Sonntag, 2. Oktober 2016

Weinlese 2016 - spannende Zeit für mich zu Ende

In den letzten zwei Wochen war ich zum zweiten Mal zur Weinlese im Brühler Hof im kleinen rhein-hessischen Weinort Volxheim. Am Sonntag, 18. September 2016 wurde ich nach der Bahnfahrt von Aachen über Köln und Bingen am Bad Kreuznacher Bahnhof samt Gepäck und Tretroller von Hans-Peter Müller, dem Seniorchef des ökologisch arbeitenden Familienbetriebs abgeholt.

Im Vorjahr fing die Lese erst nach ein paar Tagen an, in diesem Jahr ging es bereits am Montag los. Aber da ich ja jetzt schon schon zum dritten Mal hier war, denn ich war ja auch zum Flaschenfüllen im Februar 2016 dort, war es wie ein nach Hause kommen. Die Abläufe waren sofort präsent. An diesem Sonntag kamen noch ein weiterer Wwoofer und für Schülerpraktikanten von zwei Waldorfschulen aus Düsseldorf und Diez an der Lahn an. Am Montagmorgen, nach dem gemeinsamen Frühstück an der langen Tafel in den Räumen der Fam. Müller sen. ging es los.
Rudi bei der Traubenlese beim Brühler Hof in Volxheim bei Bad Kreuznach

Wie auch im Vorjahr sollte zuerst die rote Traube "Regent" gelesen werden. Aus dieser Traube wird nicht nur Wein hergestellt, sondern  auch der dunkelste Traubensaft, den ich je gesehen habe. Auch wenn dieses Jahr wieder die Kirschessigfliege ihr Unheil in vielen Obstsorten, wie auch dem Wein, getrieben hatte, hatten wir schnelle - trotz sortieren, den Traubenwagen mit der roten Pracht gefüllt.

Regent für den Traubensaft auf dem Traubenwagen

Für den Taubensaft wurden drei dieser Wagen gelesen, die dann so ca. 3500-4000 Liter Saft ergeben sollten.

Der Traubenwagen kann hochgestellte werden, so kommen die Trauben den den Entrapper und die Beeren in die "Bütten", wo er bis zur Weiterverarbeitung noch mehr Farbe aus den Beerenhäuten abgibt.
Wenn der letzte Traubenwagen, meist 3 oder 4, geleert ist, ist für die "Erntehelfer" die Tagesarbeit meist geschafft. Die zwei Chefs, die zwei Lehrlinge und der FÖJ'ler Jonas Gärtner (hier auf der Leiter) sind dann noch mit der Weiterverarbeitung und dem Reinigen der Arbeitsmittel längere Zeit beschäftigt.

Heute gibt es Salat - Lasange mit Kürbis-Spinat und Pilzen und "viel" Käse - Dan und Tharon haben gekocht.

Ende der Mittagspause im Wein - die beiden Chef's Hans-Peter und Sebastian "blasen ins Horn"

Manchmal geht es aber dann doch noch mal raus auf eine Streuobstwiese oder auf ein Kürbisfeld. Hier werden der Äpfel für den eigenen Apfelsaft oder aber Kürbis für den Eigenbedarf oder Hofverkauf geerntet.

Nachmittägliche Fahrt zum Äpfelsammeln
Neben diesen Tätigkeiten hatte ich den Eindruck, dass man mich nicht nur als "Hilfskraft" für die Weinlese gerne auf dem Hof sieht. Neben meiner täglichen Hilfe beim der Zubereitung des Frühstücks für die 10 - 13 hungrigen Mäuler, war ich einen Tag mit einer über 30 Jahre alten Maschine zur Wartung in der Nähe von Landau, habe mit zwei Waldorfschülern aus Düsseldorf zwei "Echsenhotels" aus Steinen an einem neu angelegten Weinberg gebaut.

"Echsenhotel" am neuen Weinberg - im Hintergrund  die zwei Mitstreiter Tharon und Kilian aus Düsseldorf

Eins hätte ich fast vergessen. Im Vorjahr war der Backofen im Herd der zweiten Küche, im dem die Mitarbeiter sind an den anderen Mahlzeiten verpflegen können und auch an machen Tagen für die ganze "Mannschaft" gekocht wird, ausgefallen. Lange wurde die Neuanschaffung wohl aufgeschoben. Als ich ankam, hieß es: Wir haben einen neuen Herd mit Backofen für die Küche, kannst Du den einbauen. Am Samstag war es dann soweit. Da wir an diesem Tag nicht gelesen haben, wurde das Projekt "Herd" in Angriff genommen. Mit Hilfe von Dan, dem amerikanischen Mexikaner, der auch auch WWOOFer hier weilte, habe ich dann den Ofen eingebaut. Am Abend hatte er dann seinen ersten Einsatz. Das Glaskochfeld wurde mit einem Bohneneintopf und Reis von Dan eingeweiht. Am Sonntag folgte dann der Primäre im Backofen durch mich, mit einem Pfälzer Zwiebelkuchen und an einem der Folgetag wurden dann durch die Düsseldorfer Tharon und Kilian zwei Bleche Pizza gebacken.

Neben diesen Arbeiten im Wein, im Haus, und in der Flur habe ich am vergangenen Fr. - Sa. und Sonntag Zeit gefunden, mit meinem Tretroller drei Touren mit insgesamt 100 km Strecke zu machen.
Mein Crussis Urban 3.4 am Rhein bei Bingen - Freitag, 23.09.2016

Neu-Bamberg - Burgruine und Kirche - Samstag, 24.09.2016
Bad Münster am Stein - Sonntag, 25.09.2016
Sonne genießen im Kurpark von Bad Kreuznach im Salienpark - Sonntag, 25.09.2016
Es waren wieder zwei tolle Wochen, die so kurzweilig waren, das ich kaum glauben kann, das sie schon vorbei sind. Meine Frau kam dann am vergangenen Freitag wieder "eingefangen". Am Samstag sind wir dann über das Brohltal - wo ich in der Brohltalmühle noch Korn gekauft habe - und Remagen nach Aachen zurückgekehrt. Ich freue mich schon auf die Woche im Februar, wo der Wein aus diesem und ein Teil aus den letzten Jahren in die Flaschen komme.