Donnerstag, 8. November 2018

Verkabelt im Dienste der Forschung

Seit ein paar Jahren bin ich auf dem Adressverteiler der RWTH beim E.ON Energieforschungszentrum - Lehrstuhl für Gebäude- und Raumklimatechnik. Bisher habe ich an verschiedenen Tests zum Raumklima in Gebäuden und Musterflugzeug-Kabinen teilgenommen. Diese Tests dauerten immer zwei bis zweieinhalb Stunden. Während der Tests werden die Temperaturen, die Luftströmung, die Luftfeuchtigkeit und eventuell auch die Tätigkeiten verändert.

Bei letzten Test am Montag, der kurz nach Mittag begann, war alles anders. Die Dauer war auf ca. 5 Stunden ausgeweitet, auch die Anzahl der Sensoren und die Anzahl der Rückmeldungen via Tablet wurde um ein vielfaches erhöht. Vor der Verkabelung wurde durch ein Boby Dater Management System (Körperfettwaage) eine Körperanalyse vorgenommen. So ein System erfasst alles relevanten Daten zu Gewicht, Körperfett, Wasser, Muskelmasse und andere Faktoren.

So sieht man aus, wenn man der Forschung dient (Foto: Dipl.-Ing. Kai Rewitz)
Bei der Verkabelung wurden an jedem Bein vier, an jedem Armen vier, am Körper weitere vier und an der Stirn ein Sensor aufgeklebt. Das Bild zeigt mich nach der Verkabelung und vor dem Gang in die Testkabine.

Die folgenden vier Stunden nahm man mit einer anderen Testperson in einer Klimakabine auf bequemen Flugzeugsitzen platz.

Erst war es in dieser Kabine erst ein angenehmes Klima, dann etwas zu kühl um anschließen für mich zu warm zu werden. Am unangenehmsten für mich war mein etwas glühender Kopf. Im letzten Drittel der vier Stunden wurde es dann wieder kühler und wie ich fand, angenehm. Bei diesem Klima hätte ich auch noch etwas länger verweilen können.

Alle 20 Minuten erfolgte von Außen die Aufforderung, das aktuelle Befinden in den Fragebogen auf dem Tablet einzutragen. In der Zwischenzeit konnte man ein Buch oder die Zeitung lesen, das eigene Handy oder Tablet nutzen oder einfach entspannt und von schönen Dingen vor sich hin träumen. Bei mir war es in den über vier Stunden eine Mischung von allem. Die andere Testperson hat derweil mit der Zeitung in dem doch schmalen Sitz mit kleinem Tisch davor, gekämpft.

Nach 12 Messintervallen und den abgelaufenen viereinhalb Stunden wurden wir dann wieder von alles Sensoren befreit. Draußen war es inzwischen dunkel geworden. Es gibt jeweils ein kleines Dankeschön für die gespendet Zeit und die Beantwortung der Fragen. Aber diesmal war es schon eine sehr lange Zeit, in der man ruhig in einem Raum ohne eine körperliche Betätigung sitzen musste.

Aber war tut man nicht alles für die Forschung.