Samstag, 30. Dezember 2017

Neue Lampe über dem Essplatz

Seit gestern haben wir einen neue Lampe über unserem Essplatz am Küchenblock. An dieser Stelle hing ca. neun Jahre eine vierflammige Edelstahlleuchtenleiste von ca. 90 cm. Diese vier 12 Volt Halogenleuchtmittel brachten ein gutes Licht, aber nach so vielen Jahren sollte sich hier was ändern, zumal es an dieser Lampe in der Vergangenheit schon einige Reparaturen gab. Nur die zündende Idee war noch nicht geboren.

Vor ein paar Monaten waren wie mal wieder bei einer Ausstellung von Design und Kunsthandwerk unterwegs. Dort viel uns eine Leuchtenart auf, die uns beide auf Anhieb gefallen hat und sich auch mit den vorhandenen Baldachin und dem Gegengewicht unserer vorhandenen Lampe ergänzen lassen könnte. Auf der Suche nach einem passenden quadratischen Holz für diese Lampe stieß ich vor ein paar Monaten auf ein quadratischen Stück Ahorn, das die gewünschten Maße von 100 cm Länge und eine Kantenlänge von 5 x 5 cm hatte. Auf der Suche nach Aluschienen für den Lampenbau wurde ich in Internet fündig. Passende LED-Streifen hatte ich auch schon in der Schublade.

Das Projekt dümpelte in der Vorweihnachtszeit so vor sich hin - die andere Lampe war ja noch in Funktion. Kurz vor Weihnachten waren die Halogenleuchtmittel nach einem kurzen Aufflackern und einem leichten Geruch nach Elektronik auf einmal dunkel. Jetzt musste gehandelt werden, denn dieser Platz an der Küchenzeile ist unser Frühstücksplatz im Alltag. Es schien der Trafo den Geist aufgegeben zu haben. Ohne Umschweife habe ich denn einen passenden Trafo für die LED-Lichtleiste bestellt, da ich sowas zurzeit nicht auf Lager hatte. Gestern kamen die bestellten Trafo. Jetzt gab es keinen Grund, die Lampe nicht fertig zu stellen.

LED-Balkenleuchte über dem Essplatz
Alu-Platte auf der Kopfseite der LED-Balkenleuchte

Jetzt hängt über dem Essplatz eine neue Leuchte, die hier ein schönes Licht spendet.

In den "Balken" aus Ahornholz wurden zur Aufhängung zwei Metallbolzen in die Oberseite eingedreht, in die ich in der Mitte ein Loch für die Zuleitung bebohrt haben. Die Edelstahlseile dienen, wie bei der früheren Lampe als Stromzuführung. Die Edelstahlseile werden mit eine Madenmutter im Metallbolzen gesichert. Einziger Unterschied zu früher ist, dass der verwendete Trafo zum einen kleiner dimensioniert ist, weil LED wesentlich weniger Strom benötigen und zum Anderen als Ausgangsspannung 12 Volt Gleichspannung liefert. Der defekte Trafo hatte ja mal 220 Volt aus dem Stromnetz zu 12 Volt Wechselspannung gewandelt.

Der LED-Streifen wurde ein Alu-Profil eingeklebt, welches in der eingearbeiteten Nut klemmt. Die Kopfseiten haben je eine quadratische Alu-Platte und ist mit vier Schrauben befestigt. Einziger Wermutstropfen an der Variante ist, dass das Gegengewicht etwas zu leicht ist und so die Lampe nicht recht ausbalanciert ist. Dies muss aber bis nach Neujahr warten, in der Zwischenzeit dienen zwei kleine unauffällige Boschschellen als Stopper.

Freitag, 29. Dezember 2017

Aktivitäten zum Jahresende und ihre Ergebnisse

Seit dem letzten Eintrag in diesen Blog ist einiges passiert. Ich habe fast zeitgleich an verschiedenen Sachen gearbeitet und diese noch vor Weihnachten fertig gestellt. Zum Einen waren es Teile für einen kleine Basar, zu dem wie mit der "Werkstatt aktiver Senioren" eingeladen waren, zum Anderen sollten es Weihnachtsgeschenke bzw. Ausstattungsgegenstände für unsere Wohnung. Daneben war aber auch noch Veränderungen in der Werkstatt in der Pipeline.

Hier jetzt aber zu den einzelnen Akuitäten:

Für einen kleine Auftischwerkbank, die ich von einer Bekannten für meinen Enkel bekommen hatte, habe ich noch Spaltenelemente nach der Vorlage von Marius Hornberger gebaut. Die Freude bei meinem Enkel war am Weihnachtstag sehr groß, als der eine klappbare Werkbank und einiges andere zu Werken bekam. Hier braucht man sich über den Bastelnachwuchs keine sorge machen. Neben der Werkbank gab es zur Erweiterung der Ausstattung - siehe früherer Eintrag - noch einen Schleifpapierhalter.
Bild wird nachgeliefert.

Bei dem gemeinnützigen Basar der AWO haben wir dann auch einiges ausgestellt. Leider war die Besucherresonanz bei schlechtem Adventwetter und geringer Werbung nicht so toll. Wir hatten trotzdem unserem Spaß:

Kleinigkeiten aus Holz: Sterne, gedrechselte Stifte und Pilze und Notlichter
Puzzeltiere und filigrane Arbeiten mit der Dekupiersäge

Kerzenhalter und Tannenbäume runden das angebotene ab

Paul, Udo und Edgar am Stand der Werkstatt aktiver Senioren
Die spärlichen Einnahmen dieser Veranstaltung geht in die Kaffee und Kuchenkasse für unsere wöchentlichen Treffen am Mittwochnachmittag. Bei vorweihnachtlichen Treffen der Mitarbeiter "Engagiert älter werden" hatten wir noch einmal die Gelegenheit, unsere Kaffeekasse aufzubessern. Hier war die Resonanz auf unsere Arbeit wesentlich höher.

