, dann in ca. 4 cm breite Streifen geschnitten, die dann wieder zusammengeleimt werden sollten. Es sollte ein einzigartiges Muster entstehen,was nur Holz bieten kann. Ich hatte so etwas zwar schon im Video gesehen, so etwas in Echt zu sehen, ist noch mal eine andere Nummern. Das aber das Akazienholz so ein tolles Muster hat, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen.

Verleimte Streifen zwischen den Schraubzwingen

Nach dem Abtrocknen des Holzleims war das Einebnen der Oberfläche die nächste Aufgabe. Hierfür gibt es die verschiedensten Methoden. Die Profis schicken die verleimten Bretter mehrfach durch breite Schleifmaschinen oder schicken sie durch einen Dickenhobel. Beides steht aber einer Hobbywerkstatt nicht zur Verfügung. Eine andere Methode ist das Abfräsen der Oberfläche mit Hilfe einer Führung auf der die Oberfräse steht und die dann über die gesamte Fläche geführt wird. Angeregt wurde ich zum Bau einer solchen Vorrichtung durch ein YouTube-Video von "Der Kreativ Baer" aus dem Jahre 2018 bzw. von "thosa" aus dem Jahre 2019. Für meine geplanten Bretter sollte die Genauigkeit ohne die oft verwendetet Linearführung reichen. So eine Vorrichtung habe ich mit Hilfe von zwei vorhandenen Alu-Winkel, ein paar Stücke Siebdruckplatte und ein paar Schrauben/Muttern gebaut. Leider habe ich dabei vergessen, ein Foto zu machen. Danach wurde die Oberfläche mit dem Handbandschleifer und einem Exzenterschleifer geschliffen bis eine gleichmäßige Fläche entsteht.

Jetzt kommt der spannendste Teil der ganzen Aktion, die Oberflächenbehandlung mit Öl und Wachs.

Brett teilweise geölt

Im oberen Teil des Bildes ist zu sehen, wie das Brett nach dem Schleifen, wässern und wieder Schleifen und säubern aussieht. Der untere linke Teil zeigt die volle Schönheit des Holzes nach der ersten Berührung mit Öl.

Das komplett geölte Brett

Nach dem Ölen muss das Öl einziehen und dann nach einen Zeit das nicht eingezogene Öl abgerieben werden, denn sonst entstehen klebrige Stelle. Jetzt kann mach auch schon erkenne, wie es fertig aussehen könnte. Anschließend wurde das Brett nach einer Trocknungszeit noch einmal mit Holzbutter eingerieben, damit es bei der Berührung mit Wasser und anderen Flüssigkeiten geschützt ist.

Das fertige, erste Schneidebrett liegt jetzt zur Nutzung in unsere Küche und ersetzt das schon lange vorhandene Buchenbrett aus einem bekannten skandinavischen Möbelhaus. 

Erstes Schneidebrett aus Akazienholz mit einem Schneidmesser,
das wir vor vielen Jahren auf dem "Handmade-Markt" mal gekauft haben

Bin gespannt, wie sich das Hirnholz der Akazie im Alttag bewährt. 

Nicht ganz optimal geschliffenen Stellen

Erst jetzt fällt auf, dass die Oberfläche nicht ganz so optimal geworden ist. Es ist an einigen Stellen noch etwas rauh, was sich erst jetzt ausgebildet hat. Aber es ist der erste Versuch und ich bin sehr zufrieden. Mal sehen, aus welchem "Rest" das nächste gebaut wird, da die Vorrichtungen zum Fräsen ja vorhanden ist, kann das nicht lange auf sich warten lassen.

Update vom 12.01.2022

Nunmehr ist das Brett seit drei Wochen in unserer Küche im täglichen Einsatz zum Schneiden von Gemüse, Brot und so anderer Allerlei. In der Zwischenzeit habe ich es noch einmal geölt und es hat sich so bewährt, dass es nicht mehr aus der Küche weg zudenken ist. Eigentlich habe ich den Eindruck, das Schneidebrett wird es von Tag zu Tag schöner.

Brett nach den ersten Wochen Nutzung in unserer Küche

Diese Brett macht Lust darauf das nächste Brett herzustellen um dann auch die kleinen Schönheitsfehler dieses Brett zu vermeiden, aber bestimmt andere zu machen. Mal sehen, wann mir das nächste geeignete Hartholz in die Finger fällt. Habe nicht übel Lust, mal ein ganz dickes, etwas größeres Brett zu machen, das die amerikanischen Holzwerke "Butchblock-Style" nennen. Mir schweben Maße von ca. 50 x 35 x 5 cm vor. Das jetzige Brett ist ca. 45 x 30 x 3 cm.

Update vom 24.06.2022

Nunmehr ist das Brett seit einem halben Jahr in unser Küche im Einsatz. Entweder wird es mit dem japanischen HAIKU-Kochmesser oder unserem aus Nord-Korea stammenden Kochmesser mit super scharfer Schneide. Aber wir schneiden auch Brot mit einem Wellenschliff-Konditormesser darauf. Außer säubern mit einem feuchten Lappen und gelegentlichem Ölen - meist von beiden Seite - braucht es keine große Pflege und sieht immer noch toll aus. 


Was ich aber bisher nicht erwähnt habe bzw. gezeigt habe, ist die Unterseite. Diese ist nicht so glatt wie die Oberseite. Hier habe ich kleine Gummifüße eingelassen. Sie sorgen dafür, dass das Brett immer rundherum belüfte ist.

Eingelassene Gummifüße auf der Unterseite
Gummifüße in Nachaufnahme

An dieser Nahaufnahme kann erkennen, dass die Kante abgeschrägt ist, was beim Hochheben des Bretten sehr hilfreich ist. Hier ist aber auch der ca. 5 mm eingelassene Gummifuß zu erkennen. Dieser ist mit einer Schraube befestigt. Das Brett ist zwar nicht so dick, wie es bei der Größe sein sollte, aber es erfüllt seinen Zweck besser als erwartet.


Sonntag, 5. Dezember 2021

Advent, Advent

Vor einiger Zeit habe ich von einem ortsansässigen Zimmermann Balkenreste bekommen. Es gab aus einer anderen Deko-Idee von Bea aber auch schon eine große durchsichtige Weihnachtsbaumkugel, in der aber schon kleine Äste steckten. Es es stand die Idee, zu den Ästen noch eine kleine dünne Lichterkette mit Micro-LED einzuschieben und diese dann auf einen Holzklotz zu befestigen. Hier das Ergebnis der Idee:Auf dem Bild ist hinten das kleine Tablett aus altem Eichenholz - siehe Bericht vom Entstehen hier im Blog - und eine gedrechselte Schale aus gestocktem Buchenholz, die ich mit einem Drechsler aus Tirol bei einem Besuch in seiner Werkstatt habe.

Dekolicht auf Holzklotz

Am Boden der Holzklotzes wurde ein Fach für das Batteriefach gefräst und ein Loch nach oben gebohrt, durch den der Lichtdraht geschoben wurde. Wenn eine Idee klappt, ist schnell der "Auftrag" nach Nachbauten erteilt. Aber es macht ja Spaß, wenn was funktioniert und es gefallen findet.


