Donnerstag, 23. Februar 2017

Urlaub in Tirol mit Nebenwirkung

Als wir im letzten Jahr das erst Mal im Winter in Urlaub waren, hatte ich gerade mit dem Drechsln begonnen. Beim Besuch eines Kunsthandwerk-Ladens habe ich mir mit Interesse und Hochachtung die von Tiroler Drechslern gefertigten Schalen angeschaut.

Vor unserm diesjährigen Urlaub habe ich dann unseren Gastgeber per Mail gefragt, ob er einen Drechsler im Umfeld kennt, dem ich vielleicht mal über die Schulter schauen könnte. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.

Stefan's Vetter drechselt und würde mir gerne seine Werkstatt zeigen.

Bereits am Dienstag unserer Urlaubswoche sollte es soweit sein. Nach den ersten beiden Tagen bei traumhaftem Winterwetter, die wir mit je einer Wanderung aufgefüllt hatten, fieberte ich dem Dienstagnachmittag entgegen.

Winterlich verschneite Berge bei Obstein/Tirol

Klaus, empfing uns mit einer Herzlichkeit, die seines Gleichen sucht. Nach kurzer Vorrede ging es sofort ins Gartengeschoß seines Hauses,  das hoch am Berg über der kleine Stadt am Inn liegt.

In diesem Gartengeschoß stand alles was das Herz eines HANDWERKER bewegt. Ein separater Raum, der nur zum Drechseln eingerichtet, daneben in einer großen Garage die Vollausstattung an Holzbearbeitungsmaschinen wie Kreis- und Bandsäge, Hobelbank, Standbohrmachine, Schleifmaschine und was man sonst so alles noch braucht.

Bisher war ich davon ausgegangen, dass Klaus mir kurz etwas zeigt, aber das hatte er anders geplant. Klaus hatte ein Stück Buchenholz vorbereitet. Dies drückte er mir in dir Hand und meint, das ist für dich, jetzt kannst du an meiner Drechelsbank deine erste Schalen drehen, ich mach dir den Anfang und zeigt dir worauf es ankommt.

Nicht mal 90 Minuten später hielt ich meine erst fast alleine gedrechselte Schalen in der Hand.

Meine erste Schale

Die ca. 25 cm im Druchmesser große Schale hat eine interessante Maserung, die vermutlich durch eine Lagerung des Holzes im Wald hervorgerufen wurde. Das Holz ist "versport", was die tolle Maserung ergibt. Zum Schluss riss noch ein Stück aus, das wir wieder einleiten haben. Hier muss ich dann noch mal Nacharbeiten.

Erst ein rundherum gelungener Nachmittag. Klaus war ein guter Lehrmeister, der mich machen ließ und gelegentlich beratend Eingriff,  wenn er es für notwendig hielt. Es war eine Freude, von ihm zu lernen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen