Montag, 17. Juli 2023

Elektrischen Höhenverstellung für Bohrmaschinentisch

Seit dem ich vor einiger Zeit in dem YouTube-Video von Josh Illes die einfache Möglichkeit zur Höhenverstellung eines Bohrmaschinentisches ohne die Kurbel von Hand zu betätigen gesehen habe, hat mich der Gedanke nicht losgelassen. In einem früheren Eintrag habe ich schon einmal über die Idee eines elektrisch höhenverstellbare Bohrmaschinentisches für unsere Senioren-Werkstätten geschrieben und auch einen ersten Versuch gemacht. Leider schien der Tisch für die verbauten Teile der Bohrmaschinenetisches mit der Schublade für Bohrer etwas zu schwer ausgefallen zu sein oder das Drehmoment des 12 Volt Scheibenwischermotor war einfach zu gering für den massiven Tisch. Auch eine Unterstützung mit einer Feder, die den Tisch beim Hochdrehen unterstützen soll, konnte noch nicht umgesetzt werden. Ich hatte da an Feder aus alten Matratzen gedacht, die an der Säule unter den Bohrmaschinentisch kommen sollten.

Leider wurde daraus in der Werkstatt aktiver Seniorinnen und Senioren "noch" nichts. Aber jetzt ist der Bohrmaschinentisch an einer Scheppach Vario Tischbohrmaschine in der Holzhobbywerkstatt der AWO Aachen-Burtscheid gestern soweit fertig geworden. 

Bohrmaschinentisch mit elektrischer Höhenverstellung

Es wurde ein 24 Volt Getriebemotor, der sein früheres Leben in der Medizintechnik hatte, ein 24 Volt Schaltnetzteil und ein paar Schalter incl. Kabel an dem Tisch verbaut. 

Rechte Seite - Netzteil und Getriebemotor

Der Bohrmaschinentisch kann so einfach per auf der Vorderseite Taster rauf oder runter gefahren werden ohne, dass man sich hinter die Maschine beugen muss. Für die Schalter "Ein/Aus" für das Netzteil und den Schalter "Hoch/Runter" wurde ein kleines Kästchen aus Restholz gebaut. 

Die Verbindung zwischen dem Getriebemotor und der Achse, an der sonst die Kurbel hängt, bildet eine flexible Wellenkuppung. Die eine Seite hat 14 mm für die Kurbelhalterung. Auf der anderen Seite hängt die Wellenkupplung an der 10 mm Welle des Getriebemotors. 

Verbinder zwischen Bohrmaschine und Motor

Da der Motor in einem Gehäuse sitzt, war auch schon ein passender Flansch für die Befestigung am Tisch vorhanden. Da der Flansch auch noch drehbar ist, habe ich jetzt überlegt, ob ich den Motor noch um ca. 180 Grad nach vorne drehe, auch wenn nach hinten noch platz ist, würde das dann noch kompakter sein.

Ansicht von schräg hinten

Trotz des Unterbaus kann der Bohrtisch ganz nach unten gefahren werden, da die Teile platzsparende verschraubt wurden. Jetzt muss die Praxis zeigen, ob das ein gute Idee war. 

Bedieneinheit für die Höhenverstellung

Es bleibt aber noch das Fixieren des kompletten Tisches an der Bohrmaschinensäule, wenn man wiederholgenaue  Bohrungen in Serie machen will. Hier versuche ich aber auch noch eine Lösung zu finden, die auch hier den Griff hinter den Bohrmaschinentisch erübrigen soll.

Update vom 24.07.2023

Kaum überlegt man, wie man das Bewegen des Bohrmaschinentisches verhindern kann, wenn er fixiert ist, schon kommt die Lösung. Habe gestern mal wieder in den Kanal von Arne "Der Vorrichtungsbauer - betreutes Basteln" reingeschaut, weil ich immer noch nach einer "perfekten" Lösung für das Anheben und Senken der Oberfräse im Tisch bin.

In einem früheren Video hat Arne auch eine ähnlichen Höhenverstellung gebaut, die ich aber bisher noch nicht gesehen habe. Am Ende des Video kam dann der Clou und die Lösung für mein Problem: Die Verhinderung, dass der Motor den Tisch versucht hoch oder runter zu Schieben, wenn der Tisch an der Säule mit der Schraube fixiert ist. 