In der Werkstatt selber wurden aber auch noch Verbesserungen vorgenommen. So wurde der Tisch an der Ständerbohrmaschine modernisiert. Der Tisch erhielt Aluschienen zu besseren Halterung und der Anschlag wurde erneuert. Darüber hinaus wurde die Grundplatte mit Wechselplatten ausgestattet. So kann man je nach Art der Arbeit (Bohren oder Schleifen) die Platte ausgetauscht werden und eine Staubabsaugung ist sofort beim Arbeit möglich.


Das größte Projekt, das noch vor Jahresende zu 90 % fertig gestellt wurde, ist ein Auflage für Werktische, das einigen Mehrwert für meine Arbeit bringt. Bei der normalen Tischhöhe, die in der Werkstatt vorherrscht, habe ich mit meiner Körperlänge immer das Problem, dass ich mich bücken muss. Jetzt entdeckt ich eine Anleitung für eine Tischauflagewerkbank, die dann die richtige Höhe für mich erreichen lässt.
Arbeitstischauflage mit Vorderzange

Ich hatte vor ein paar Wochen eine ca. 60 x 60 cm große Buchenarbeitsplatte von eine alten Werkbank bekommen. Als ersten habe ich diese Ding mal auf Nägel oder Schrauben untersucht und diese soweit gefunden entfernt. Als nächstes habe versucht diese mittels eine Vorrichtung, die hierfür hergerichtet wurde auf der gesamten Fläche mit der Oberfräse abzutragen, damit die tiefen und unschönen Stellen verschwinden sollten. Zum guten Schluss habe ich die Platte geteilt, da ich nur die Hälfte brauchte. Jetzt habe ich den guten alten Hobel zu Hand genommen und die Fläche geglättet. Nach dem abschließenden Schleifen, hatte ich eine schöne, ebene Fläche. Für den Unterbau wurden aus einem auch vor einige Zeit aus dem Container geretteten Buchkantel und eine Multiplexplatte miteinander verbunden und angeschraubt.

Die Vorderzange stammt auch aus einer alten kleinen Ulmia-Werkbank und wurde etwas aufgearbeitet. Sie weist aber nach wie vor Gebrauchsspuren auf, was aber der Funktion keinen Abbruch tut. Zusätzlich habe ich im Abstand von 95 mm noch 20 mm große Löcher für selber hergestellt Bankhacken gebohrt. Durch die Bankhacken aus 30 mm Rundstab bzw aus 30 x 30 mm quadratischen Hölzer in unterschiedlicher Höhe lassen sich Werkstücke auch auf der Fläche gut spannen. Hier können die Werkstücke auch mal andere Formate haben, die Bankhacken sich ja drehen lassen.

Diese Aufsatzzange wird dann mit Schraubzwingen an den vorhandenen Arbeitstischen befestigt und ich kann in für mich richtiger Höhe arbeiten ohne der Rücken unnötig zu belasten. Die Oberfläche der Platte wurde bereits einmal mit Arbeitsplattenöl bearbeitet. Die Befestigung muss aber noch einmal abgenommen und verputzt werden, dazu war vor Weihnachten keine Zeit. Nach den Weihnachtsferien, wenn wir wieder in unsere Werkstatt können, geht es hier an die Verschönerungen.

Da das Bauen diese Ausgabe in Querformat sehr viel Freude bereitet hat, das andere Teil der Arbeitsplatte und noch eine Vorderzange vorhanden sind, denke ich auch über eine Längsvariante nach, die natürlich dann für andere Zwecke von Vorteil wäre.

Auch ja, da gab es ja auch noch eine Auftrag meiner Schwiegermutter, dieses Jahr das Familien-Spritzgebäck herzustellen. Jahrzehnte lang war das die vorweihnachtliche Aufgabe meines Schwiegervaters. Seit nun mehr 10 Jahren erledigte das meine Schwiegermutter - 87 Jahre alt.
Dieses Jahr hatte sich wieder den Versuch gemacht, aber nach Schwierigkeiten den alten ALEXANDER-Werke Fleischwolf mit Spritzgebäckaufsatz zu drehen und zwei zu dunkel geratenen Blechen Spritzgebäck, sollte das nun für die nächsten Jahre meine Aufgabe sein. Bereits eingekaufte Zutaten, das Rezept und den alten Fleischwolf gab es gratis.
Spritzgebäck nach dem Backen - im Hintergrund die Aufbewahrungsdose, die später gefüllt war

Für einige Bleche gab es den Schokoüberzug im Anschluß

So entstanden 10 Bleche Spritzgebäck, was ich dank meines guten Backofens und genügend vieler Bleche in einem Vormittag Anfang Dezember 2017 erledigte. Zur Freude alles stand so das gewohnte Spritzgebäck für alle in der Vorweihnachtszeit und zu Weihnachten zur Verfügung. Nun habe ich den Job - was man kann "darf" man auch machen. Mal sehen, an wen ich denn in ferner Zukunft das Equipment weitergebe.

So freue ich mich jetzt noch am Sylvesternachmittag bei eine Tasse Kaffee über das Spritzgebäck, nach Schwiegervaters Rezept aus dem vorigen "Jahrhundert".



Dienstag, 14. November 2017

Altes Handwerk - ganz nah und zum ausprobieren

Am vergangenen Wochenende war haben wir uns mit unseren Enkeln in Mannheim getroffen. Da das Wetter nicht zu Außenveranstaltungen einlud, war eine Indoor-Location angesagt. Unsere Wahl fiel auf dem Technoseum Mannheim. Für mich war es der erste Besuch in einem Museum dieser Art.

Der erste Anschein, wenn man an das Haus in der Nähe des Stations und des Luisenparks kommt, ist nicht sehr einladen, bzw. vielversprechende, obwohl eine alte Lok vor dem Museum stand. Kommt man aber in das Forier mit Museumsshop, kann man erahnen, das das Haus sehr, sehr groß zu sein scheint. Der Rundweg durch das Museum beginnt im 6. Stockwerk.

