Freitag, 31. Dezember 2021

Erstes Schneidebrett fertig

Als ich das erste Mal in einem YouTube-Video die Herstellung eines Schneidebrett's gesehen haben, entstand der Wunsch so etwas auch einmal herzustellen. Vor zwei Jahren habe ich mal ein Stück Akazien-Küchenarbeitsplatte bekommen, dass bei einem Ausschnitt für eine Spüle oder auch ein Kochfeld über geblieben war.

Dieses Stück von ca. 40 x 50 cm stand also in der Werkstatt und wartete auf eine Verwendung. In diesem Herbst habe ich mich dann an dieses Stück erinnert und die Idee: Ich stelle mein erstes Schneidebrett her - war geboren. Da ich zurzeit nur eine Holzart hatte, war ich gespannt, was draus wird. 

Das Leimholzbrett wurde erst einmal geschliffen, dann in ca. 4 cm breite Streifen geschnitten, die dann wieder zusammengeleimt werden sollten. Es sollte ein einzigartiges Muster entstehen,was nur Holz bieten kann. Ich hatte so etwas zwar schon im Video gesehen, so etwas in Echt zu sehen, ist noch mal eine andere Nummern. Das aber das Akazienholz so ein tolles Muster hat, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen.

Verleimte Streifen zwischen den Schraubzwingen

Nach dem Abtrocknen des Holzleims war das Einebnen der Oberfläche die nächste Aufgabe. Hierfür gibt es die verschiedensten Methoden. Die Profis schicken die verleimten Bretter mehrfach durch breite Schleifmaschinen oder schicken sie durch einen Dickenhobel. Beides steht aber einer Hobbywerkstatt nicht zur Verfügung. Eine andere Methode ist das Abfräsen der Oberfläche mit Hilfe einer Führung auf der die Oberfräse steht und die dann über die gesamte Fläche geführt wird. Angeregt wurde ich zum Bau einer solchen Vorrichtung durch ein YouTube-Video von "Der Kreativ Baer" aus dem Jahre 2018 bzw. von "thosa" aus dem Jahre 2019. Für meine geplanten Bretter sollte die Genauigkeit ohne die oft verwendetet Linearführung reichen. So eine Vorrichtung habe ich mit Hilfe von zwei vorhandenen Alu-Winkel, ein paar Stücke Siebdruckplatte und ein paar Schrauben/Muttern gebaut. Leider habe ich dabei vergessen, ein Foto zu machen. Danach wurde die Oberfläche mit dem Handbandschleifer und einem Exzenterschleifer geschliffen bis eine gleichmäßige Fläche entsteht.

Jetzt kommt der spannendste Teil der ganzen Aktion, die Oberflächenbehandlung mit Öl und Wachs.

Brett teilweise geölt

Im oberen Teil des Bildes ist zu sehen, wie das Brett nach dem Schleifen, wässern und wieder Schleifen und säubern aussieht. Der untere linke Teil zeigt die volle Schönheit des Holzes nach der ersten Berührung mit Öl.

Das komplett geölte Brett

Nach dem Ölen muss das Öl einziehen und dann nach einen Zeit das nicht eingezogene Öl abgerieben werden, denn sonst entstehen klebrige Stelle. Jetzt kann mach auch schon erkenne, wie es fertig aussehen könnte. Anschließend wurde das Brett nach einer Trocknungszeit noch einmal mit Holzbutter eingerieben, damit es bei der Berührung mit Wasser und anderen Flüssigkeiten geschützt ist.

Das fertige, erste Schneidebrett liegt jetzt zur Nutzung in unsere Küche und ersetzt das schon lange vorhandene Buchenbrett aus einem bekannten skandinavischen Möbelhaus. 

Erstes Schneidebrett aus Akazienholz mit einem Schneidmesser,
das wir vor vielen Jahren auf dem "Handmade-Markt" mal gekauft haben

Bin gespannt, wie sich das Hirnholz der Akazie im Alttag bewährt. 

Nicht ganz optimal geschliffenen Stellen

Erst jetzt fällt auf, dass die Oberfläche nicht ganz so optimal geworden ist. Es ist an einigen Stellen noch etwas rauh, was sich erst jetzt ausgebildet hat. Aber es ist der erste Versuch und ich bin sehr zufrieden. Mal sehen, aus welchem "Rest" das nächste gebaut wird, da die Vorrichtungen zum Fräsen ja vorhanden ist, kann das nicht lange auf sich warten lassen.

Update vom 12.01.2022

Nunmehr ist das Brett seit drei Wochen in unserer Küche im täglichen Einsatz zum Schneiden von Gemüse, Brot und so anderer Allerlei. In der Zwischenzeit habe ich es noch einmal geölt und es hat sich so bewährt, dass es nicht mehr aus der Küche weg zudenken ist. Eigentlich habe ich den Eindruck, das Schneidebrett wird es von Tag zu Tag schöner.