Neben diesen Deko-Elementen habe ich aber noch andere Sachen machen können. Bei einem YouTube-Video bei einem Bastel-Ley den Bau eines Grundhobels gesehen. So einen Grundhobel, mit dem man z.B. bei gesägten Nuten die Nutsohle glätten kann, liebäuge ich schon lange. Bei verschiedenen Aktionen haben ich zwar so was schon mal gebraucht gesehen, aber ich bin nie zum Zug gekommen. Jetzt fand ich diese Anleitung, die nach Nachahmung rief. Ein Stück Eichenholz für den Korpus war schnell gefunden. Beim "Hobeleisen" aus einem alten Inbusschlüssel war ich etwas skeptisch. 

Grundhobel im Rohbau

Das Schärfen des Inbusschlüssels war zwar etwas tricky, aber das Ergebnis ist ok. Nachdem der Rohbau in Form gesägt war, ging es an die Feinarbeit. Der Hobel sollte ja gut in den Händen liegen und keine scharfen Kanten aufweisen. Es sollte natürlich auch der Winkel für das "Hobeleisen" stimmen.

Das Endergebnis nach hobeln, schleifen und Oberflächenbehandlung mit DanishOel kann sich sehen lassen, jetzt wartest es nur auf einen ersten Echteinsatz. Sollte sich herausstellen, dass der Korpus zu wuchtig ist, dann werde ich in bei Zeiten noch verändern.

Grundhobel nach der Oberflächenbehandlung 

Auch ein anderes Projekt ist an anderer Stelle in der Pipeline. Aber hierzu später mehr.


Freitag, 26. November 2021

Unterschlupf für Rasenmäher Co. geht in die nächste Runde

Seit unserem Einzug in unser Mehrgenerationenhaus Wohnprojekt proSUN e.V. in Aachen gibt es eine Planung einen schönen Platz für die Unterbringung von Gartengerät, Rasenmäher und Co. zu haben.

Als erster Ansatz wurde ca. 2009 mal eine Kunststoffbox für den Rasenmäher angeschafft, der seit dieser Zeit in einer Ecke der Terrasse steht und inzwischen starkt gelitten hat. Die Gartengeräte fanden ihnen Platz in einem Gemeinschaftskeller. Nachteil ist, das man sich so natürlich unnützen Schmutz ins Haus trägt, Vorteil ist aber, das die Gartenwerkzeuge trocken stehen.

Der erste Versuch im Jahre 2015 einen umschlossen Bereich in einer ungenutzten Ecke der Terrasse zu installieren, scheiterte an Vorbehalten von einigen Hausbewohnern. In diesem Jahr wurde denn noch einmal ein neuer Versuch gestartet, ein Lösung zu finden. Leider kommt der Plan jetzt zu einer Zeit, wo Materialien wie Holz und Zubehör im Preis deutlich angezogen haben.

Trotzdem wurde bei der letzten Hausversammlung eine kleine Gruppe gebildet, die sich über das Thema noch einmal Gedanken auf den Erkenntnissen der vergangenen Jahre machen sollte. Hier habe ich die alte Planung noch einmal aufgegriffen und mal ein kleines Papiermodell für den Bau einer Ständerbau-Konstruktion auf der Grundlage der alten Maße mit der Erweiterung um ca. 50 in die Terrasse hinein gebaut. Der "Bauplatz" liegt unter einem Balkon, so dass kein Dach erforderlich ist. Das "Bauwerk" soll auch nicht die komplette Höhe ausfüllen, sondern oben offen und licht sein. Es soll aber auch so hoch sein, dass große Leute ohne Bücken den Raum betreten können.

Modell eines Geräteunterstandes

Als Fassade könnte man sich eine Verschalung aus lasierten Profilbrettern oder eine Beplankung mit Trespa-Platten vorstellen. Innen soll dann Platz für das Aufhängen von Gartengeräten und das Abstellen von Gartenspielzeug entstehen. Hierfür kann dann ein Ablage gegenüber der Tür genutzt werden, da dort schon ein Absatz mit L-Steinen und eine Böschung besteht, die unter dem Balkon angeschrägt ist.

Geräteaufhängung in einem anderen Schuppen, die schon mal gebaut habe

Mal sehen, wann es zu einer Entscheidung kommt, ob man sowas bauen möchte. Ich würde mich freuen, wenn die jetzt nicht sehr schöne Ecke auf unserer Terrasse einen schöne Abgrenzung bekommt. Die Kosten sind zwar im Augenblick nur grob zu schätzen, aber ich denke für das Material sind ca. 1000,00 - 1300,00 Euro fällig. Da kommt unter Anderem auf die Art der Beplankung an, die außen drauf soll.




Freitag, 19. November 2021

Trotz Einschränkung weiter aktiv

Auch wenn die Heilung meines Unterschenkelbruchs noch immer nicht, wie gewünscht und erwartet vorgeschritten ist, bin ich weiterhin in meinem Hobby aktiv. Nicht nur für mich, sondern auch für die Annaschule habe ich in den vergangenen Wochen einig Dinge fertig gestellt.

Auf der einen Seite habe ich für eine 1. Klasse aus bereits genutzten Regalbretten, die wir irgendwoher bekommen hatten, zwei Bücherregale gebaut, die nun in einer ersten Klasse hängen.

Regale für die Klasse 1 der Annaschule

Dann folgte die Nachfrage, ob wir in der Werkstatt aktiver Senioren auch noch Bänke für den Morgenkreis herstellen könnten. Hierzu kam die Zusage, dass die Kosten für das Material selbstverständlich übernommen werden. Es wurden vorerst zwei Bänke gebaut, die noch durch andere Teile ergänzt werden sollen. 

Zwei Bänke im Rohbau

Diese Bänke wurden dann noch mit Lasur gestrichen um sie haltbar zu machen. Die fertigen Bänke habe ich in der letzten Woche an die Schule übergeben können.

In Hobby Werkstatt der AWO Aachen-Burtscheid, wo ich auch einen Teil meiner Freizeit verbringe, ist die Ergänzung der Ausstattung fortgeschritten. Nachdem im Sommer eine neue Kreissäge der Firma Holzmann durch eine Spende angeschafft werden konnte, ist nun die Erweiterung der Säge weiter gegangen. Der bei diesem Modell unglücklich an der linken Seite verbaute Einschalter wurde nach vorne verlegt und mit einem großen "AUS"-Taster versehen.

AUS-Taster mit Druckplatte nach vorne verlegt

Das vor Wochen schon hergestellte Fahrgestell wurde durch einen Schrank für die Sägeblätter und das Zubehör erweitert.

Schrank auf dem Fahrgestell für die Tischkreissäge

geöffneter Schrank für Zubehör der Tischkreissäge

Im Inneren des Schrankes wurden French-Cleat-Leisten angebracht. So können die Teile auch bequem aus dem Schank genommen, bzw. umgehängt werden. Sollte sich jemand fragen, was das Backofenspray an dieser Stelle macht, dann ist diese Frage berechtigt. Backofenspray ist ein hervorragender Reiniger für verschmutzte Sägeblätter. Gelegentlich werden die Sägeblätter damit gereinigt - Tipp aus irgendeinem YouTube-Video, das ich einmal gesehen habe. Seit dem ich die Sägeblätter selber schleife nutze ich dieses Spray zur Entfernung von Verunreinigungen auf den Sägeblätter, die sich immer wieder beim Sägen von Leimholz, Multiplex oder ähnlichem bilden.