Dort angekommen gibt es für einen Handwerker, wie mich, viel zu bestaunen, aber auch die Enkel hatten ihren Spaß. Viele Sachen kann man hier nicht nur anschauen, sondern auch selber testen und seine Erfahrung machen. Das Personal war immer hilfsbereit und hatte immer eine Erklärung, wenn man mal nicht weiter wusste.

Mich zog sofort eine alte Drechselbank mit Fußantrieb in den Bann. Leider ist auf dem Bild nicht zusehen, wie diese Art an Drechselbänken komplett aussehen.


Fußbetriebene Drechselbank - Bild: Bilderarchiv Technoseum Mannheim

Für das Rückholen des um das Werkstück gewickelten Seils dient ein langer Ast, der an einem Ende an der Decke befestigt ist. Am anderen Ende ist das Seil, dass auf dem Bild zu sehen ist. Tritt man also unten auf die Platte, so dreht sich das Werkstück und man kann das eingespannte Holz bearbeiten. Durch den Ast wird das Seil zurückgezogen und alles beginnt von vorne. Der Aste ist vornehmlich aus Eschenholz, weil dies sehr elastisch ist.

Ich hatte bereits von diesen Drehbänken gehört und gelesen. Zuletzt im Buch von Robert Penn "Der Mann, der einen Baum fällte und alles über Holz lernte". Hier wurde unter anderem beschrieben, wie Penn in England einen Drechsler aufsuchte, der ihm aus seinem gefällten Eschenbaum Schalen und Alltagsgegenstände herrichtete.

Was ich nicht geglaubt habe, wurde aber wahr. Jetzt hatte ich so eine Drechselbank vor mir stehen und wurde gefragt, ob ich es einmal versuchen wollte, das eingespannte Holz zu bearbeiten.

Rudi an eine alten fußbetriebenen Drechselbank im Technoseum Mannheim
Dies lies ich mir nicht zweimal sagen. Mit Meißel und Röhre bin ich dann ans Werk gegangen. Es war schon eine ganz andere Art des Drechseln, wenn man nur ca. 2 Umdrehungen jeweils zur Verfügung hat, bis das Holz wieder rückwärts läuft um dann beim nächsten Tritt wieder in die richtige Richtung zu laufen. Ich denke mit ein wenig Übung und eine guten Fuß/Handkordination ist auch ein gutes Ergebnis zu erzielen, wie ja über Jahrhunderte von den früheren Handwerker bewiesen wurde. Ich bin aber froh, das ich mich bei meiner Drechselbank nur auf die Hände und das Werkstück konzentrieren muss.

Nach einer Viertelstunde habe ich mich dann losgerissen, denn es gab noch so vieles zu entdecken. 

In diesem Museum sind wirklich die verschiedensten Epochen süddeutschen Erfindertums und Schaffenskraft abgebildet, ob Fahrrad, Lokomotiven, Automobile, Handwerk usw.

Das Highlight für die Enkel war aber eine Dampf-Lokomotive mit Waggon zu jeder Stunde die Hallen des Museums verlässt und auf ein Freigelände heraus fährt um nach ca. 10 Minuten wieder unter Dampf in die Halle zurückzukehren.

Bei Suppe, Kuchen und einigen Getränken, haben wir dann in der "Arbeiterkneipe" des Museums eine kleine Pause gemacht, bevor ein in den Bereich der Gegenwart und der Zukunft ging.
Hier wurde mittel 3D-Drucker eine Modellauto gefertigt, dessen Teile dann ein Roboter mit Hilfe der Kinder zu einem Ganzen zusammensetzte. Leider konnte man das so mit dem Roboter gefertigte Teil nicht mitnehmen. Es wurde lediglich für die Museumsshop hier produziert. 

Wir haben gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen war. Es war eine toller Tag, bei nicht so tollem Novemberwetter in Mannheim.



Montag, 23. Oktober 2017

Zeit sich noch mal zu melden

In den vergangenen Wochen war ich was schreibfaul in diesem Blog. Aber es gab einige zu tun, das nicht unbedingt hier her gehört. In den vergangenen 16 Monaten war ich ja auch noch etwas "berufstätig". Dies ist jetzt an dieser Stelle vorbei und es bleibt wieder mehr Zeit für Freizeitaktivitäten.

Die Arbeit in der Werkstatt ist im Augenblick, bedingt durch die Herbstferien in NRW, auf Eis gelegt. Dabei gäbe es genug zu tun. In diesem Jahr sind wir als "Werkstatt aktiver Senioren" Aachen gefragt worden, ob wie einen Basar mitgestalten wollen. Da es für uns eine gute Gelegenheit ist, auf unser Projekt aufmerksam zu machen, haben wir zugesagt. Auch unser Träger "Engagiert älter werden" hat wieder eine Weihnachtsfeier geplant, auf der wir etwas präsentieren können.

So werden in den nächsten Wochen bis Anfang Dezember noch  etliche Vogelhäuser, Nistkästen, Notlichter, Kerzenständer, Kinderspielzeug, Holzpilze oder gedechselte Stifte entstehen. Mal sehen wie der Besuch auf den beiden Veranstaltungen ist.

In der Zwischenzeit habe ich natürlich auch 2 oder 3 Mal in der Woche die Gelegenheit in unseren unmittelbaren Nähe im Aachener Wald zu Walken. 

Buchenblätter auf dem Weg meiner Strecke

Heute Morgen war ich bereits um 08.30 Uhr unterwegs. Der herbstlich gefärbte Wald ist auch bei bedecktem Himmel schön. Bei Sonnenschein, macht es zwar mehr Spaß, aber man kann nicht alles Haben. Der Wald den den Van-Halfern-Park vor der Haustür und gleichzeitig in ca. 30 Minuten zu Fuß am Aachener Dom, was will man mehr.

Alter Baum mit Efeu-Ranken als Parasit - Van-Halfern-Park - Aachen



Samstag, 30. September 2017

Weinlese 2017 - für mich jetzt Geschichte

Als ich vor ein paar Wochen schrieb, dass ich bald zur Weinlese auf der Brühler Hof in Volxheim im Kreis Bad Kreuznach führe, ahnte ich noch nicht wie schnell dieser Zeitpunkt erreicht würde. Jetzt nach knapp zweieinhalb Wochen Weinlese bin ich seit gestern wieder zu Hause in Aachen.

