Dienstag, 30. August 2022

Metall ist raus

Als ich von ca. 14 Monaten nach meinem "Unfall" im Krankenhaus landetet und man mir nach einer Woche mit Fixateur dann zwei Platten an die Unterschenkelknochen "schraubte" ahnte ich nicht, wie lange mich mein Unfall noch beschäftigen würde. Auch wenn es nach Aussagen der behandelnden Ärzte nicht mehr so wie früher werden wird, bin ich froh, dass ich in der Vorwoche die Platten wieder ausgebaut bekam.

Einbauteile aus dem Unterschenkel - könnten vom Baumarkt sein!

Im oben Bild sieht es ja eigentlich harmlos aus, aber das längere Teil ist schlappe 235 mm lang, das kürzer "Eisen" vom Wadenbein ist immerhin noch 100 mm lang. Habe die Teile mal gewogen. Ich komme zwar nur auf 66 Gramm, aber irgendwie fühlt sich das nach mehr an. Die längste Schraub, die schräg im Schienbein geschraubt wurde, ist 50 mm lang. Solche Schraubenlängen verbaue ich im Normalfall an einem kleinen Balken, wenn ihr versteht, was ich meine.

Schienbeinseite nach der Entnahme der Schiene

Aber wie gesagt, ich bin froh, dass die Teile jetzt raus sind, die beiden Nähte, die ja die Größe der ursprünglichen Nähte haben, verheilen gut und es fühlt sich sehr befreiend an. Das richtige Gehen ohne bereits angewöhnte Schonhaltung muss ich jetzt weiterhin üben.

Wadenbeinseite nach der Entnahme der Schiene

Jetzt brauche ich nur Geduld, was ja meine große "Stärke" ist. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich demnächst wieder den normalen Alltag bewältigen kann. Auf irgendeinen "Leistungssport" werde ich wohl verzichten müssen. Aber ich habe ja meine Leidenschaft zu den Holzarbeiten und alles darum herum.

Das nächste Projekt in einer der beiden Seniorenwerkstätten wird ein angemessener "Schrein" für meine Ersatzteile werden. Die Skizze ist erstellt und ich habe auch schon eine Idee, wie das Ding endgültig aussehen soll.
Skizze für "Ersatzteillager"

Mir schwebt ein Kästchen als Altholz - vielleicht Erle von einem ausgemusterten Schrank - mit 45° Ecken und Verstärkungen aus dunklem Holz - vielleicht Eiche - vor. Innen sollen zwei Plexiglasröhren verbaut werden, die dann die Metallteile aufnehmen und das Waden- und Schienbein darstellen. Es ist wieder ein spannendes Projekt, was mal nicht mit Verbesserungen in der Werkstatt zu tun hat. Ich werde später berichten.

Update nach einem Monat - 25.09.2022
Einen Monat nach der Entnahme der Metallteile aus meinem linken Unterschenkel habe ich heute noch einmal mein Bein aufgenommen.

Schienbeinseite - Heilung der Naht ist fast abgeschlossen

Wadenbeinseite

Ich bin sehr zufrieden. Die Störungen beim Gehen sind noch nicht ganz verschwunden, aber es geht wesentlich besser als mit dem Metall im Bein. Durch die große Wunde ist natürlich auch im Untergrund viel gearbeitet worden, was eine Überempfindlichkeit des ganzen Unterschenkels wohl zur Ursache hat.

Update vom 27.09.2022
Oben habe ich ja schon von der Idee geschrieben, den Ersatzteile ein "Zuhause" zu bauen. Jetzt ist der "Schrein" fertig. Habe mich bei den Maßen zwar weitgehend an den Entwurf gehalten, aber auch etwas abgeändert. 
Der "Schrein" für die Ersatzteil und andere "Erstlinge" aus der Werkstatt

Lichtspielerei mit Mini-LED
Auch wenn des vielleicht etwas makaber ist, ich hatte da noch eine kleine LED-Lichterkette, irgendwie ist die in die Acylglasröhren gelandet, die das Schien- und Wadenbein darstellen sollen.

