Montag, 6. Februar 2023

Kingroon KP3S Pro S1 - jetzt geht es los

Als wir von unserer Reise zu Enkelkindern und eine Woche im Schnee zurückkamen, war der lang ersehnte 3D-Drucker angekommen. Also ging es am Sonntag an den Zusammenbau und die erste Erkundung. Das schlechte Wetter draußen macht kein schlechtes Gewissen, dass man den Tag wohl zu Hause verbringen würde.

Das die ersten Druckversuche Versuche bleiben, war mir von vornherein klar. Der Aufbau war unproblematischen. Auch war schnell ein vorübergehende Platz gefunden, wo vorher das Notebook für die Erkundung neuer Betriebssystemvarianten stand.

Das Einstellen des Druckbettes wurde aber erst einmal getrübt. Um den notwendigen Abstand von 0,1 - 0,2 mm einzustellen reichte an der rechte Seite der Druck der Federn nicht aus. Nach dem ich die Platte einmal erfernt hatte sah ich warum. Der Halter mit den vier Armen war verbogen. An der rechten Seite hingen die beiden Arme ca. 5 mm nach unten. Mit etwas Fingerspitzengefühl konnte ich die beiden rechten Arme etwas noch oben "biegen" und einem Lineal habe ich die beiden Teile waagerecht zu den linken Armen und der Mitte "gerichtet". Jetzt ließ sich auch das Druckbett leveln, auch wenn der Endschalter sehr am Anschlag war.


Der Kingroon KP3S Pro S1 an seinem vorübergehend Platz

Der erste Druckversuch mit dem mitgelieferten Filament verlief auch nicht so erfolgreich. Lag es an den Einstellungen, dem Filament, der Druckplatte, an den Temperaturen?? Fragen über Fragen und nur wage Antworten. Auch machte der Drucker bei gewissen Lüftereinstellungen ein lautes Pfeifgeräusch, das ich unbedingt abstellen möchte. Nach nochmaliger Reinigung des Druckbetts mit Isopropanol klappe der erste Ausdruck von zwei Drehknöpfe, die ich mir bereits schon einmal von einem Bekannten habe ausdrucken lassen. Ich hatte eine Vergleich und selbst das M8-Gewinde innen war sofort nutzbar, bei dem vorherigen Ausdruck bei dem Bekannten habe ich das Gewinde noch einmal nachgeschnitten.

Ersten positiven Ergebnisse mit dem 3D-Drucker

Jetzt wurde ich mutiger. Schon beim Kauf des gebrauchten Volvo XC60 ist die Halterung für die Laderaumabdeckung defekt gewesen. Ein Provisorium hält zwar jetzt seit drei oder vier Jahren, aber mit dem 3D-Drucker sollte sich doch so etwas herstellen lassen, kam vor ein paar Woche der Einwand von Bea, meiner besseren Hälfte, nachdem ich den Drucker bestellt hatte.

Ich ging bei Thingiverse - einem Forum in dem Leute Ihre Entwürfe zur weiteren Nutzung einstellen - auf die Suche. Und siehe da, dort war so eine Halter für die Laderaumabdeckung zu finden, leider aber nur für rechts, was bei uns noch halbwegs in Takt ist. Aber die Zeichnung sollte sich doch auf die andere Seite spiegeln lassen, was ich dann auch in TinkerCAD gemacht habe. Der Ausdruck für "Rechts" verlief reibungslos, das linke Teil brauchte zwei Anläufe, weil der erste Druck sich nach der Hälfte der Druckzeit von der Platte gelöst hatte und nun kein ordentlicher Druck entstand.

Halter für die Laderaumabdeckung Volvo XC60 Bj. 2012

Aber jetzt sind die Teile fertig und neben eine wenig "Schnickschnack", den man irgendwann mal braucht entstand etwas, was nützlich ist und als Ersatzteil bei Volvo nicht zu bekommen ist, hier gibt es nur die komplette Laderaumabdeckung für mehrer hundert Euro. Jetzt kann ich das Provisorium endlich entfernen. 

Ein kleiner Wermutstropfen trat bei den ersten Drucken und den gewählten Einstellungen auf. Der 3D-Drucker machte ein unangenehmes Pfeifgeräusch. 

Kleine Aufzeichnung mit "Pfeifen"

Das in 3D-Druckern Lüfter verbaut sind, die Geräusche machen, war nachvollziehbar, aber dieses mal kurz und beim Ausdruck der Halter für die Laderaumabdeckung erst einmal dauerhaft vorhandenen "Pfeifen" ist nicht hinnehmbar. Ich bin dann auf die Suche nach einer "Abstellmöglichkeit" gegangen. Bei der Lüftereinstellung wurde ich fündig. Nach einer Einstellungenänderung des Lüfters für die Bauteilkühlung konnte ich erkennen, das bei manchen Einstellungen das Pfeifen sich änderte, bzw. ganz weg ging. So stand der Lüfter für die Bauteilkühlung dann nachher auf einem Wert, der kein Pfeifen verursachte und einen gutes Druckergebnis brachte.

Der Einbau der neuen Halterungen für die Laderaumabdeckung verlief reibungslos. Das Herausarbeiten der Reste meines Provisoriums und der Reste der auch inzwischen gebrochenen alten rechten Halterung verlief unproblematisch. Jetzt kam die Minute der Wahrheit, ob die gedruckten Teile passen. Dass sie so genau passen hatte ich zwar gehofft, aber nicht erwartet.

Halterung nach dem Einbau


Passt wackelt nicht und alle sind zufrieden

Jetzt ist alles wieder "Schick", wie "Der Bergdoktor Dr. Gruber" aus Ellmau sagen würde. Ich bin aber auf die Haltbarkeit der neuen Halterung gespannt. Da das Fahrzeug ja bereits 11 Jahre alt ist und ich hoffe es noch lange fahren zu können, bin ich ja jetzt in der Lage, das Teil noch einmal auszudrucken, falls es noch mal bricht.

Update Mitte Mai 2023

Leider ist die Temperatur-Toleranz von PLA-Filament nicht, wie ich es erwartete hatte. Die ersten Sonnentag im Mai zeigten, dass sich der Halter unter dem Zug, der ja in so einem Rollo zum Spannen herrscht, zu groß ist. Die Halter verformten sich und hingen dann schräg. Ein einer Seite mehr, an der anderen Seite etwas weniger. Da das Fahrzeug draußen steht, wird sich das wohl nicht vermeiden lassen.

Verbogen nach den ersten Sonnentagen

Dann habe ich mich mal mit den unterschiedlichen Materialeigenschaften der üblichen Filament beschäftigt und kam zum Schluss, ich werde PETG für diese Aufgabe nutzen, wenn ich welches bekommen, was noch aussteht.

Habe jetzt mal ein paar mit PLA-Filament neu gedruckt und eingeklebt. Mal sehen, wie lange das hält, bis das PETG Filament ankommt.

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