Brett nach den ersten Wochen Nutzung in unserer Küche

Diese Brett macht Lust darauf das nächste Brett herzustellen um dann auch die kleinen Schönheitsfehler dieses Brett zu vermeiden, aber bestimmt andere zu machen. Mal sehen, wann mir das nächste geeignete Hartholz in die Finger fällt. Habe nicht übel Lust, mal ein ganz dickes, etwas größeres Brett zu machen, das die amerikanischen Holzwerke "Butchblock-Style" nennen. Mir schweben Maße von ca. 50 x 35 x 5 cm vor. Das jetzige Brett ist ca. 45 x 30 x 3 cm.

Update vom 24.06.2022

Nunmehr ist das Brett seit einem halben Jahr in unser Küche im Einsatz. Entweder wird es mit dem japanischen HAIKU-Kochmesser oder unserem aus Nord-Korea stammenden Kochmesser mit super scharfer Schneide. Aber wir schneiden auch Brot mit einem Wellenschliff-Konditormesser darauf. Außer säubern mit einem feuchten Lappen und gelegentlichem Ölen - meist von beiden Seite - braucht es keine große Pflege und sieht immer noch toll aus. 


Was ich aber bisher nicht erwähnt habe bzw. gezeigt habe, ist die Unterseite. Diese ist nicht so glatt wie die Oberseite. Hier habe ich kleine Gummifüße eingelassen. Sie sorgen dafür, dass das Brett immer rundherum belüfte ist.

Eingelassene Gummifüße auf der Unterseite
Gummifüße in Nachaufnahme

An dieser Nahaufnahme kann erkennen, dass die Kante abgeschrägt ist, was beim Hochheben des Bretten sehr hilfreich ist. Hier ist aber auch der ca. 5 mm eingelassene Gummifuß zu erkennen. Dieser ist mit einer Schraube befestigt. Das Brett ist zwar nicht so dick, wie es bei der Größe sein sollte, aber es erfüllt seinen Zweck besser als erwartet.


Sonntag, 5. Dezember 2021

Advent, Advent

Vor einiger Zeit habe ich von einem ortsansässigen Zimmermann Balkenreste bekommen. Es gab aus einer anderen Deko-Idee von Bea aber auch schon eine große durchsichtige Weihnachtsbaumkugel, in der aber schon kleine Äste steckten. Es es stand die Idee, zu den Ästen noch eine kleine dünne Lichterkette mit Micro-LED einzuschieben und diese dann auf einen Holzklotz zu befestigen. Hier das Ergebnis der Idee:Auf dem Bild ist hinten das kleine Tablett aus altem Eichenholz - siehe Bericht vom Entstehen hier im Blog - und eine gedrechselte Schale aus gestocktem Buchenholz, die ich mit einem Drechsler aus Tirol bei einem Besuch in seiner Werkstatt habe.

Dekolicht auf Holzklotz

Am Boden der Holzklotzes wurde ein Fach für das Batteriefach gefräst und ein Loch nach oben gebohrt, durch den der Lichtdraht geschoben wurde. Wenn eine Idee klappt, ist schnell der "Auftrag" nach Nachbauten erteilt. Aber es macht ja Spaß, wenn was funktioniert und es gefallen findet.


Neben diesen Deko-Elementen habe ich aber noch andere Sachen machen können. Bei einem YouTube-Video bei einem Bastel-Ley den Bau eines Grundhobels gesehen. So einen Grundhobel, mit dem man z.B. bei gesägten Nuten die Nutsohle glätten kann, liebäuge ich schon lange. Bei verschiedenen Aktionen haben ich zwar so was schon mal gebraucht gesehen, aber ich bin nie zum Zug gekommen. Jetzt fand ich diese Anleitung, die nach Nachahmung rief. Ein Stück Eichenholz für den Korpus war schnell gefunden. Beim "Hobeleisen" aus einem alten Inbusschlüssel war ich etwas skeptisch. 

Grundhobel im Rohbau

Das Schärfen des Inbusschlüssels war zwar etwas tricky, aber das Ergebnis ist ok. Nachdem der Rohbau in Form gesägt war, ging es an die Feinarbeit. Der Hobel sollte ja gut in den Händen liegen und keine scharfen Kanten aufweisen. Es sollte natürlich auch der Winkel für das "Hobeleisen" stimmen.

Das Endergebnis nach hobeln, schleifen und Oberflächenbehandlung mit DanishOel kann sich sehen lassen, jetzt wartest es nur auf einen ersten Echteinsatz. Sollte sich herausstellen, dass der Korpus zu wuchtig ist, dann werde ich in bei Zeiten noch verändern.

Grundhobel nach der Oberflächenbehandlung 

Auch ein anderes Projekt ist an anderer Stelle in der Pipeline. Aber hierzu später mehr.