Samstag, 28. August 2021

Rietveld-Nachbau neu gewachst

Nachdem unser Nachbau des rot-blauen Rietveld-Stuhls einen neuen Standort hatte, war klar, dass die Oberfläche über die Jahre etwas gelitten hatte. Auf der Suche nach Möbelpolitur in schwarz fand ich die DELARA Intensive Möbelpflege in schwarz. Das sollte genau das richtige für unseren Stuhl sein. 

Nachziehen der Schrauben und Wachsen mit Möbelpflege - Foto: BP 2021

Nach der Bestellung und dem Eintreffen musste natürlich sofort ein Test gemacht werden. Da ich nach meinem Beinbruch noch nicht sehr viel machen kann, war es mal wieder eine schöne Abwechslung an etwas aus Holz zu "arbeiten". Für die schwarzen Hölzer war das genau richtige. 

Die etwas angeschlagenen Stellen, in der schon das Buchenholz rauskam, wurden vorher mit einem schwarzen Filzstift nachgeschwärzt und dann mit dem Möbelpflege behandelt. Diese Möbelpflege auf Basis von Bienenwachs und Kokosöl ist sehr hart und lässt sich hervorragend verarbeiten. Der Stuhl hat jetzt wieder einen neuen Glanz.

In der Zwischenzeit habe ich auch eine Buch über das Schaffen des Gerrit Thomas Thomas Rietveld erstanden. Es ist zwar ein neueres Buch aus dem Jahre 2001, in dem viele Rietveld-Möbel mit Plänen zum selber machen aufgeführt sind. Hier wird aufgezeigt mit welch unterschiedlichen Gegenständen sich Gerrit Thomas Rietveld beschäftigt hat.

Auftragen der Möbelpflege - Foto: BP 2021

Nach der Behandlung kam der Stuhl wieder an seinen neuen Platz. Nach dem ich meine letzten Eintrag mit dem Stuhl in dem Blog eingestellt hatte, kam die ein oder andere Reaktion von Personen, die wohl doch gelegentlich in meinen Blog rein schauen. Dies hat mich sehr gefreut. Eine Bekannte aus München erwähnte, dass ihr Freund in den 1980er Jahren auch diese Stuhl nach gebaut habe, mit dem Freund war dann auch der geschenkte Stuhl ausgezogen - Schicksal lässt grüßen.

Der Blau-Rote-Stuhl im neuen Glanz dank DELARA Möbelpflege - Foto: RP 2021


Dienstag, 17. August 2021

Alter Stuhl - neuer Standort

Ein Möbel begleitet uns seit mehr als 35 Jahren bei unseren diversen Umzügen - der Nachbau des rot-blauen-Stuhls nach der Werkskizze des niederländischen Architekten und Designer Gerrit Thomas Rietveld aus dem unten stehenden Buch.


Mit dem Ausleihen dieses Buch fing alles an


Als mir Mitte der 1980er-Jahren das Buch Gerrit Thomas RIETVELD - FURNITURE des Autors Daniele Boroni in die Hände kam, war ich sofort von diesem Stuhl und seinen klaren Linien hin und weg. Ich glaube dieses Buch war damals im Besitz einen Kollegen, mit dem ich 1983/1984 beim Bundesgrenzschutz - heute Bundespolizei - in Lübeck eine Ausbildung zum Funkelektroniker gemacht habe. Leider konnte ich ihm das Buch damals nicht abschwatzen, sondern habe mir vorerst Kopien der enthaltenen Werkskizzen gemacht. Irgendwann wollte ich diesen rot-blauen Stuhl mal bauen.

Wenn ich mich recht erinnere habe ich das dann auch im Jahre 1985 oder 1986 realisiert. Die Skizzen von Rietveld und die verschiedenen Versuche bis zu dieser endgültigen Ausgabe entstanden von 1918 bis 1923 - als vor genau 100 Jahren. Trotzdem ist dieses Stück immer noch in Designausstellungen zu sehen. Auch heute kann man noch Nachbauten dieses Stuhls kaufen - zu einem stolzen Preis von ca. 2700,00 Euro. Eine italienische Firma hat wohl die Rechte an diesem und anderen Klassiker erworben. 