Bei dem Fahrgestell wurde auch noch eine Schublade unter der Säge vorgesehen und inzwischen eingebaut. Was kaum einer, der die Maschine in seinen Videos beschreibt erwähnt, ist die Tatsache, dass diese Kreissäge eine kleine "Dreckschleuder" ist. Es mag an unserer Absaugung liegen, aber es fliegt soviel Sägemehl nach unten, was nicht abgesaugt wird, dass sich die Schublade regelmäßig füllt. Auch aus dem Schlitz, der für die Neigung des Sägeblattes notwendig ist, fliegt eine enorme Menge Sägemehl. Hier werde ich in den nächsten Wochen einen Versuch mit einer Bürsten-Dichtung machen, um dem Herr zu werden, da die Sägespäne vor der Maschine eine Rutschgefahr darstellen. da die Werkstatt leider einen Fliesenboden hat. An der rechten Seite gibt es inzwischen einen Ablageort für den kleinen Sägeschlitten. Mal sehen, wann ich dazukomme dort auch noch eine Oberfräse einzubauen. 

Also ihr seht, trotz meines edierten Beins bin ich aktiv und die Anregungen aus dem Netz gehen nicht aus.


Montag, 4. Oktober 2021

Mal schnell neue Mitbringsel gebaut

Nachdem ich heute Morgen in der Seniorenwerkstatt der AWO den Schiebeschlitten an unserer neuen Holzmann-Kreissäge fertiggestellt hatte, musste ich auch noch was Produktives machen. Da ich zurzeit dank meines Unfalls keine kleinen Mitbringsel mehr gebaute hatte und unser Vorrat aufgebraucht war, lag ja nichts näher als etwas kleines, nützliches zum Verschenken herzustellen. 

Am Sonntag stand ich vor dem neu geölten Esstisch und suchte einen Untersetzer für die Pfanne mit Rührei. Wir haben zwar einen Untersetzer, der aber im Augenblick nicht greifbar war. Hier wurde der Gedanke geboren, sowas doch mal herzustellen. Vor einiger Zeit hatte ich eine schöne Art eines solch  nützliches Utensils gesehen, dass sich leicht auch Restholz herstellen lassen müsste. Hier das Ergebnis:

Ein paar Topfuntersetzer

Vom Bau des Regals vor ein paar Wochen hatte ich noch ein paar Streifen Eichenholz über. Diese Reste wurden in gleich breite Streifen geschnitten und in der Mitte mit einer Nut versehen. Die beiden Hölzer ineinandergesteckt ergeben den Topf/Pfannenuntersetzer. Auf der Unterseite wurde ein kleines Quadrat aus Filz angeklebt. In der Mitte kommt noch ein kleines Magnet, so dass die beiden Teile auch noch zusammenhalten, wenn das sehr trockene Holz doch noch etwas schwinden, sprich dünner werden sollte.
Topfuntersetzer mit Logo auf der Unterseite

Zum Schluss habe ich die Teile noch mit Oel eingerieben, damit sich nicht fleckig werden. Ich konnte nicht drum herum mit dem Laser noch mein Logo auf der Unterseite einzubrennen. Wie immer bei meinen kleinen Holzteile ist das erste Stück für den Eigengebrauch. Mal sehen, wenn die Pfanne mit dem Rührei draufsteht - ich denke es wird nicht lange auf sich warten lassen.


Samstag, 2. Oktober 2021

Euskirchen in Hochwasser - wer hat es gewusst?

Als ich im Sommer dieses Jahres den Entschluss gefasst habe, am Tag 50 Jahre nach meiner Einstellung bei der Polizei NRW am 01. Oktober 1971 nach Euskirchen zu fahren, konnte ich nicht ahnen, was ich gestern gesehen habe. 

Das Hochwasser vom 14. Juli 2021 im Kreis Bergheim, im Kreis Euskirchen und im Ahrtal ist allen durch die Medien immer wieder nahe gebracht worden. Die Ortsnamen Erftstadt-Blessem, Bad Münstereifel und die gesamten Ort im Ahrtal haben wir immer wieder gehört.

Gestern musste ich feststellen, dass wohl die Öffentlichkeitsarbeit des Kreises und der Stadt Euskirchen uns die Not der Menschen in der beschaulichen Kreisstadt Euskirchen selber nicht nahe gebracht wurde. Ich sehe es eher als ein Alleinlassen der der Euskirchener Bürger und Geschäftsleute an.

Aus Richtung Norden kommend, haben wir gestern im Innenstadtbereich einen Parkplatz gesucht. Auf dem Kirchplatz sind wir fündig geworden, da waren noch zwei Plätze frei. Nachdem wir unsere Auto abgestellt hatten konnten wir noch eine Braut auf dem Weg zu Kirche unsere Glückwünsche mit auf den weiteren Lebensweg geben - die hatten den anderen Parkplatz besetzt.

Auf dem Weg über die Hochstraße Richtung Innenstadt fiel uns zum ersten Mal auf, dass die Straßen und Bürgersteige sehr sauber und doch schmutzig wirkten. Der Widerspruch in sich wurde von der ein oder anderen Schmutzkante im Verlauf der Hochstrße an Hauswänden und Schaufenster und durch leer stehende, ausgeräumt und ohne Boden erscheinende Geschäft aufgedeckt. Wir kamen zu dem Schluss, hier muss auch Wasser bis zu diesen Marken gestanden haben. 

Wir hatten zwar zwei Tag zuvor in der Lokalzeit Aachen von einem Brillengeschäft in Euskirchen gehört, das unter Wasser gestanden hatte, uns war aber nicht bewusst, das dies in der Euskirchener Innenstadt gestanden hat. Als wir den Bereich der Innenstadt - Berliner Straße - erreichten, wo das ehemalige Krankenhaus und in den 1970'er Jahren der Grundlehrgang von Hunderten jungen Polizeibeamten stattgefunden hatte, machte auch der Eintrag den ich am Vortag auf der C+A Internetseite gesehen hatte einen Sinn: Vorübergehende geschlossen. Der gesamte Bereich muss unter Wasser gestanden haben. 

Bei unserem weiterer Gang durch die Innenstadt, in dem nur wenige Geschäfte offen waren, war ein Bild des Schrecken. Die Geschäfte waren alle leer, Böden und Teile der Wände waren in manchen Geschäften bis zu zwei Meter vom Putz befreit, überall standen Container mit Bauschutt, man hörte die Geräusche von Trocknungsgeräten und Heizungen aus den Häusern. Es war für uns, die nicht betroffen waren, schon ein schrecklicher Anblick, wie möge es den Leute vor Ort gehen, die dieses Jahrhundert-Ereignis hautnah mit erlebt haben und nun vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens stehen.

Bei unserem weiteren "Spaziergang" kamen wir dann in der Wilhelmstraße vor dem ProtoBello - ja der Name stand nach 50 Jahren immer noch so an der Fassade der Discothek - mit zwei Euskirchener ins Gespräch. Der eine berichtet, von der Nacht, in dem das Wasser so schnell in der Wilhelmstraße gestiegen ist, dass er seine Haus gegenüber dem PortoBello von dem daneben liegenden Parkplatz nicht mehr erreichen konnte. Die Flut hat ihn einfach mitgerissen. Auslöser war neben dem Starkregen nach seinen Aussagen wohl auch ein Öffnen eines Rückhaltebeckens, das diese Flut in der Euskirchener Innenstadt ausgelöst hat. Es seinen Auto, Container und vieles andere einfach über die Straße geschwommen, und dass mit einer unvorstellbaren Geschwindigkeit. Er berichtete auch über eine große Solidarität der Euskirchener untereinander, von offizieller Seite, war er eher enttäuscht.