Microschalter zur Verhinderung einer Fehlbedienung

Es wurde ein Microschalter verbaut, der dann öffnet, wenn die Schraube angezogen ist und er Tisch fixiert ist. In der Situation kann der Motor nicht mit Strom versorgt werden. Leider war die Schraube am Feststeller der Scheppach Vario etwas kurz. Es wurde am Ende noch eine kleine M3-Mutter aufgeklebt. Löst man die Schraub, ist der Tisch zum Verstellen bereit, denn der Microschalter wird geschlossen. Der Motor kann dann mit Strom versorgt werden. Einem rauf oder runterfahren steht nichts mehr im Weg. Noch ist es eine provisorische Lösung, aber die Funktion ist entscheidend.

Rückseite der Tischbohrmaschine mit Motor im grauen Gehäuse und Stromvesorgung

Der Dank geht an Alle, die sich schon zu diesem Thema mal Gedanken gemacht und uns über die Plattform youtube.com gezeigt haben, wie man etwas zur besseren Bedienung verändern kann. Viele kleine Lösungen führten jetzt zu diesem Ganzen. Was einmal in der Weihnachtszeit 2021 als Hirngespinst nur ein Gedankenspiel war, ist jetzt Realität und eigentlich durch die heutige Ergänzung noch besser, als im Anfang in dem Gedankenspiel.

Skizze mit den Bauteilen der ersten Überlegungen 2021/2022



Freitag, 7. Juli 2023

Schneidebrett mit "Schweizer Kante" fertig

Vor Monaten bekam ich ein Stück Buchen-Leimholz, was wohl den ein Teil einer Küchearbeisplatte gewesen sein muss. Es lag im Materiallager und wartete geduldig auf eine Verwendung. 

Altes Buchen-Arbeitsplattenstück

Ich habe ja in der Vergangenheit schon zwei Hirnholzschneidebretter hergestellt. Nachdem ich ja in der vergangenen Wochen auch Rollbretter für Küchenmaschinen aus Restholz hergestellt habe, war das die nächste Verwendung angesagt.

Rollbrett für Küchenmaschinen - hier KitchenAid

Als ich vor zwei Wochen nach mehr als zwei Jahren Pause (Beinbruch) wieder mal beim Aix-Open - dem freien Tennistreff des Tennisvereins Aachen Vaalserquartier  - mit anschließendem Grillen war, kam die Idee, was aus dem Buchen-Leimholz-Teil werden sollte.

Man stellte fest, dass es für das Schneiden der Brote kein passendes Schneidebrett gab. Irgendwie war das früher vorhandene Schneidebrett - zugegeben es war nicht mehr schön - mal entsorgt worden ohne für Ersatz zu sorgen.

Schneidebrett aus Leimholz

Diese Lücke habe ich jetzt geschlossen. Aus dem oben erwähnten Leimholz entstand mein erstes Schneidebrett mit "Schweizer Kante". So bezeichnet man einen schrägen ca. 45 Grand Schnitt an der Unterkante eine Platte - man sieht so etwas auch schon mal an Massivholz-Esstischen.

Unterseite des Schneidebretts mit Schweizer Kante

Dadurch wirkt eine sehr dicke, passive Platte nicht so massiv und daher leichter aus, obwohl es natürlich durch die Dicke von ca. 3 cm schön ganz nett schwer ist und so gut auf dem Untergrund liegt. Das Holz wurde geölt und mit einer Mischung aus Bienenwachs und Leinöl widerstandsfähig und wasserabweisende gemacht. Da ich zurzeit keine Gummifüße hatte, wurden vorübergehend Filze aufgeklebt damit das Brett noch besser auf der Arbeitsplatte liegt. Auf der Unterseite kam mein Logo und oben wurde mit dem Laser das Vereinslogo eingraviert damit man weiß, wo es hingehört.

Bin gespannt auf die Reaktion beim nächsten Grillen nach dem Aix-Open.

Update vom 08.07.23

Das Brett mit Freude entgegengenommen und sofort eingesetzt. Das vorhandene Baguette machte sich gut drauf. Leider habe ich versäumt ein Bild zu machen, aber vielleicht denke ich beim nächsten Mal am 21.07.23 daran eins zu machen.


Donnerstag, 6. Juli 2023

Bremsbeläge wechseln - Kinderspiel??

Bei unserem Aufenthalt im letzten Monat in Österreich und einigen "Bergetappen" waren die Beläge meiner Scheibenbremsen stark beansprucht worden. Der Druck durch die den Bremshebel war nicht mehr so wie vor dem Urlaub. Das ist ja auch nicht verwunderlich, wenn man mehrere tausend Höhenmeter rauf und vor allem runter fährt - manchmal auch über Mountenbikestrecken.

Almhütte auf ca. 1600 Meter bei der Dachstein Talstation

Da mein CUBE Reaction Hybrid (nach ca. 400 - 850 - 1800 km) ja zum dritten Mal einen defekt an der Hinterradnabe hatte - Knacken beim Drehen - habe ich seit mehreren Wochen wieder ein Leihhinterrad. Das sollte in der letzten Woche endlich getauscht werden. Hierbei wollte ich dann auch den Tausch der Beläge in einem mitmachen lassen.

Leider kam es nicht zum Tausch. Mein Hinterrad ist zwar fertig ist, hat eine neue, andere Nabe - was ich schon beim ersten Defekt vorgeschlagen hatte - konnte aber nicht eingebaut werden, da nicht geklärt war, wer die Kosten übernimmt. Also bin ich unverrichteter Dinge mit dem Leihhinterrad wieder abgezogen. In der Firma sollt nun geklärt werden, wie es weitergeht. wenn der Chef aus dem Urlaub zurück ist.

Also habe ich auch keine neuen Bremsbeläge bekommen. Als nicht ganz ungeschickter Zeitgenosse mit etwas technischem Verständnis, habe ich überlegt, das ist bestimmt kein Hexenwerk, mach es selber. Irgendjemand auf YouTube wird das bestimmt schon mal erklärt haben. Nach wenigen Klicks hatte ich die entsprechenden Videos - eins sogar mit einem ähnlichen CUBE-Rad, wie ich es fahre - gefunden. Herzlichen Dank an "Gegenwind im Rücken". 

Die Vorgehensweise schien machbar, die Teile habe ich dann beim großen Aachener Versender Bike-Components bestellt, wie ich es früher auch schon bei Teil für die  Renn-Tretroller gemacht habe. 

World-Championship 2012 - St. Wendel - Rudolf Peters

Das Modell der Beläge hat sich zwar zum Video verändert, soll aber noch besser geworden sein. Habe direkt vier Sätze für unsere beiden Räder bestellt.

CUBE Reaction Hybrid - XL 29"

Nach dem Wochenende war die Shimano-Bremsbeläge da und ich habe mich ans Werk gemacht. Mit weniger Handgriffen waren die Arbeiten an der hinteren Scheibenbremse erledigt. Das Rad wieder eingebaut und siehe da, es schleift nichts und die ersten vorsichtige Fahrt konnte stattfinden. Es wird bei allen Info zu diesem Thema auf der vorsichtiger Einbremsen hingewiesen. Das habe ich auch gemacht. Nach ca. 20 - 30 Bremsvorgängen bei mäßiger Geschwindigkeit greifen die Bremsen wieder wie vorher gewohnt, vielleicht durch die neue Belagmischung etwas besser. Irgendwie bin ich stolz auf mich, dass ich mit einem Wareneinsatz von 5,00 Euro mein Fahrrad wieder fit habe. Ich werde aber auch nicht mehr so lange warten, bis ich den Bremshebel fast bis zum Lenken ziehen muss, damit das Rad hält. Es war noch immer genügend Belag auf den Bremssätteln drauf, aber jetzt ist wieder wie früher. Es wurde auch noch festgestellt, dass beim letzten Tausch wohl die noch günstiger blauen Bremsbeläge für eine Tektro-Bremse verbaut war. Das erklärt vielleicht auch, dass alle anderen Beläge noch gute Bremswirkung haben, da es dort die grauen Shimano-Bremsbeläge haben.