Seit ich mich dem Drechseln beschäftige, bestand immer schon der Wunsch, aus schönem Holz eine Pfeffermühle herzustellen. Auf diversen Kunsthandwerkmärkten habe ich diese immer an den Ständen bewundert.
Nach dem ich ja nach der Entnahme meiner Ersatzteile vor ein paar Wochen wieder etwas langsamer tun musste, habe ich mir diverse Videos über die Herstellung von Pfeffermühlen angeschaut. Jeder Handwerker hatte seine eigene Vorgehensweise, aber die meisten dieser YouTuber nutzen Mahlwerke vom dänischen Hersteller CrushGrind. Was dieses Mahlwerk ausmacht, sind die innen liegenden Teile - meine alte Pfeffermühle hatte immer einen Drehrad oben, was durch das Oberteil ging.
Was lag näher als bei einem Händler für den Werkstatt- und Drechslerbedarf solche Mahlwerke zu bestellen. Da es ja nicht bei eine "ProbeMühle" bleiben sollte, habe ich gleich mehrere Mahlwerke bestellt.
Ich habe mir dann die Arbeitstechnik von "The Kiwi Creater" und "MareiHolz" angeschaut und mit meinen Möglichkeiten und Begebenheiten kombiniert und so entstand meine erste Pfeffermühle.
Pfeffermühle 01 - Kirschholz von Bauer Veith |
Das Holz stammt aus einem Kirschbaum-Ast, der vom Biolandhof Gut Hasselholz aus Aachen stammt. Irgendwann vor ein paar Jahren hat Herr Veiht mit zwei Stücke von einem umgefallen Kirschbaum vor die Haustür gelegt, da er wusste, was ich in meiner Freizeit treibe. Die Stücke habe erst einmal für zwei Jahre draußen gelegen, bis ich sie mal vor zwei Jahren ins Haus geholt habe. Sie sind zwar außen etwas rissig, aber ich konnte mir daraus erst einmal einen ca. 30 cm langen Kantel von 6,5 x 6,5 cm Kantenlänge auf einer Bandsäge zurecht schneiden.
Der Rest war Versuch und hoffen, dass es gut geht und die Risse nicht bis nach innen weitergehen. Ich habe noch keinerlei Erfahrung mit dem trocknen von Holz, dafür kann sich das Ergebnis glaube ich, sehen lassen.
Im ersten Stück und vermutlich auch später, macht man Fehler. Die untere Öffnung hätte ich was tiefer machen können, so musste ich einen "Tischschoner" in Form eines Filzkranzes einsetzen, damit die Pfeffermühle ganz aufsteht und nicht auf dem Drehrad zum Einstellen des Mahlgrads.
Pfeffermühle 01 ca. 25 cm hoch |
Da mir ein Spezialwerkzeug fehlt, habe ich das Mahlwerk, wie bei meinem Vorbild aus Neuseeland, eingeklebt. Ich war auf die Nutzung gespannt. Als das Teil zu Hause war, wurde sofort unser schwarzer Pfeffer eingefüllt. Das Mahlwerk lässt sich in 14 Stufen einstellen. So kann man von sehr grob zu ultrafein eine Regulierung des Mahlgrads einstellen. Mit ein wenig Leinöl eingerieben wurde die Maserung des Kirschholzes nocheinmal angefeuert. Ich habe mir bei dem Teil das erste Mal wirklich viel Mühe beim Schleifen gegeben, was man aber auch hinterher sieht. Die Mühle fasst sich sehr schön an und mahlt natürlich den Pfeffer toll.
Kopf-Detail - hier sieht man leichte Holzschäden, die aber nicht stören |
Als die Mühle soweit fertig war, musst ich feststellen, dass es hier kleine Löcher im Holz waren. Ich betrachte es aber nicht als Mangel, sondern so ist Natur. In den nächsten Monaten wird es wohl noch ein paar andere Mühlen geben. Wenn ich sehe, was mich die Mühle an Material und Werkzeug gekostet hat, dann muss ich wohl noch ein paar herstellen, denn für einmal rechnete es sich nicht. Aber es sind ja noch Hölzer und Ideen vorhanden.
Update: 29.10.2022
Kischholz-Gewürzmühle - die 2. |
Diese Ausführung hat einen runden Kopf |
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