Jede der drei Lesezeiten, die ich bisher erleben durfte, war anderes. Nicht nur, dass andere Personen mit mir zur Lese auf dem Brühlerhof waren, sondern auch die Bedingungen der Natur sind immer anderes gewesen. In diesem Jahr war es morgens meist sehr kühl und an den letzen Nachmittagen über 20° Celsius, so dass man dann in kurzen Armen arbeiten konnte. Gegen Abend wurde es dann immer empfindlich kühl. In anderen Jahren haben wir direkt am Morgen schon ohne dickes Jacke gearbeitet und am Abend noch lange draußen sitzen können.

Spätbrugunder mit eine Weinbergschnecke auf dem Stock (kleines braunes Gehäuse)
In diesem Jahr war für die Winzer ein schweres Jahre. Frost im Frühjahr, als gerade die jungen Triebe ihr Wachtum begannen, trockene Zeiten als die Reben sie eigentlich nicht brauchen konnten und Regen, als er überflüssig war. Mit all diese Unwägsamkeiten muss eine Winzerfamilie umgehen und letztendlich hinnehmen. Es ist für mich immer erstaunlich, wie man jeden Tag wieder die Kraft findet, sich mit diesem Umständen neu zu motivieren und immer frohen Mutes ans Tageswerk geht. Ich kann für mich nur sagen, ich könnte so etwas nicht, Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr.

Ich, der nur einen kleinen Bruchteil dieses unternehmerischen Risikos in der Lesezeit mitbekommt, kann nur den Hut vor Menschen ziehen, die auf der einen Seite Produkte nach ökologischen Gesichtspunkten erzeugt und immer die Umwelt und die Ressourcen im Blick hat, ob es Wasser, Energie oder anderes Endliche ist.

Jetzt aber zu meiner Zeit auf dem Brühler Hof. Neben der Produktion von ökologisch erzeugten Weinen und Säften werden auf dem Hof auch ein Großteil der für die Mitarbeiter und die Familie benötigten Gemüse, Kürbisse, Kartoffeln oder Obst für die Brotaufstriche erzeugt.

In diesem Jahr wurde neben der Weinlese für Neugierige, Firmenevents, Weinfeste auch noch ein Tage des Erntens durchgeführt. Hierzu hatten sich ca. 20 Personen, zum Teil Familien mit Kindern angemeldet, die gezeigt bekamen, wie Kartoffeln wachsen und wie man sie erntet, das der Kürbis für die Kübissuppe oder für die Kürbisschnitzel nicht im Supermarkt "erzeugt" werden und wie Zuckermais direkt nach der Ernte auf dem Feld schmeckt.

Erntefest für Groß und Klein - 16.09.2017 - Brühler Hof

Kürbis auf einer der Streuobstwiesen
Leider diese Jahr keine Äpfel und Birnen (Frost im Blühtezeit)
Nach der Ernte wurden Kartoffel, Kürbis und Paprika zu ein schmackhaften Ofengemüse zurecht geschnitten. In der Zwischenzeit wurde schon an der vorher gefertigten Kürbissuppe verzehrt und frittierte Kartoffellocken genascht.

Kartoffel-Spagetti werden vorbereitet und fritiert
Auf so einem Winzergut ist immer Arbeit im Überfluss. Zur Lese in den vergangenen zwei Wochen standen neben der beiden Winzerfamilien auch noch die beiden Lehrlinge, zwei Personen die ein Freiwilliges ökologisches Jahr absolvieren, zwei Praktikanten und insgesamt 6 Wwoofer (3 aber nur ein wenige Tage) zur Verfügung.

Leerung des Traubenwagens an der Kelteranlage

Jeder Wein hatte in diesem Jahr seine Besonderheit bei der Lese. Bei den roten Trauben war in diesem Jahr wieder die seit einigen Jahren bekannte "Kirsch-Essig-Fliege" aktiv geworden. Diese Fliege sticht die Traube an, legt Eier ab und die Beeren riechen nach Essig. Diese Beeren müssen aussortiert werden, damit der Wein nicht schon vor dem Keltern zu Essig wird. Zum Teil war dies sehr mühsam und man kommt nur langsam voran. Andere Sorten waren dafür in diesem Jahr erstaunlich gesund und konnte fasst ohne Probleme so herunter geschnitten werden.

Die letzten Trauben für mich im Jahr 2017
Das Zusammenspiel aller war wieder hervorragend, obwohl im Augenblick auf dem Brühler Hof neben der Winzerfamilie, je ein Lehrling aus Afghanistan und Griechenland, ein Praktikantin aus Taiwan, ein FÖJ'ler aus Spanien (mit deutschen Wurzeln) und wir anderen Kräfte aus verschiedenen Bundesländern unter einem Dach leben und arbeiten.

Die "bunte" Truppe bei der Weinlese 2017 auf dem Brühler Hof
- im Hintergrund die Ortschaft Volxheim in Rheinhessen
Es war wieder eine spannende, aber auch ohne Steilhänge anstrengende Zeit. Man ist von 07.00 bis ca. 17.00 oder später auf den Beinen. Die Konzentration ist gefordert, dann man will ja auch, dass hinterher ein gutes Ergebnis dabei heraus kommt.

An zwei Tagen hatte ich auch noch den Gelegenheit Endverbraucher und gewerbliche Kunden des Weinguts kennen zu lernen. Die Auslieferungsfahrten führten einmal über die Eifel, in den Düsseldorfer Raum, nach Unna und dann über Solingen und das Siegerland in den Westerwald. Von dort ging es dann wieder am späten Abend nach Volxheim zurück. Die zweite Tour war dann nicht so kilometerintensiv, da es nur in Bereich Köln, Bonn und abschließend noch mal mit einer größeren Lieferung in den Westerwald nach Altenkirchen ging.