Der zweite Gesprächspartner war der Bistro-Betreiber Jarallah Anis vom Alten Markt. Er hatte wohl wegen der Lage am nördlichen Rand des Alten Markt's Glück im Unglück und kann sein LeJournal wieder betreiben. Hier haben wir auf unseren Rundgang dann auch noch gesessen und die Eindrücke bei einem leckeren Kaffee auf uns wirken lassen. 

Was man aber sagen muss, es war überall eine Aufbruchstimmung zu spüren. Die verschiedensten Gewerke waren bei der Arbeit. Einzelne Geschäfte waren auch bereits wieder im neuen Glanz erstrahlt, bei anderen hatte man eine zwischenzeitliche Lösung gefunden. Ich bewundere die Geschäftsinhaber, die nach der langen Durststrecke der Pandemie jetzt auch noch diese Schicksal hinnehmen mussten und die Ärmel hochkrempeln - sie haben unsere Hochachtung. 

Ich habe bewusst auf eigene Bilder in diesem Bereicht verzichtet, da ich das Leid nicht auch noch fotografieren wollte. Ich wünsche allen von der Hochwasserkatastrophe betroffenen alle Kraft, die notwendig ist und hoffentlich kommt die von der öffentlichen Hand versprochenen Unterstützungen auch bei den Betroffenen an.


 

Donnerstag, 9. September 2021

Vor 50 Jahren - Einzug in die Polizeischule Außenstelle Euskirchen

Vielleicht wird man im Alter etwas Nachdenklich und erinnert sich gerne an Vergangenes, bzw. an Lebensabschnitte, die einen geprägt haben. Im letzten Jahr sollte es ein Treffen des Einschuljahrgangs 1960 der Volksschule Rott geben. Auf Grund der aktuelle Situation mussten wir dieses Treffen der inzwischen 67 oder 68 Jahren alten Miteingeschulten auf dieses Jahr verschieben. 

Einschulung Volksschule Rott - April 1960 - Rudi rechts im Bild
Foto: Frau Neumann
 Dieses Treffen soll dann Ende September in Rott statt finden. Von den ehemals acht Eingeschulten (4 Mädchen - 4 Jungs) haben sechs ihre Zusage gegeben. Einer konnte nicht mehr ausfindig gemacht werden, weil die Familie schon währende unserer Schulzeit dem schönen Eifelort den Rücken gekehrt haben und keine Kontakt mehr besteht. Um so mehr freue ich mich die anderen wieder zu sehen. Zum Glück wurden im letzten Jahr mal Bilder ausgetauscht und die Gruppe ist ist überschaubar, so dass man beim Treffen nicht ganz im Trüben nach Namen fischen muss. Ich hoffe, wir sehen unsere ehemalige "Junglehrerin" - so hießen die neuen Lehrerinnen früher - auch wieder. Für das letzte Jahr hatte sie die Teilnahme zugesagt.

Aber jetzt zu dem eigentlichen Thema. Bei der Überlegung, was so alles in den letzten Jahrzehnten passiert ist, kam beim "Nachrechnen" auch heraus, dass ich meinen ersten Diensttag bei der Polizei NRW am 01. Oktober 1971 hatte, also vor fasst 50 Jahren. 

Damals wurden sehr viele junge Männer bei der Polizei NRW eingestellt. Wenn ich mich recht erinnere waren es in diesem Jahr fast 2000 Jungs. Es gab damals vier Bereitschaftspolizei-Abteilungen. Darüber hinaus hatte das Land bei allen Bereitschaftspolizei-Abteilungen sogenannte Außenstellen eingerichtet. Zu einen diese Außenstellen wurde ich "eingezogen". Ich wusste, das es Ausbildungsstandorte in Linnich, Wuppertal, Bochum und Selm gab. Auch hatte ich gelesen, dass es noch Ausbildungsstellen in Münster und Stukenbrock geben soll. Als mir dann aber eine Einberufung zur BPA IV Linnich - Außenstelle Euskirchen - ins Haus flatterte, war ich doch überrascht. Euskirchen war von meinen damaligen Wohnort Roetgen mit öffentlichen Verkehrsmittel nur auf Umwegen zu erreichen. So fuhren meine Eltern mich mit dem kurz vorher erstandenen ersten eigenem Auto - eine Citroen Diane - am ersten Tag, einem Freitag über Gemünd und Kommern nach Euskirchen zur mitgeteilten Adresse. 

im Bild recht, das ehemalige Marien-Hospital, mein neues Zuhause auf Zeit
Bildquelle: https://www.rundschau-online.de/region/kreis-euskirchen/--5432676?cb=1631182292569

Diese lag Mitten in der Innenstadt von Euskirchen und stellte sich als ehemaliges Krankenhaus heraus. Mit ca. 300 anderen jungen Männer im Alter von 16 - ca. 25 Jahren hatten wir hier den ersten Kontakt mit der Polizeiausbildung. Auch wenn das Bild noch vor 1945 entstanden ist. So habe ich den Bau in Erinnerung. Mein neues Zuhause sollte die 3. Lehrgruppe und die Klasse F sein. Diese Klasse war in einer Baracke im hinteren Bereich des Geländes untergebracht. Unsere Klassennachbarn war ein Altenheim und im ehemaligen "Leichenraum" hatte man einen Raum für die Selbstverteiligungsausbildung hergerichtet. Im Kellergeschoß wurde die Verpflegung ausgegeben, die man an langen Tischreihen unter Zeitdruck einnehmen musste, da die anderen zwei Lehrgruppen dann auch essen wollte und die Räumlichkeiten hierfür gar nicht geeignet schein. Die Reihenfolge wurde wöchentlich geändert.

Die Lage in der Innenstadt hatte Vor- und Nachteile: Zum Sport und zu anderer Außenausbildung mussten wir ins Umland gefahren werden oder laufen. Abends hatte man es leicht, Abwechslung vom Lernen zu finden. Es gab ein Kino und die Disco PortoBello. Es gab Lokale, die für günstiges Geld auch unsere Verpflegung manchmal aufgebessert haben. Freitagsnachmittags stand dann mein Vater vor der Tür und hat mich wieder fürs Wochenende nach Hause geholt. Manchmal fuhr dann auch ein Kollege aus Schleiden mit. In der Woche teilte ich mir ein Zimmer im 3. Stock des Anbaus mit zwei anderen Kollegen. Rauchen im Zimmer war damals kein Thema, auch wenn einer Nichtraucher war.

Stubenbelegung 1971 - 1972 - Rudi oben rechts

Im Laufe des Jahres habe ich mir dann mein ersten eigenes Fahrzeug gekauft, ein Goggomobile Coupe. Es war zum schreien, wenn sich 190 cm Körperlänge aus einem Kleinstwagen zwängten. Wenn ich freitags losfahren wollte, war meistens die Batterie leer, so dass die Kollegen mich anschieben mussten. Leider habe ich von den Aktionen damals keine Fotos mehr, so dass ich im Internet auf die Suche gegangen bin um überhaupt noch ein Goggomobil 250 ccm als Coupe zu finden. Die Pedale waren kurz vor den Lampen. Der Bereich über der Haube war der Fußraum und der kleine Motor war hinten. 

Es war ein Jahr, das man bestimmt hätte besser nutzen können, denn die Noten dienten als Grundlage für die weiterer Ausbildung. Die Fachlehrer und Ausbilder waren fordernd bis "schräg", mancher auch unmöglich. Meinem Klassenlehrer Werner Schottmüller bin ich auf meinem später Lebensweg immer wieder begegnet. In den Anfängen meiner Linnicher Zeit habe ich sogar mal eine Fahrgemeinschaft mit ihm gehabt. Vor einige Zeit habe ich diesen liebenswerten Menschen dann auch mal in Aachen getroffen. Ich hoffe ihm geht es gut.