Rot-blauer-Stuhl - aus meiner Herstellung im Jahre 1985/1986 - Foto RP: 2010

Bei den Materialien habe ich mich an die Vorgaben der Werkskizze gehalten. Auch wenn Rietveld in einigen Ausgaben Eichen- oder Eschenholz verwendet haben soll, war vermerkt, dass das Gerüst des Stuhls aus Buchenholz ist. Dieses Buchenholz war "Altholz" und hatte schon ein Leben bzw. eine Verwendung, bevor ich ich bekommen habe. Die Buchenbohlen, die ich dann auf Maß gesägt und gehobelt hatte, stammten aus der Abdeckung eine Grube einer LKW-Garage, die ich damals erwerben konnte. Die Sitz- und Rückenfläche entstand aus Buchen-Schichtholz - besser bekannt unter dem Begriff Mulitplex-Platte bzw. im englichen Sprachraum Plywood (Sperrholz).

Unsere Ausgabe dieses Stuhls hat die diversen Umzüge meiner Familie immer begleitet und ist heute das einige "alte" Möbel aus der Frühzeit unseres gemeinsamen Wohnens, dass mehr als 45 Jahre andauert. Nachdem er einige Zeit nur noch als Klamotten-Ablage im Schlafzimmer diente, hat er jetzt nach einer Umräumaktion in unsere Wohnung einen neuen, guten Platz gefunden. Jetzt steht er wieder in unserem Wohnraum an exponierter Stelle.

Der rot-blaue-Stuhl an seinem neuen Standort im Wohnzimmer - Foto: RP 2021

Leider ist der Kontakt zu dem Buchbesitzer Armin K. über die Jahrzehnte eingeschlafen, obwohl ich ich vor ein paar Jahren noch einmal in Süddeutschland besucht habe. Meine Recherchen nach dem Buch waren wenig erfreulich, bzw. das Buch wurde zu einem sehr hohen Kurs von irgendwelchen Buchhändler im Ausland angeboten. Aber vielleicht bestelle ich es mir doch mal in einem Antiquariat, dann es gibt es nur noch als gebrauchtes Buch. Habe aber auch mal eine Anfrage in einer Fernleihe gerichtet. Mal sehen, was dabei rauskommt.

Freue mich jetzt nach mehr als 35 Jahren, dass ich dieses Schmuckstück mal gebaut habe.

Donnerstag, 5. August 2021

Darf wieder auf zwei Beinen stehen

Bei meinem gestrigen Nachsorge-Termin nach meinem Unterschenkelbruch vom 18.06.2021 habe ich das "OK" für die langsame leichte Belastung meines linken Beins bekommen.

Wieder ohne OPED vacuped

Fast 5 Wochen habe ich mich in der Wohnung nur mit einem zweckentfremdeten Rollator bewegt. 

Mein "Fortbewegungsmittel" und ich auf dem Laubengang

Nur bei Terminen außerhalb der Wohnung bin ich auf die Unterarmstützen umgestiegen. Dies war lästig und ist jetzt vorbei. Nun kann ich mich mich wieder, wenn auch langsam, an das normale Laufen gewöhnen. Das linke Fußgelenk ist noch stark bewegungseingeschränkt, so dass ich den Fuß bei Gehen noch nicht richtig abrollen kann, zumal nach den sechs Wochen ohne "Gehen" die Beinmuskulatur stark abgebaut hat. Ab der nächsten Woche habe ich dann die Möglichkeit auf einen Spinning-Rad, dass meine Tochter Britta zur Verfügung stellen wird, meine Kondition wieder langsam aufzubauen.

Wenn man die Röntgenaufnahmen von vor sieben Wochen und heute nebeneinander legt, kann man deutlich erkenne, wie es war und wie es jetzt aussieht.

Vergleich der Aufnahmen zwischen 18.06. - 25.06. - 04.08.2021
Quelle: Luisenhospital Aachen - Bearbeitung: RP

In der nächsten Zeit werde ich vorsichtig üben und versuchen wieder in den normalen Wochen-Trott zu kommen. Dann geht es auch wieder nach dem Sommerurlaub der Kleinkindertagesstätte nach Brand, in die Werkstatt aktiver Senioren und zur Hobby-Werkstatt der AWO in Burtscheid, wo überall Liegengebliebenes steht, was auf mich wartet.