Für mich war bei meiner ersten Ausliefertour vor zwei Jahren schon erstaunlich, dass die Kunden die Wein- und Traubensaftflaschen alle aufbewahren. Dies war auch in diesem Jahr so. Das Fahrzeug war auf der Rückfahrt fasst genau so voll, wie auf der Hinfahrt - nur jetzt gefüllt mit Kartons mit leeren Flaschen. Auch wenn die Sekt- und Seccoflaschen nicht wieder genutzt werden können, werden diese mitgenommen und dann ins Altglas gegeben. Das Wiederbefüllen ist ja im ökologischen Sinne auch gewünscht. Flaschen, die von einem Lohnunternehmer nur gespült werden müssen, verbrauchen erheblich weniger Energie bzw. Ressourcen als neue Flaschen.

Aber auch die Freizeit kam nicht zu kurze am vergangenen Wochenende war am Samstag und Sonntag für uns Wwoofer keine Lesezeit. Auch die anderen Mitarbeiter waren nicht auf dem Weingut. So nutzte ich die Zeit um jeweils eine Tour mit meinem Tretroller zu machen. Am Freitagnachmittag führte mich meine Tour dann in das Städtchen Bad Kreuznach.

Nahebrücke mit meinem Crussis-Tretroller
Am Sonntag bin ich dann von Bad Kreuznach mit dem Zug nach Idar-Oberstein gefahren um dann über Naheradweg wieder über Bad Kreuznach nach Volxheim zu fahren.

Grafit in der Nähe von Idar-Oberstein
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Wieder zu Hause in Aachen
Nach mehr als drei Wochen Abwesenheit von zu Hause, bin ich jetzt wieder froh in Aachen zu sein. Jetzt geht für mich wieder mein Alltag los. Ab Mittwoch wartet wieder die "Werkstatt aktiver Senioren" auf mich. Jetzt gilt es Etliches für eine Basar im Dezember vorzubereiten. Näheres demnächst. Mein letztes Projekt vor den Ferien war ein voller Erfolg. Der für meinen Enkel zu Einschulung in Bayeren am 12.09.2017 hergerichtete Werkzeugkasten ist schon im Einsatz.

Werkzeugeinsatz für Systainer 5 für meinen Enkel

Werkzeugeinsatz für Systainer 5 für meinen Enkel - Vorderseite mit Schublade für Kleinteile





Freitag, 11. August 2017

Die nächsten WWOOF-er Wochen sind in Reichweite

Als ich im Frühjahr mit Hans-Peters vom Brühler Hof in Volxheim über die schlimmen Auswirkungen des späten, starken Frosts sprach, war noch nicht klar, wie sich das auf die Lese in diesem Jahr und auch auf den Ertag auswirken wird.

Jetzt seht fest, es ist zwar schlimm und die Ergebnisse der letzten Jahre können bei weitem nicht erzielt werden, aber es gibt eine Weinlese.
Erste Fäulnis in den Reben - Foto: Brühler Hof

Nachkömmlinge - daher noch Grün und schon gereifte Trauben in Rot - Foto: Brühler Hof
Auch andere Wetter-Kabriolnen werden noch Auswirkungen auf den Ernte haben. So auch die Hagelschauern, die in Rheinhessen nieder gingen.

Hagelschauer im Weinberg - Foto: Brühler Hof

Aber nichts desto trotz, alle freuen sich auf die Lese. Ich werde wieder dabei sein. Aber durch die Vielfalt auf dem Hof werde ich bestimmt auch noch etwas anderes machen können bzw. dürfen. Da man auch versucht soviel wie möglich für die Versorgung der Mitarbeiter anzubauen, ist bestimmt noch ein Kartoffelacker zu roden, Äpfel für den hofeigenen Apfelsaft zu sammeln, Holunder-Konfitüre zu kochen, Gäste zu bewirten, Dinge in Stand zu setzen, Wein auszuliefern usw. 
Auf so einen Hof gibt es keine Langeweile, eher viel zu viel zu tun. 

Ich freue mich drauf.

Dienstag, 8. August 2017

Drechseln - Gelernt ist gelernt

Als ich mich vor ein paar Monaten dazu entschloss meine bisher autodidaktisch erlernten Fähigkeiten mal auf etwas angeleiterte Füsse zu stellen, ahnte ich nicht, wie weit ich noch am Anfang der eigentlichen Arbeit an der Drechselbank stehe.

Eine Schale aus Zirbenholz entsteht - Foto: Schnitzschule

Ich habe zwar nur einen Schnupperkurs von drei Tagen in der Schnitz- und Bildhauerschule Geisler-Moroder im Tiroler Ort Elbigenalp besucht, aber hier wurde ich schnell auf den Boden der Tatsachen zurück geführt und habe einig Sachen neu erlernen müssen, weil ich bisher Bilder aus Büchern und Videos aus dem Internet wohl fehlinterpretiert habe.


Schale aus Zirbe und im Hintergrund mein French-Cleat-Ständer für meine Eisen
- siehe weiter unten - Foto: Schnitzschule

An modernen Maschinen und mit einem Drechselmeister Sven an meiner Seite sind wieder schöne Dinge entstanden, die ich jetzt hier als "Beweisstück" habe. Es wurde noch klarer, jedes Holz ist anderes anzugehen, jedes Werkzeug sollte beherrscht werden und Tipps sind dafür da, umgesetzt zu werden.

Neben den Übungen der Rundungen entstanden noch einige schöne Dinge für meinen Gebrauch hier:
Ein Schlegel aus Ahorn und Esche für meine Schnitzerei

Zwei Schalen aus Zirbe mit unterschiedlichen Böden


Die Teile noch in der Drechselschule auf der Fensterbank

Der kleine Kurs mit fünf Teilnehmer aus drei Ländern, einem Drechslermeister aus Cottbus und eine tolles Umfeld vom Holzhof über die Verpflegung und die Unterkunft im schuleigenen Gästehaus waren ein gelungenen Rundumpaket. Der Kurs ist zwar nicht preiswert, aber sein Geld wert. Alle Kursteilnehmer haben für sich viel mitnehmen können. Ich bin nach den geplanten drei Tagen abgereist, andere Teilnehmer sind noch den Rest der Woche geblieben.