Bei der Reflektion des Datums - 01. Oktober 1971 - kam mir der Gedanke am 01. Oktober 2021 noch einmal nach Euskirchen zu fahren. Vor vielen Jahren, nachdem die Polizei das ehemalige Krankenhaus  noch zwei weiter Jahre als Polizeischule genutzt hatte und die Bereitschaftspolizei Abt. V in Brühl entstanden war, ist das alte Gemäuer einem Einkaufszentrum gewichen. Ob das noch Bestand hat, werden wir dann sehen.


Mittwoch, 8. September 2021

Umgestaltung Wohnraum - 2. Teil

In der Zeit meines Krankenhausaufenthalts vor einigen Wochen, entflammte wohl bei meiner Frau der Gedanke, im Wohnraum Veränderungen vorzunehmen. Als ich nach Hause kam, standen unsere beiden Sitzmöbel auf jeden Fall anders als zu dem Zeitpunkt, als ich sie vor meinem Unfall das letzte mal in Erinnerung hatten.

So sah es auch im Juni 2021 aus

Auch wenn wir (eigentlich nur Bea) schon länger über eine Veränderung nachgedacht hatten, fand ich nach meiner Rückkehr aus dem Krankenhaus einer neuen Situation in unserem Wohnraum vor. Auch wenn mein Nähschrank - Rechts im Bild - noch an dieser Stelle stand, standen die Sitzmöbel jetzt anders. Bea war wohl auf meine Reaktion gespannt, da ich lieb gewonnenes nicht gerne ändere. Aber diese neue Anordnung gefiel mir auf Anhieb. Warum wir diese nicht schon lange so hatten, kann ich jetzt nicht mehr nachvollziehen. 

Nur unsere immer schon problematische Ecke brauchte noch eine neue Idee. Früher standen dort ja mal drei Birkenstämme in denen eine Ablage für die kleine Panasonic-Musikanlage war.

Wohnraumecke mit Birken - Dez. 2015

Jetzt musste eine neue Idee ran, denn so konnte diese Ecke zwischen Fenster, Wand zur Nachbarwohnung und Sitzmöbel nicht bleiben.
Wohnraum - Sep. 2021

Alles hat seinen neuen Platz gefunden. Der Rietveld-Stuhl, die Sitzmöbel und auch die Ecke stahlen im neuen Glanz. Es waren nur wenige Elemente notwendig um den Raum völlig neu zu gestalten und einen neuen Charakter zu geben. Jetzt kann man von beiden Sitzmöbeln ins Grün des Kronenbergs schauen, die Musikanlage hat Platz und es ist auch noch etwas Stauraum für "saisonalen" Dingen entstanden. 

Das Schmuckstück ist aber die Konsole aus Eichenholz, die jetzt die Musikanlage beherbergt. 

Neue Konsole noch ohne Deko

Ein paar Tage später - mit Deko und Messing-Hutmuttern


Jetzt ist erst einmal "fast" alles gemacht in unserer Wohnung. Zu allem Überfluss hat sich dann auch noch unsere TV verabschiedet, was dann auch noch ausgetauscht werden sollte. Also, ich bin auf einem guten Weg. Nach einigen Wochen "Schonzeit" tritt so langsam der Alltag wieder ein. Mal sehen, ob ich nach dem Kontrolltermin in der nächsten Woche endlich wieder normal laufen darf.

Update: Januar 2023

Nachdem unsere kleine Panasonic-Verstärkeranlage in dem Eichenregal etwas lauter wurde, habe ich überlegt, hier vielleicht etwas anderes rein zu setzten. Ja der Fehler trat vor ein paar Jahren schon einmal auf, da habe ich den Lüfter im Gerät getauscht, was ich demnächst vor hatte. 

Ich liebäugele ja schon seit mehr als 50 Jahren mit einem Revox-Verstärker, aber die Preise sind heute immer noch weit weg, von dem was wir  für das Radiohören brauchen. Aber auch die Größe und Leistung solcher Vollverstärker sind für unser Regal nicht geeignet. Eigentlich brauchen wir die Möglichkeiten, die Verstärker mit ihren vielen Eingängen bieten, gar nicht. Uns reicht ein Audioeingang, da wir im Normalfall nur die Wiedergabe über Bluetooth aus einem Streamingdienst genutzt wird. 

Beim stöbern im Internet habe ich dann einen schönen, hochwertigen Verstärker des Nobelherstellers TEAC gefunden, es war der AV-H500D, der zu seiner Zeit mit über 600 Euro gehandelt wurde. Das Gerät sah auf der Internetseite des privaten Anbieters, der 100% positive Bewertungen hatte, sehr gut aus. Nach kurzer Überlegung und dem Vergleich der Maße habe ich dann das Gerät bestellt. 


TEAC AV-H500D an seinen neuen Ort

Es passt, als wäre das Regal dafür gemacht. Der Klang an den vorhandenen Lautsprechern ist nicht mit dem ursprünglichen Panasonic zu vergleichen. Er ist wesentlich besser. Mal sehen, ob ich dem Verstärker dann auch noch mal andere Lautsprecher gönne oder ob ich es so beibehalte und nur den Panasonic nach dem Austausch des Lüfters ohne Lautsprecher verkaufe????

Ich freue mich, dass ich das Gerät zu einem annehmbaren Preis gefunden habe.


Samstag, 28. August 2021

Rietveld-Nachbau neu gewachst

Nachdem unser Nachbau des rot-blauen Rietveld-Stuhls einen neuen Standort hatte, war klar, dass die Oberfläche über die Jahre etwas gelitten hatte. Auf der Suche nach Möbelpolitur in schwarz fand ich die DELARA Intensive Möbelpflege in schwarz. Das sollte genau das richtige für unseren Stuhl sein. 

Nachziehen der Schrauben und Wachsen mit Möbelpflege - Foto: BP 2021

Nach der Bestellung und dem Eintreffen musste natürlich sofort ein Test gemacht werden. Da ich nach meinem Beinbruch noch nicht sehr viel machen kann, war es mal wieder eine schöne Abwechslung an etwas aus Holz zu "arbeiten". Für die schwarzen Hölzer war das genau richtige. 

Die etwas angeschlagenen Stellen, in der schon das Buchenholz rauskam, wurden vorher mit einem schwarzen Filzstift nachgeschwärzt und dann mit dem Möbelpflege behandelt. Diese Möbelpflege auf Basis von Bienenwachs und Kokosöl ist sehr hart und lässt sich hervorragend verarbeiten. Der Stuhl hat jetzt wieder einen neuen Glanz.

In der Zwischenzeit habe ich auch eine Buch über das Schaffen des Gerrit Thomas Thomas Rietveld erstanden. Es ist zwar ein neueres Buch aus dem Jahre 2001, in dem viele Rietveld-Möbel mit Plänen zum selber machen aufgeführt sind. Hier wird aufgezeigt mit welch unterschiedlichen Gegenständen sich Gerrit Thomas Rietveld beschäftigt hat.

Auftragen der Möbelpflege - Foto: BP 2021

Nach der Behandlung kam der Stuhl wieder an seinen neuen Platz. Nach dem ich meine letzten Eintrag mit dem Stuhl in dem Blog eingestellt hatte, kam die ein oder andere Reaktion von Personen, die wohl doch gelegentlich in meinen Blog rein schauen. Dies hat mich sehr gefreut. Eine Bekannte aus München erwähnte, dass ihr Freund in den 1980er Jahren auch diese Stuhl nach gebaut habe, mit dem Freund war dann auch der geschenkte Stuhl ausgezogen - Schicksal lässt grüßen.

Der Blau-Rote-Stuhl im neuen Glanz dank DELARA Möbelpflege - Foto: RP 2021


Dienstag, 17. August 2021

Alter Stuhl - neuer Standort

Ein Möbel begleitet uns seit mehr als 35 Jahren bei unseren diversen Umzügen - der Nachbau des rot-blauen-Stuhls nach der Werkskizze des niederländischen Architekten und Designer Gerrit Thomas Rietveld aus dem unten stehenden Buch.


Mit dem Ausleihen dieses Buch fing alles an


Als mir Mitte der 1980er-Jahren das Buch Gerrit Thomas RIETVELD - FURNITURE des Autors Daniele Boroni in die Hände kam, war ich sofort von diesem Stuhl und seinen klaren Linien hin und weg. Ich glaube dieses Buch war damals im Besitz einen Kollegen, mit dem ich 1983/1984 beim Bundesgrenzschutz - heute Bundespolizei - in Lübeck eine Ausbildung zum Funkelektroniker gemacht habe. Leider konnte ich ihm das Buch damals nicht abschwatzen, sondern habe mir vorerst Kopien der enthaltenen Werkskizzen gemacht. Irgendwann wollte ich diesen rot-blauen Stuhl mal bauen.

Wenn ich mich recht erinnere habe ich das dann auch im Jahre 1985 oder 1986 realisiert. Die Skizzen von Rietveld und die verschiedenen Versuche bis zu dieser endgültigen Ausgabe entstanden von 1918 bis 1923 - als vor genau 100 Jahren. Trotzdem ist dieses Stück immer noch in Designausstellungen zu sehen. Auch heute kann man noch Nachbauten dieses Stuhls kaufen - zu einem stolzen Preis von ca. 2700,00 Euro. Eine italienische Firma hat wohl die Rechte an diesem und anderen Klassiker erworben. 

Rot-blauer-Stuhl - aus meiner Herstellung im Jahre 1985/1986 - Foto RP: 2010

Bei den Materialien habe ich mich an die Vorgaben der Werkskizze gehalten. Auch wenn Rietveld in einigen Ausgaben Eichen- oder Eschenholz verwendet haben soll, war vermerkt, dass das Gerüst des Stuhls aus Buchenholz ist. Dieses Buchenholz war "Altholz" und hatte schon ein Leben bzw. eine Verwendung, bevor ich ich bekommen habe. Die Buchenbohlen, die ich dann auf Maß gesägt und gehobelt hatte, stammten aus der Abdeckung eine Grube einer LKW-Garage, die ich damals erwerben konnte. Die Sitz- und Rückenfläche entstand aus Buchen-Schichtholz - besser bekannt unter dem Begriff Mulitplex-Platte bzw. im englichen Sprachraum Plywood (Sperrholz).

Unsere Ausgabe dieses Stuhls hat die diversen Umzüge meiner Familie immer begleitet und ist heute das einige "alte" Möbel aus der Frühzeit unseres gemeinsamen Wohnens, dass mehr als 45 Jahre andauert. Nachdem er einige Zeit nur noch als Klamotten-Ablage im Schlafzimmer diente, hat er jetzt nach einer Umräumaktion in unsere Wohnung einen neuen, guten Platz gefunden. Jetzt steht er wieder in unserem Wohnraum an exponierter Stelle.

Der rot-blaue-Stuhl an seinem neuen Standort im Wohnzimmer - Foto: RP 2021

Leider ist der Kontakt zu dem Buchbesitzer Armin K. über die Jahrzehnte eingeschlafen, obwohl ich ich vor ein paar Jahren noch einmal in Süddeutschland besucht habe. Meine Recherchen nach dem Buch waren wenig erfreulich, bzw. das Buch wurde zu einem sehr hohen Kurs von irgendwelchen Buchhändler im Ausland angeboten. Aber vielleicht bestelle ich es mir doch mal in einem Antiquariat, dann es gibt es nur noch als gebrauchtes Buch. Habe aber auch mal eine Anfrage in einer Fernleihe gerichtet. Mal sehen, was dabei rauskommt.

Freue mich jetzt nach mehr als 35 Jahren, dass ich dieses Schmuckstück mal gebaut habe.

Donnerstag, 5. August 2021

Darf wieder auf zwei Beinen stehen

Bei meinem gestrigen Nachsorge-Termin nach meinem Unterschenkelbruch vom 18.06.2021 habe ich das "OK" für die langsame leichte Belastung meines linken Beins bekommen.

Wieder ohne OPED vacuped

Fast 5 Wochen habe ich mich in der Wohnung nur mit einem zweckentfremdeten Rollator bewegt. 

Mein "Fortbewegungsmittel" und ich auf dem Laubengang

Nur bei Terminen außerhalb der Wohnung bin ich auf die Unterarmstützen umgestiegen. Dies war lästig und ist jetzt vorbei. Nun kann ich mich mich wieder, wenn auch langsam, an das normale Laufen gewöhnen. Das linke Fußgelenk ist noch stark bewegungseingeschränkt, so dass ich den Fuß bei Gehen noch nicht richtig abrollen kann, zumal nach den sechs Wochen ohne "Gehen" die Beinmuskulatur stark abgebaut hat. Ab der nächsten Woche habe ich dann die Möglichkeit auf einen Spinning-Rad, dass meine Tochter Britta zur Verfügung stellen wird, meine Kondition wieder langsam aufzubauen.

Wenn man die Röntgenaufnahmen von vor sieben Wochen und heute nebeneinander legt, kann man deutlich erkenne, wie es war und wie es jetzt aussieht.

Vergleich der Aufnahmen zwischen 18.06. - 25.06. - 04.08.2021
Quelle: Luisenhospital Aachen - Bearbeitung: RP

In der nächsten Zeit werde ich vorsichtig üben und versuchen wieder in den normalen Wochen-Trott zu kommen. Dann geht es auch wieder nach dem Sommerurlaub der Kleinkindertagesstätte nach Brand, in die Werkstatt aktiver Senioren und zur Hobby-Werkstatt der AWO in Burtscheid, wo überall Liegengebliebenes steht, was auf mich wartet.



Samstag, 31. Juli 2021

Ferien in der Werkstatt und immer noch mit Beinproblemen, aber..

 .. theoretisch geht es weiter.

In den letzten Tagen erreichte mich eine Anfrage, ob wir in der Werkstatt aktiver Senioren einen (oder vielleicht dann auch mehrere) Halter für Tablets bauen könnten, den man sich um den Hals hängen kann, damit man die Hände frei hat. Erst einmal habe ich mir dann Gedanken gemacht:
Wer braucht so was? und wofür braucht man so was???

Der Anfragende hatte auch konkrete Vorstellungen, wie so was aussehen könnte und sandte mir sehr genaue Skizze, wie er sich das vorgestellt hat. Nach dem ich das gesehen habe, habe ich mich dann man im Netz umgeschaut, wie andere sowas umgesetzt haben. Die Recherche war erst einmal ernüchternd. 

