Mittwoch, 5. Mai 2021

Wandern auf "alten Wegen"

Einer meiner vielen Wohnorte war ja das damals beschauliche Rott über Aachen I, wie früher die Postanschrift lautete. Dieser kleine Ort hat sich natürlich durch die Nähe zu Aachen und die umgebende Natur in den letzten 60 Jahren zu einem stattlichen Ort mit einem Vereinsleben, dass auch über den Ort hinaus, der heute zur Gemeinde Roetgen gehört, gemausert. Viele Aachener Geschäftsleute haben in den 1960/1970'er Jahren, begünstigt durch den Bau der Monschauer Straße - Bau Anfang der 1960'er Jahre - aus der Stadt heraus, es zum Anlass genommen, sich ein "Wochenend-Haus" in Rott zu bauen. Man war damals in 15 bis 20 Minuten wieder in der Stadt und hatte den Vorteil billiges Bauland zu erwerben um dort große Häuser auf großen Grundstücken zu bauen. 

Zählte der Ort Anfang der 1960'er Jahre vielleicht 400 Einwohnter, sind es heute mehrere Tausend. Hatte damals der Ort noch drei Gaststätten - zwei mit Saal - gab es im vergangenen Jahr noch ein Gasthaus, dass hoffentlich bald wieder öffnen darf. Ein Saal, der neben meinem Elternhaus - eine der Gaststätten - lag, ist inzwischen abgerissen. Das alte Bruchsteinhaus steht zwar noch, aber mal sehen, was der Investor damit anfängt. Nach jetzigem Stand soll es eine Wohnanlage werden.

Rott Gaststätte Peters - späterer Rotter Hof - Aufnahme 2020

Zeit einiger Zeit zeiht es mich wieder in den Bereich der Ortschaft Rott um ausgedehnte Spaziergänge zu machen. Der Struffelt oder der Bereich der Vicht und des Lenzbach laden immer mit ihrer schönen, abwechslungsreichen Natur ein. Auch die Weiterentwicklung des Orts interessiert mich.

Jetzt war aber mal ein anderer Bereich, den ich in meiner Kindheit zu Fuß oder mit dem Fahrrad durchstreift habe, das Ziel für eine Wanderung. Wir sind von Relais Königsberg durch den Münsterwald zwischen der B 258 - Himmelsleiter - und dem Vichtbach in Richtung Roetgen - Wasserwerk - unterwegs gewesen, ohne eigentlich zu wissen, wie sich der Wald und die Wegesituation verändert hat. Viele Bäume haben durch die Trockenheit gelitten, es wurden mehrer große Windräder gebaut und andere Bereiche neu aufgeforstet. Die Natur hat ist immer im Wandel.

Zwischen Rotterdell und dem Wasserwerk, das von der Dreilägerbachtalsperre gespeist wird, lud mich eine Brücke zur "Rast" ein!

Spaß auf der Vichtbrücke bei Rotterdell

Ich konnte nicht anders, ich musste meine Beine über auf die Brückgeländer schwingen und Bea hat dann ein Bild gemacht. Im weitern Verlauf des Spaziergangs kam wir dann an den alten Schützengräben und dem inzwischen nicht mehr zu erkennenden Bunker in der Nähe der Vichtbrücke von Rotterdell vorbei. Von dort führte und unser Spaziergang über Kitzenhaus wieder zum Parkplatz bei Relais Königsberg.

Wieder mal ein schöner Spaziergang in der alten "Heimat" in der ich von 1959 bis 1971 ein Großteil meiner Kindheit/Jugend verlebt habe. Irgendwie merke ich, dass ich dort wieder gerne hin zurück kommen, was jahrzehntelang verschüttet war. Egal ob es jetzt Spaziergänge um oder durch den Ort selber sind oder ob es die abwechslungsreiche Natur rund um den Ort sind. Es ist nah und trotzdem anderes, es kommen gute Erinnerung hoch, die schlechten habe ich verarbeitet und nicht verdrängt. 
Das brauchte seine Zeit.

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