Schrein bei Tageslicht
Der Schrein entstand aus einer alten Front eine Küche aus Erlenholz. Die 45°Eckverbindungen wurden mit kleine Einlagen aus dunklem Holz verstärkt.

45° Eckverbindung mit Einlage
Mal sehen, ob er lange an der Stelle stehen bleibt oder dann wieder verschwindet und das Kästchen für was anderes Verwendung findet.

Mittwoch, 10. August 2022

Sommerflaute oder was noch geschah

Eigentlich nicht viel, denn auf der einen Seite haben wir den dritten richtigen Sommer wieder und auf der anderen Seite auch mal was ganz neues. Ich habe mich Anfang des Jahres als Kandidat für die Seniorenwahl in der Stadt Aachen für den Bezirk, in dem ich wohne zur Wahl gestellt. Ich ging nicht davon aus, das ich überhaupt ein paar Stimmen bekomme, aber nach dem 15. Mai, dem Wahltag, kam es anders als erwartet. Ich bin einer von drei gewählten für den Seniorenrat der Stadt Aachen für unseren Wohnbereich Kronenberg - Steppenberg - Vaalserquartier - Kullen.

Auf der einen Seite macht es mich stolz, auf der anderen Seite scheint jetzt andere Arbeit auf mich zu zukommen.  Ich wurde auf die Wahl und das Ergebnis von Personen angesprochen, die ich vorher nur mal im Vorbeigehen gesehen hatte oder noch gar nicht kannte. Also scheint man mich doch im Viertel zu kennen.

Der Sommer wartet wieder mit vielen Tagen über 30 Grad auf, nicht nur die Wegesränder sind vertrocknet, sondern auch große Rasenflächen, die Bäume werfen schon mal vorsorglich etliches Laub ab und der ein oder andere Baum hat bis nicht überlebt. Dabei sieht es bei uns im Vergleich zu Hessen, dem deutschen Süden und Südwesten und den Ardennen noch verhältnismäßig gut aus. Wir haben auf einigen Fahrten zwischen Aachen, Kassel und Augsburg bzw. München Bereiche gesehen, die besorgniserregend verdörrt waren. Ich hoffe die Natur erholt sich wieder, wenn dann mal eine längere Regenperiode kommt. Es werden dann wieder Personen das nicht gut finden, aber wir brauchen das Wasser von oben.

Jetzt aber auch noch ein kleiner Exkurs in meine / unsere handwerkliche Tätigkeit. Als wir in der AWO Hobbyholzwerkstatt vor an paar Monaten bei einen Besuch der AWO Mittelrhein gefragt wurden ob wird "Wertebalken" herstellen könnten, haben wir spontan ja gesagt, ohne richtig zu erahnen, was sich dahinter verbirgt. Jetzt wo sie fertig sind, wissen wir, welche Arbeit dahintersteckte.

Sieben Wertebalken für die Erwachsenenbildung

Dies Balken wurden aus 12 mm MDF-Platten gefertigt, sind ca. 80 cm lang und haben einen Kantenlänge von 15 x 15 cm. Die Enden wurden lackiert, die Seiten mit Folie beklebt, die dann noch die  geplotteten Aufschriften bekamen. Alles in Allem waren ca. 40 Stunden für die Fertigung notwendig. Am Ende wurden die Teile zwei Vertretern der AWO Mittelrhein am 02. August 2022 übergeben. Leider konnte ich nicht dabei sein, weil wir da bei unseren Enkeln in Augsburg weilten.

Ein herzliches Dankeschön, an alle, die an der Fertigstellung beteiligt waren. Ein besonderer Dank geht an Michael Naeven von Naeven Signs - der die Schriften hergestellt hat. Von der Entstehung gibt es ein kleines Video, das aus Bildern des Entstehungsprozesses entstanden ist.