Als ich vom Anfragenden aber gehört habe, dass das Tablet für die Arbeit beim NABU und zur Tierbeobachtung eingesetzt wird, konnte ich mir ein wenig mehr vorstellen, wie so etwas aussehen soll.

Bis auf ein Teil, dass wohl bei Dronen-Fliegern genutzt werden kann, habe ich nicht wirklich was gefunden. Die Idee wurde weiterentwickelt. Nach meinem Test mit meinem Samsung Tablet kam ich zu der Erkenntnis, dass es wohl nicht ausreicht ein Brett mit ein paar Bändern zum den Hals zu schnallen und alles ist Gut. Mit so einer Konstruktion, die direkt vor der Burst hängt, würde man ich unweigerlich Nackenschmerzen und Verspannungen einfangen. Also muss das Teil irgendwie von der Brust abgehalten werden. 

Die Idee war dann, dass auf der Unterseite der Halterung, auf der das Tablet liegt, zwei verstellbare Rohr in einer Führung laufen. So kann man den Abstand zwischen Brust und Tablethalterung auf die persönlichen Wünsche einstellen. Es sollte mindestens sein Abstand von ca. 20 cm gewährleistet sein um eine entspannte Nutzung zu ermöglichen.

Tablet - Halter mit verstellbaren Abstandshalter zum Träger

Mal sehen, wie man das demnächst realisierten kann. Wir werden mal eine Prototypen bauen.

Donnerstag, 22. Juli 2021

Heilung schreitet gut voran

Nachdem ich vor zwei Wochen die Tackerklammern raus bekommen habe, geht der Heilungsprozess der Narbe gut voran. Alles scheint sehr gut zu verheilen und an manchen Stellen der Schienbein-Naht kann man nur noch einen kleinen Strich vom Schnitt sehen. Andere Stellen sind noch etwas sichtbaren.

Schienbeinnarbe, einen Monat nach dem Unfall

Mit großer Hoffnung, dass ich nach dem nächsten Kontrolltermin mein linkes Bein wieder etwas belasten darf, fiebere ich dem 04. August entgegen. Bis dahin soll ich das Bein nicht belasten. Die erste Physiotherapie ist auch schon gewesen. Die Therapeutin war auch mit der noch vorhandenen Beweglichkeit im Sprunggelenk zufrieden. Zurzeit habe ich noch das Gefühl, als wäre ein breites Gummiband um Ferse und Sprunggelenk gespannt, dass mich daran erinnert, dass noch nicht alles in Ordnung ist.

Wer mich kennt, weiß dass ich nicht so richtig untätig sein kann. Neben dem Besuch von lieben Menschen bei uns in der Wohnung denke ich natürlich auch an meine Kollegen aus den Seniorenwerkstätten. Bei der AWO Hobbywerkstatt in Burtscheid habe ich ja vor meinem Unfall Rohrleitungen für die Staubabsaugung verlegt. Jetzt gab es vor ein paar Wochen die Gedanken, dass die Werkstatt auch wegen neuer Projekte für die AWO Kindergärten und für die anderen Seniorengruppen vielleicht aufgerüstet werden könnte. Dieser Gedanke ist dann von mir an den Vorstand getragen worden. Der Vorschlag bestand darin in der nächste Zeit den Kauf einer neuen, größeren und präziseren Kreissäge und langfristig auch einer Hobelmaschine auf den Weg zu bringen. Was zwar gehofft, aber kaum für möglich gehalten wurde, war ein GO vom Vorstand zum baldigen Kauf der ausgesuchten Kreissäge. Nach nochmaliger Presserecherche konnte dann eine Holzmann TK 250 bestellt werden. 

Holzmann TK 250 - Neues "Pferd im Stall" - sprich in der AWO Hobbywerkstatt.

Noch überraschender war dann, dass die Kreissäge bereits in dieser Woche geliefert wurde. Mit vereinten Kräften wurde die Lieferung, die aus einer Palette mit drei Kartons bestand, in den Keller verbraucht. Hierzu haben wir gestern die Palette an ein Seil gehängt und über die Treppe das ca. 100 kg schwere Hauptteil der Säge abgelassen. Leider konnte ich die Aktion wegen des Humpelbeins nur mit klugen Sprüchen begleiten. Auch haben wir versäumt Bilder von der Aktion zu machen.

Hierbei hat neben Hugo mein Freund Udo aus der Werkstatt aktiver Senioren und Bea das hervorragend gemeistert. So ist die Maschine an einem sicheren Ort und muss jetzt in der nächsten Zeit zusammengebaut werden.

Damit die Maschine in unsere Werkstatt etwas beweglicher ist, ist noch ein Fahrgestell zu bauen. Dadurch wird die Arbeitshöhe von normal ca. 85 cm auf ca. 95 cm angehoben und angenehmer. In diese Fahrgestell wird dann auch noch eine Schublade integriert, die herabfallende Späne auffangen soll. Aber erst einmal ist die Maschine da. Nachdem ich wieder halbwegs fit bin, ist das die vernehmlichste Aufgabe. Dann kann die andere vorhandene Kreissäge abgegeben werden.

Während ich im Krankenhaus war, hat Bea in unserer Wohnung etwas umgeräumt. Unsere tollen beiden Stressles Sitzmöbel, die uns schon lange begleiten, hatte zwar ihren Standort, aber irgendwie nie ganz optimal. Jetzt hat Bea eine sehr schöne, offene Lösung gefunden. Hierzu muss noch die Ecke rechts neben dem schwarzen Möbel verändert werden. Ich möchte an dieser Stelle weiter meine kleine Musikanlage haben, auf der anderen Seite soll auch noch etwas Stauraum für ???? entstehen. Da ein passendes Stück, dass auch noch ca. 40 cm tief ist und eine Breite von 35 cm hat auf dem Markt nicht zu finden ist, muss was gemacht werden. Das Teil soll ca. 120 cm hoch sein und an der Wand hängen. Gestern habe ich dann mal eine Skizze gemacht. Mal sehen, wann es umgesetzt wird.

Skizze für den Hängeschrank

Also es wird nicht langweilig, Die Tage vergehen im Fluge, alles wird gut.

Samstag, 10. Juli 2021

Nächster Schritt ist getan, auch wenn es nur langsam vorwärts geht

Tackerklammern sind raus aus meinem Bein

Am letzten Mittwoch hatte ich einen Termin zur Kontrolle meiner OP-Narben und derer Verheilung. Der behandelnde Arzt war mit dem Ergebnis 13 Tage nach der OP, in dem die beiden Knochen wieder zusammen gesetzt wurden, sehr zufrieden. Er teilte mir mit, die Klammern können raus. Ich hatte keine Ahnung, ob ich das spüre, ob es nur ziebt oder es Schmerzen gereitet. Am Ende kann ich sagen, es war gar nicht schlimm. Die Krankenschwester holte eine kleine, sterile Zange und gab sich an Werk.

Einzelne Klammern haben sich etwas mehr geziebt, aber im großen und ganzen, kann ich sagen es war nicht schlimm. Die meisten Klammern, die entfernt wurden habe ich gar nicht gemerkt.

Zum Schluss, habe ich dann gefragt, ob ich die kleinen Teile, die nach dem Entfernen ca. 12 - 15 mm breit waren mit nehmen dürfte. Dies stieß zwar auf etwas Verwunderung, aber hier sind die Klammern.

Alle Klammern waren an drei Stellen in meinem Unterschenkel

Zwei, drei Stellen am Unterschenkel sondern täglich noch etwas Wundflüssigkeit ab, aber das wird dann wohl auch bald vorbei sein.