Die fünf Teilnehmer und Drechselermeister Sven Jurisch
in der Mitte zwischen den Damen - Foto: Schnitzschule

Ich denke, ich werde demnächst noch einmal dort hinfahren und meine bis dahin erworbenen Fähigkeiten noch vertiefen und wie auch jetzt wieder viele Fragen haben, die mir Sven dann wieder dankenswerter Weise beantwortet.

Freue mich auch schon drauf. Hier tat es für mich auch keinen Abbruch, dass es die ganzen Tage im Tiroler Lechtal nur geregnet hat. Selten gab es die Gelegenheit mal auf der Terrasse der Schankstube zu sitzen, wenn aber doch etwas Zeit war, dann unter der Markise. 

Ich fiebere schon auf das Ende der Schulferien in NRW, damit ich wieder in die Werkstatt kann und das neu erfahrene hier mit meinen Möglichkeiten zu testen. Holz ist noch vorhanden, kleine Projekte liegen schon als Zeichnung bereit. So werde ich als erstes für meine über mehrere Jahrzehnte gesammelten Stecheisen mal einen einheitlichen Griff herstellen. Skizze ist fertig, Holz ist vorhanden und die Zubehörteile sind auch schon vorhanden.

Ich werde vielleicht später darüber berichten.

Am Rande ein dann noch erwähnt, dass wir eigentlich noch Glück mit dem Wetter in dieser Woche im Lechtal bzw. anschließend im Bregenzer Wald hatten. Es hat zwar geregnet, erst am Samstag war es dann sonnig, trocken und später heiß. Aber es gab kein Unwetter, wie in der letzten Woche in anderen Teilen von Österreich. Ich hatte sogar die Gelegenheit mal im Tal der Bregenzerache mit dem Tretroller eine Tour zu machen.

Bregenzerache bei Mellau - randvoll und tosend läuft sie aus den Bergen Richtung Bodensee


Donnerstag, 13. Juli 2017

Drechseleisen gehen auf Reisen

Als ich Anfang des letzten Jahres als Autodidakt anfing die Drechselbank der Werkstatt aktiver Senioren in Aachen zu nutzten, ahnt ich nicht, welchen Spaß es machen kann schöne Dinge zu drechseln. Vorher hatte ich mich darüber lustig gemacht, wenn einer bei seiner Pensionierung und mit dem Eintritt ins Rentenalter einen Drechselkurs geschenkt bekam. Jetzt ist es bei mir soweit, ich habe mir selber einen Drechselkurs geschenkt.

Bei meinem letzten Aufenthalt in Tirol habe per Zufall einen dort ansässigen Hobby-Drechsler getroffen. Dieser berichtete von eine Schule im Lechtal. Zu dieser Schnitz- und Drechselschule fahre ich in der nächsten Woche in.

Da ich meine mittlerweile auf eine stattlich Anzahl angewachsenen Drechseleisen mit nehmen möchte, brauchte ich eine Transportmöglichkeit. Ich habe in der Werkstatt ja die Eisen an einem sogenannten French-Cleat-System hängen.

French-Cleat-System zur Aufhängung

Bei diesem System wird ein Leiste an einer Wand befestigt. An diese Leiste beliebiger Länge können beliebige Halter für Werkzeug und Zubehör von oben eingehängt werden. Durch den 45°-Winkel an beiden Teilen hängt der Halter sehr sicher und fest. Er kann aber zu jederzeit an eine andere Stelle positioniert werden. Hat man mehrer Leisten auf seiner Wandbefestigung kann man natürlich auch alle Halter in unterschiedlicher Höhe hängen. Soweit die Theorie, nur nur praktischen Umsetzung für eine mobiles French-Cleat-System.

Erst mal habe ich eine kleine Bestandsaufnahme gemacht. Ja ich habe zurzeit neun Drechseleisen. Es sollen aber noch ein paar Eisen dazukommen. Ich wollte das Teil auch nicht zu groß machen, da es durch einige lange Eisen ja schon sehr hoch wird. Ursprünglich hatte ich von, diesen Träger in einen Systainer von Festtool (Tanos) zu setzen, was ich aber vorübergehend verworfen habe.

In weniger aus zwei Stunden entstand aus ein paar Siebdruck-Restplatten aus dem Baumarkt, etwas Multiplexholz und zwei Reststücken eines Kantholzes dieser Träger:

French-Cleat-Träger ohne Werkzeughalter

French-Cleat-Träger mit zwei eingehängten Werkzeughaltern
Da ich ja oben erwähnte, das ich zurzeit neun Eisen habe habe ich zuerst die zweite Halteleiste auf die Rückseite geschraubt. Nach etwas Nachdenken gefiel mir dies aber nicht mehr. So entstand die Idee mit einer zweiten Platte, die mit einem Scharnier (Klavierband) an der ersten anzubringen und im Ruhezustand einfach einzuklappen. Bei Gebrauch kann die Platte dann ausgeklappt werden.
Die beiden Füße sind zurzeit nur eingesteckt, hier ist aber die Idee das demnächst noch zu modifizieren. Werde vielleicht später noch ein Update liefern.

French-Cleat-Träger - beide Werkzeugseiten nach dem Aufklappen sichtbar 
French-Cleat-Träger - Stopper, damit die zweit Fixiert werden kann - unten


Damit mir die zweite Platte nicht im Ruhezustand und beim Transport hin und her wackelt, wurde ein kleiner Stopper angebaut. Die Befestigung am ersten Brett erfolgt mit Schrauben, die in Langlöchern des Stoppers laufen. Hierdurch kann der Stopper in eine Öffnung des Ständers geschoben werden

Stopper, damit die zweit Fixiert werden kann - oben

Jetzt fehlt nur noch ein Hülle. Diese wird wohl in den nächsten Tagen noch genäht werden müssen.

