Dienstag, 19. März 2024

Eine Mini-Werkbank, brauch ich sowas?

Diese Frage stelle ich mir schon seit einiger Zeit. Es wäre schön auch zu Hause mal etwas einzuspannen und dann zu bearbeiten. Sei es etwas absägen, was festhalten oder wer was damit anstellen. Aber alles was ich bisher zu diesem Thema gesehen haben, war irgendwie nicht ansprechend und vermutlich auch nicht so geeignet.

Vor ein paar Woche fand ich bei meiner "Fortbildung" ein Video von Adrian Preda über eine kleine Werkbank die er herstellt und es bei YouTube vorstellt.

YouTube-Video von Adrian Preda Woodworks - Rumänien 

Diese kleine Werkbank mit ihren vielen Möglichkeiten hatten es mir sofort angetan. So etwas wollt ich bauen. Im Normalfall steht bei mir die Funktion beim Bauen im Vordergrund. Das sollte bei dieser Mini-Werkbank aber anders werden. Hier wollte ich vorhandene edle Hölzer, die seit Jahren in unserer Seniorenwerkstatt in der Ecke schlummern, verwenden. Für die Hauptplatte sollte es ein schönes Brett aus Rotbuche sein. 

Bei dem Gedanken kamen Erinnerung an die Rotbuche, die bei meinen Schwiegereltern im Hof stand hoch und die Wehmut, das diese schöne Rotbuche 2022 nach dem Verkauf des Hauses einem Neubau zu Opfer gefallen ist - aber so ist das Leben - halt begrenzt. 

Rotbuche nach Polterabend 1976

Heute ist es so, dass jedes Mal, wenn ich hier beim Bauern Veith an seiner uralten Rotbuche vorbeikomme, ich mich gerne an die Rotbuche in Simmerath erinnere. Vor fast 50 Jahren wurde sie bei unserem Polterabend von den Gästen mit Toilettenpapierrollen "geschmückt", was monatelang immer wieder stückchenweise herunterkam.

Aber genug in der Vergangenheit gekramt. Ja man kann den Bauplan kaufen, aber das Video war so schöne und ausführlich, dass ich mir zugetraut habe, diese Mini-Werkbank auch ohne Plan und mit meinen geplanten Abwandlungen hin zu bekommen.

Als Schraubstock kommt der kleine Holzbearbeitungsschraubstock der amerikanischen Firma Irwin Record Typ TV149B, der hier in Europa bei diversen Anbietern zu finden ist, zum Einsatz. Bei dem Schraubstock waren für mich überraschend die Preise sehr unterschiedlich - von knapp unter 30.00 Euro bei SVH24.de vor zwei Wochen bis über 60,00 Euro bei anderen Anbietern, war alles vertreten. Trotz der Ankündigung, dass ich auf den Schraubstock über einen Monat bis zur Lieferung warten muss, war er nach 4 Tagen bei mir. Manchmal muss man sich über die Versender nur wundern. Zu meiner Überraschung scheine ich bei der Bestellung mal Glück gehabt zu haben, denn jetzt, nach ca. 2 Wochen, liegt der Preis des Schraubstock bei gleichen Anbieter bei über 51,00 Euro.

Als erst habe ich mir dann die Platte gerichtet und bei den Füßen wollte ich versuchen diese mit einer Gradleiste zu versehen. Das mache ich zum ersten Mal und bin mir nicht sicher ob das auch gut gelingt.

Für die Druckplatten am Schraubstock habe ich zwei Reststücke Cumarú - schweres braune/rötliches Holz, das für Terrassen genutzt wird und dessen Samen man auch als Tonkabohne kennt - ausgesucht. Als Besonderheit wurde das kleine Widerlager mal mit Snap-Out Funktion als 3D-Druckteil hergestellt. Ich kann ja jederzeit noch ein schönes Stück Hartholz dort einsetzen.

Ausstemmen der Vertiefung für das Widerlager auf der MicroJig MatchFit-Werkbank
Widerlager ausgefahren
Widerlager eingedrückt
Durch den Einbau eines Drucktüröffners aus dem Möbelbau in das Widerlager kommt das 3D-Druckteil oder vielleicht auch das Hartholzteil nach oben. So ähnliche Türöffner kennt man aus den Schränken eines schwedischen Möbelhauses. Ein Video von Jonas Winkler brauchte mich auf die Idee.

Fingerdruck genügt und schon kommt das Widerlager hoch

Soweit die Theorie, in der nächsten Zeit geht es darum die Teile zusammen zubringen, die noch zu bearbeitenden Gradleisten an den Tisch anzupassen und dann den Schraubstock mit der Arbeitsplatte zu verbinden.

Danach folgen die Feinarbeiten, denn die Mini-Werkbank soll ein "Schmuckstück" werden, da man auch mal außerhalb der Arbeit irgendwo hinstellen kann.

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