Anteilnahme, Gesesungswünsche, Hilfsangebote, die ich so nicht erwartet hätte

Hoch erfreut bin ich über die Genesungswünsche aus meinem aktiven Umfeld. Sowohl aus unserem Wohnprojekt proSUN e.V. in dem ich mit meiner Frau seit fast 13 Jahren wohne, als auch von meinen anderen Freizeitgruppen.

Die Damen, mit denen ich regelmäßig mich zu NordicWalking treffen kümmern sich sowohl um mein Wohlergehen als auch um Bea, für die es bestimmt nicht leicht ist, nach dem letzten Jahr und dem Verlust der geliebten Mutter Anfang 2021, mit der Situation umzugehen, die durch meine Immobilität viel von ihr verlangt.

Die Mitglieder der Werkstatt aktiver Senioren melden sich regelmäßig telefonisch oder besuchen mich. Durch die Einschränkungen waren wir ja seit über einem Jahr erst gar nicht und dann nur eingeschränkt und mit geringer Personenzahl in unserer Kellerwerkstatt der Annaschule aktiv. Es sollte sich vor den Sommerferien gerade wieder normalisieren, aber es kam anders. Die drei Termine bis zu den Ferien wurden dann aber trotzdem angeboten, auch wenn ich nicht da war.

Die Mitglieder der AWO Aachen-Burtscheid Hobbywerkstatt sind unermüdlich dabei, mich bei Laune zu halten. Hugo Z. hat mich sogar im Krankenhaus besucht, mit Leo H. gibt es das ein oder andere Mal eine WhatsUp-Videokonferenz - Leo ist 89 Jahre alt, was ihn nicht davon abhält sich mit modernen Kommunikationsmedien auseinander zu setzen. Mit Dieter H. schmieden ich neuen Pläne für die Herstellung von Spielgeräten auf Anregung der AWO-Kindergärten, die nach der Übergabe der Jahresgabe aus 2020 und 2021 an uns herangetragen wurden.

Spielzeug für die AWO-Kindergärten,
die in diesem und der letzten Jahr in der Hobbywerkstatt entstanden sind

Vor meinem Unfall gab es noch die Anfrage der Annaschule, in der ja die Werkstatt aktiver Senioren ist, ob wir Sitzbänke für die Klassenräume der Erstklässler herstellen können. Hier entstanden vor meinem Unfall dann auch Pläne, die noch vor den Ferien übergeben wurden. Mit einer Lehrerin bin ich auch weiterhin in Kontakt, damit wir die Bänke eventuell nach den Sommerferien und wenn ich mein Bein wieder belasten darf, in die die Tat umsetzten können.

Entwurf Sitzbank für 1. Schuljahr für den Morgenkreis

Also auch wenn ich nicht weit laufen kann, bin ich nicht unbeschäftigt und habe keine Langeweile.

Samstag, 3. Juli 2021

Wieder zu Hause

Seit Donnerstag bin ich wieder zu Hause. Nach zwei Wochen im Luisenhospital war es eine große Freude, als der behandelnde Arzt diese Möglichkeit am Mittwoch eröffnet.

Donnerstagvormittag wurden die restlichen Formalitäten erledigt, das Taxi bestellt und natürlich Bea informiert. Kurz vor 10.30 Uhr wurde ich von einer freundlichen Schwester der Station 7a mit einem Rollstuhl zum Ausgang gefahren, wo Bea bereits wartet. Pünktlich kam das Taxi von Hubert Kaffee und hat uns denn nach Hause gefahren. 

Erstes Frühstüch zu Hause

Bea hatte schon den im Haus vorhandenen Rollator aus dem Keller geholt. Mit dem bewege ich mich jetzt in der Wohnung. Die verordneten Unterarmgehilfen sind für mich nicht optimal, da der Abstand zwischen Griffstück und Armstütze bei meinen langen Gliedmaßen zu gering ist. Hier bin ich aber schon mit dem Sanitätshaus im Gespräch.

In unserer Wohnung komme ich mit meinem Gefährt gut zurecht. Täglich mache ich eine Runde auf dem Laubengang auf den KRÜCKEN. Bea umsorgt mich, soweit ich es zulasse. Wir Beide müssen uns erst noch mit der neuen Situation zurechtfinden.

Bein gekühlt und ein kühles Getränk - so lässt es sich aushalten 

Bei dem schönen Wetter habe ich auch schon meinen Lieblingsplatz gefunden. Im Vorjahr haben wir zwei Sitzmöbel für den Balkon angeschafft, diese sind jetzt meine Liegelandschaft.

Zuhause habe erst einmal den Papierkram, den so ein Unfall mit sich bringt, angefangen zu erledigen Die ersten Rechnungen wurden eingereicht und der Unfallbericht für meine Unfallversicherung ergänzt und für den Versand vorbereitet. 

Von meinen Aufgaben hier im Wohnprojekt proSUN e.V. habe ich mich erst einmal abgemeldet. In der nächsten Woche gibt es den ersten ambulanten Termin zu Kontrolle. Dann wird entschieden wann die Tackerklammern rauskommen. Bis dahin ist Ruhe und vorsichtiges mit dem Thera-Training angesagt, damit ich nicht ganz schlapp werde wie 2005.

Mittwoch, 30. Juni 2021

Morgen geht es nach Hause

Was gestern noch ein Plan war, wird morgen konkret. Am Donnerstagabend kann ich wieder in meinem Bett schlafen. Nicht das trotz den Bahngleisen unter meinem Fensterplatz schlecht geschlafen hätte, aber zu Hause ist zu Hause. 

Der Papierkram ist hier im Krankenhaus erledigt. Was jetzt zu Hause folgt, ist der Papierkram mit den Rechnungen für die Beihilfe NRW und den Versicherungen. Bin gespannt auf die Verhandlungen mit meiner vor vielen Jahrzehnten abgeschlossenen Unfallversicherung ausgeht.

Thera-Band in Aktion 

Meine Übungen mit den Gehhilfen ist schon eine schöne "Schufterei". Hier sind noch viele Schritte notwendig, bis eine Sicherheit und Kondition erreicht ist. Die restliche Muskulatur versuchte ich durch Übungen mit dem Thera-Band beizubehalten bzw. zu kräftigen. Auch mein Fußgelenk wird so wieder mobilisiert. 


Dienstag, 29. Juni 2021

Ende des Krankenhausaufenthalts in Sicht

Der Ausblick auf die nächste Woche ist sehr positiv. Auch wenn ich mich hier im Aachener Luisenhospital rund herum gut aufgehoben und umsorgt fühle, habe ich mich sehr gefreut, als mit  Dr. Trommer heute bei der Visite in Aussicht gestell hat, ab dem  Wochenende oder sogar Ende dieser Woche wieder zu Hause zu sein. Damit hatte ich noch nicht gerechnet. Aber jetzt wo es drauf zu geht, freue ich mich natürlich auf mein Zuhause.

Schöne Aussicht aus der Cafe-Lounge - 7. Stock

In der nächsten Woche erfolgt dann hier in der Ambulanz eine Kontolle mit Röntgenaufnahme und dann werden auch Kammern entfernt. Also es geht voran.

Seit gestern übe ich mehrmals täglich das Laufen mit KRÜCKEN und auf einem Bein. Nach einer Runde im Stationsflur bin ich schweißgebadet und erst einmal "fertig". Da muss noch viel Kondition aufgebaut werden, damit das nicht so "stümperhaft" aussieht.