Update vom 20.07.2017

Gesten habe ich mir dann im Stoffladen meines Vertrauens -- Roter Faden - Aachen - Am Lindenplatz - - einen Meter strukturiertes Kunstleder gekauft. Die freundliche Verkäuferin gab mir dann noch ca. 40 cm oben drauf, weil da der Ballen leer war.

Wollte ich eigentlich in meinen ersten Überlegungen irgendwie einen oder zwei Reißverschlüsse einbauen, so wurde dieser Gedanke bei der Ausführung über Bord geworfen. Herausgekommen ist eine viereckige Hülle, die oben mit einem Gummiband - hatte ich noch von meinen Flitzpuckspielen über - etwas zusammengezogen wird. Der Boden wurde doppelt ausgelegt. Vielleicht lege ich hier mal ein feste Platte ein. Erst aber bleibt er so.

So sind die Eisen geschützt. Für den Transport wurden die Aufhänger noch mit einem Band gesichert. Diese wurde aus 4 cm breitem Gurt und mit Kunststoffschnallen, wie man sie von Rucksäcken her kennt, ausgeführt. Das Band ist etwas länger als notwendig, aber auf der Rückseite gibt es ja auch noch einen Halter ohne Eisen. 😅

Mit einem Band gesicherte Eisen - so kann nichts verrutschen

Kunstledersack für den Transportständer

Mal sehen, wie sich das Ding auf Reisen bewährt oder ob es sich als Flop herausstellt. Dann muss ich mal über eine andere Lösung nachdenken. Vielleicht ist doch die altbewährte Werkzeugrolle die bessere Lösung.



Samstag, 24. Juni 2017

Neue "Kleinigkeiten" entstanden

Als ich vor ca. drei Wochen über einen Jahrmarkt ging, sind mir ein vielen Ständen kleine "Spielzeuge", die in der Mitte ein Kugellager zu haben scheinen, aufgefallen. Ich war ahnungslos, was dies sein sollte. Meine Frau wusste aber sofort Bescheid, da sie im Bereich der Kindermedizin arbeitet. Ich stellte natürlich die Frage: "Was soll das?".

Die Antwort war einfach. Auf Kinder, die gewisse Verhaltensauffälligkeiten haben, sollen diese Dinger eine positive Wirkung haben. Auch auf dem Lebenskunstmarkt am vergangenen Wochenende in Remagen sah ich diese Dinge in unterschiedlicher Qualität und Ausführung wieder.

Bei näherem Betrachten war klar, was die Hauptbestandteile sein: 1 Kugellager in der Mitte, etwas Material - Kunststoff, Metall, Holz - als Träger  und etwas an Gewicht dann Außen. Hier hatten die meisten dieser Dinger aber auch nur einfach die Kugellager eingebaut, die als Gewicht dienten und das Rotieren über die Fliehkräfte nach Außen verstärken sollte.

Zuhause fand ich dann im Internet eine Vielzahl von Möglichkeiten so etwas selber herzustellen. Eine Skizze gefertigt, ein Stück Holz - für den ersten Test 7 mm starkes Multiplex - und viel Kugellager aus alten Skateboard-Rädern waren schnell gefunden. Mit dem Forstnerbohrer die 22mm großen Löcher an der Außenbahn und in der Mitte gebohrt war die erste Arbeit. Dann wurde der "Figdet Spinner" noch an der Außenkante bearbeitet, die Kugellager eingesetzt und schon konnten die ersten Runden gedreht werden.

Hier der Prototyp meines ersten "Figdet Spinners"


Ich denke mit einem besseren Lager ist noch eine längere Laufzeit erreichbar, aber für den Anfang bin ich zufrieden. Für die Abdeckung und des besseren Greifens habe ich zwei 10Cent-Stücke etwas "bearbeitet" und mit Sekundenkleber aufgeklebt. 

Donnerstag, 15. Juni 2017

Neue Möglichkeiten für den Blog entdeckt

Auch wenn es heute kaum ein Bild geben wird, so kann man auf dem Blog und auf meiner Internetseite www.tretroller-ac.de etwas neues entdecken.

Bei einem YouTuber, der sich mit Holz und Werkzeug beschäftigt, entdeckte ich den Google-Übersetzter für Internetseiten. Ich war natürlich neugierig, was sich dahinter verbirgt und wie sich das auf meine Seite auswirkt.

Den Übersetzer für normale Textpassagen kannte ich ja bereits, dass man aber seine komplette Seite auf Knopfdruck übersetzten lassen kann, dass sie in eine anderen Sprache erscheint, war mir neu.

Nach kurzem Suchen wurde ich fündig. Den Eintrag erstellen und ihn einbinden, war schnell geschehen. Jetzt kann man meine Internetseite auch in vielen Sprachen der Welt aufrufen, obwohl kaum glaube, dass das mehr Besucher bringt, aber es ist schon nett zu sehen, wie die Seite in Finnisch oder Japanisch aussieht.

Zudem habe noch einen Link zu meiner Tretrollerseiten eingebaut.


Samstag, 3. Juni 2017

Brennstempel ist fertig

Ich bekommen immer schon leuchtende Augen, wenn ich bei anderen Hobbyschreinern im Netz sehe, dass deren erzeugten Produkte ein Logo haben.

Ich hatte schon lange den Wunsch, sowas musst Du auch mal haben. Vor ein paar Wochen stieß ich auf die Seite von Henrik DIY Deutschland. Er zeigte, wie er mit seiner CNC-Fräse einen Brennstempel herstellte. Nachdem ich mir das Video angeschaut hatte, stand fest, den schreibst Du mal an.

Ich hatte ja schon früher nach Brennstempeln ausschau gehalten. Diese waren für mich aber vom Preis nicht erschwinglich, somit hatte ich damals bereits den Gedanke verworfen, der jetzt wieder aufflammte: So ein Ding mit deinem Logo musst du haben.


