Freitag, 11. August 2017

Die nächsten WWOOF-er Wochen sind in Reichweite

Als ich im Frühjahr mit Hans-Peters vom Brühler Hof in Volxheim über die schlimmen Auswirkungen des späten, starken Frosts sprach, war noch nicht klar, wie sich das auf die Lese in diesem Jahr und auch auf den Ertag auswirken wird.

Jetzt seht fest, es ist zwar schlimm und die Ergebnisse der letzten Jahre können bei weitem nicht erzielt werden, aber es gibt eine Weinlese.
Erste Fäulnis in den Reben - Foto: Brühler Hof

Nachkömmlinge - daher noch Grün und schon gereifte Trauben in Rot - Foto: Brühler Hof
Auch andere Wetter-Kabriolnen werden noch Auswirkungen auf den Ernte haben. So auch die Hagelschauern, die in Rheinhessen nieder gingen.

Hagelschauer im Weinberg - Foto: Brühler Hof

Aber nichts desto trotz, alle freuen sich auf die Lese. Ich werde wieder dabei sein. Aber durch die Vielfalt auf dem Hof werde ich bestimmt auch noch etwas anderes machen können bzw. dürfen. Da man auch versucht soviel wie möglich für die Versorgung der Mitarbeiter anzubauen, ist bestimmt noch ein Kartoffelacker zu roden, Äpfel für den hofeigenen Apfelsaft zu sammeln, Holunder-Konfitüre zu kochen, Gäste zu bewirten, Dinge in Stand zu setzen, Wein auszuliefern usw. 
Auf so einen Hof gibt es keine Langeweile, eher viel zu viel zu tun. 

Ich freue mich drauf.

Dienstag, 8. August 2017

Drechseln - Gelernt ist gelernt

Als ich mich vor ein paar Monaten dazu entschloss meine bisher autodidaktisch erlernten Fähigkeiten mal auf etwas angeleiterte Füsse zu stellen, ahnte ich nicht, wie weit ich noch am Anfang der eigentlichen Arbeit an der Drechselbank stehe.

Eine Schale aus Zirbenholz entsteht - Foto: Schnitzschule

Ich habe zwar nur einen Schnupperkurs von drei Tagen in der Schnitz- und Bildhauerschule Geisler-Moroder im Tiroler Ort Elbigenalp besucht, aber hier wurde ich schnell auf den Boden der Tatsachen zurück geführt und habe einig Sachen neu erlernen müssen, weil ich bisher Bilder aus Büchern und Videos aus dem Internet wohl fehlinterpretiert habe.


Schale aus Zirbe und im Hintergrund mein French-Cleat-Ständer für meine Eisen
- siehe weiter unten - Foto: Schnitzschule

An modernen Maschinen und mit einem Drechselmeister Sven an meiner Seite sind wieder schöne Dinge entstanden, die ich jetzt hier als "Beweisstück" habe. Es wurde noch klarer, jedes Holz ist anderes anzugehen, jedes Werkzeug sollte beherrscht werden und Tipps sind dafür da, umgesetzt zu werden.

Neben den Übungen der Rundungen entstanden noch einige schöne Dinge für meinen Gebrauch hier:
Ein Schlegel aus Ahorn und Esche für meine Schnitzerei

Zwei Schalen aus Zirbe mit unterschiedlichen Böden


Die Teile noch in der Drechselschule auf der Fensterbank

Der kleine Kurs mit fünf Teilnehmer aus drei Ländern, einem Drechslermeister aus Cottbus und eine tolles Umfeld vom Holzhof über die Verpflegung und die Unterkunft im schuleigenen Gästehaus waren ein gelungenen Rundumpaket. Der Kurs ist zwar nicht preiswert, aber sein Geld wert. Alle Kursteilnehmer haben für sich viel mitnehmen können. Ich bin nach den geplanten drei Tagen abgereist, andere Teilnehmer sind noch den Rest der Woche geblieben.


Die fünf Teilnehmer und Drechselermeister Sven Jurisch
in der Mitte zwischen den Damen - Foto: Schnitzschule

Ich denke, ich werde demnächst noch einmal dort hinfahren und meine bis dahin erworbenen Fähigkeiten noch vertiefen und wie auch jetzt wieder viele Fragen haben, die mir Sven dann wieder dankenswerter Weise beantwortet.

Freue mich auch schon drauf. Hier tat es für mich auch keinen Abbruch, dass es die ganzen Tage im Tiroler Lechtal nur geregnet hat. Selten gab es die Gelegenheit mal auf der Terrasse der Schankstube zu sitzen, wenn aber doch etwas Zeit war, dann unter der Markise. 

Ich fiebere schon auf das Ende der Schulferien in NRW, damit ich wieder in die Werkstatt kann und das neu erfahrene hier mit meinen Möglichkeiten zu testen. Holz ist noch vorhanden, kleine Projekte liegen schon als Zeichnung bereit. So werde ich als erstes für meine über mehrere Jahrzehnte gesammelten Stecheisen mal einen einheitlichen Griff herstellen. Skizze ist fertig, Holz ist vorhanden und die Zubehörteile sind auch schon vorhanden.

Ich werde vielleicht später darüber berichten.

Am Rande ein dann noch erwähnt, dass wir eigentlich noch Glück mit dem Wetter in dieser Woche im Lechtal bzw. anschließend im Bregenzer Wald hatten. Es hat zwar geregnet, erst am Samstag war es dann sonnig, trocken und später heiß. Aber es gab kein Unwetter, wie in der letzten Woche in anderen Teilen von Österreich. Ich hatte sogar die Gelegenheit mal im Tal der Bregenzerache mit dem Tretroller eine Tour zu machen.

Bregenzerache bei Mellau - randvoll und tosend läuft sie aus den Bergen Richtung Bodensee