Erster Stempelversuch mit meinem Brennstemp
Die Reaktion aus Süddeutschland von dem jungen YouTuber folgte kurz nach dem Anschreiben. Schon einen Tag nach dem ich ihn angeschrieben hatte, folgte sein ok. Der bot an mir an, einen Stempel zu fräsen. Kosten wollte er mir nach der Sichtung der Skizze und der gewünschten Größe nennen.

Eine erste Skizze wurde zugesandt, es folgte eine Korrektur und eine hochauflösende zweite Skizze und dann ein Preis. Ich war happy, bald würde ich einen eigenen Brennstempel mit meinen Buchstaben in Händen halten. Ein lang gehegter Traum sollte in Erfüllung sehen.



Brennstempeln 22 x 22 mm
Nach einer nochmaligen kleinen Korrektur, das Logo hatte sich wohl in der Frässoftware noch einmal gespiegelt, hielt ich ein paar Tage einen kleinen Umschlag in Händen. Darin befand sich mein Stempel - ca. 22 x 22 mm im Quadrat aus 10 mm dickem Aluminiummaterial. Wunschgemäß besaß der Stempel ein M5 Gewinde für den Griff.

Ein Stück Gewindestange und eine selbst gedrechselter Griff aus Buchenholz komplettierte diesen Brennstempel. Jetzt ging es darum, womit mache ich den Stempel heiß und wie heiß muss das Ding denn wirklich sein, damit er sich in das vorgesehene Buchenholz einbrennt.

Aus meiner Zeit als wettkampfmäßiger Skilangläufer - mehr als 30 Jahr her - habe ich noch einen Gasbrenner. Früher habe ich damit das Wachs auf meine Langlaufski aufgetragen. Der Brenner und die Gaskartusche lagen lange unberührt und fast vergessen in meinem Keller. Ich habe nicht gehofft, das aus dieser Gaskartusche noch was rauskommt, aber "Versuch macht Klug".

Brenner und Kartusche habe ich zusammengesetzt, das Ventil geöffnet und ein Streichholz drangehalten und schon hatte ich eine Flamme. Vorsicht habe ich dann den Stempel für mehrere Minuten erwärmt. Irgendwann wollte ich ein Ergebnis sehen. Als erstes musste mein Schneidebrett in der Küche herhalten. Zuerst war der Stempel noch zu kalt, nach ein paar weiteren Minuten konnte ich meinen ersten gebrannten Gegenstand bewundern.

Stempel mit Buchenholzgriff
Jetzt kam mein selbst hergestellter Holzhammer, der für ein noch näher zu beschreibendes Projekt vor eine paar Wochen entstanden ist, unter den Brennstempel. Bei der Abwägung von Temperatur und Zeit ist noch Luft nach oben, aber ich bin mit dem jetzigen Ergebnis total zufrieden.

Holzhammer mit Stempel
Jetzt kann ich meine hobbymäßig hergestellten Spiele, Werkzeuge oder Deko-Elemente mit einen LOGO versehen. Noch mal Dank an Henrik.



Donnerstag, 25. Mai 2017

Leuchtwürfel macht schönes Licht

Als ich vor ein paar Wochen bei irgend einem Forum, das über pinterest.de angezeigt wurde, einen Leuchtwürfel aus Holz und Acryl-Glas gesehen habe, war ich sofort von der Idee begeistert, diese Materialien in Verbindung mit LED-Leuchtstreifen zu verbinden.

Ich hatte von einem anderen Projekt - Flurbeleuchtung von der Fußleiste aus - noch ein Stück LED-Streifen, von ca. 1 m. Bei diesem Projekt hatte ich  einem LED-Controller zur Steuerung eingesetzt. Dieser Controller - Made in China - kommt als Zwischenstück in die Stromversorgung zwischen Netzteil und LED-Streifen. Hiermit lässt sich sowohl die Helligkeit - drei feste Stufen + stufenlos - als auch in diverse Modi schalten - von normales Leuchten über verschiedene Blinkmodi.

Ein paar Wochen vorher hatte ich bei einem Betrieb, der Acryl- und Plexiglas verarbeitet, ein paar Stücke 5 mm starkes Material geholt, wie ich irgendwann daraus einen Fuß für die Oberfräse herstellen wollte.

Jetzt sollte das Acrylglas eine anderer Verwendung bekommen. Die Leuchte, die ich gesehen hatte war aus Wallnusholz hergestellt. Da ich weder Wallnussholz hatte noch wusste, ob es mir überhaupt in Natura gefällt, entschied ich mich für meinen derzeitigen Lieblingswerkstoff - Multiplex (Plywood) für meinen ersten Test.

Ich schnitt also 6 Holzplättchen von 10,5 x 10,5 cm. Auch aus meiner klaren Acryl-Platte wurden 5 Quadrate der gleichen Größe geschnitten. Zwischen jeder Multiplex-Platte sollte je eine Acryl-Platte kommen.

Hier das Ergebnis:

Leuchtwürfel - Basis


 Zum Vergleich habe ich mal die Zettelbox stehen lassen, also mein Leuchtwürfel hat ähnlichen Ausmaße als die recht zu sehende Zettelbox

Der Leuchtwürfel in Aktion:



Er wirft am Abend ein schönes Licht. Durch die matten Außenkanten der Acryl-Platten wird das Licht des mit einem LED-Streifen umwickelten runden Kern nicht direkt sondern diffus im Raum verteilt, was so nicht richtig herauskommt. Weiter untern wird es ein Bild vom Abend geben.

Hier die gesamte Elektrik:
Einzelteile - 12 Volt Netzteil - RF Empfänger und Sender - Kabel - Würfel mit kurzem Anschlusskabel

Materialquellen:
Netzteil:  10,00 Euro
RF - Controller: 2,50 Euro
Multiplex - Reststück: 3,00 Euro
Acrylglas:  Reststück: 3,00 Euro
Anschlusskabel und Buchse:  5,00 Euro

Gesamtkosten incl. Oberflächenbehandlung mit DanishOil: ca. 25,00 Euro. Da ist zwar nicht preiswert, aber wer hat schon so ein Leuchtobjekt.

Leuchtender Würfel am Abend