Samstag, 31. Juli 2021

Ferien in der Werkstatt und immer noch mit Beinproblemen, aber..

 .. theoretisch geht es weiter.

In den letzten Tagen erreichte mich eine Anfrage, ob wir in der Werkstatt aktiver Senioren einen (oder vielleicht dann auch mehrere) Halter für Tablets bauen könnten, den man sich um den Hals hängen kann, damit man die Hände frei hat. Erst einmal habe ich mir dann Gedanken gemacht:
Wer braucht so was? und wofür braucht man so was???

Der Anfragende hatte auch konkrete Vorstellungen, wie so was aussehen könnte und sandte mir sehr genaue Skizze, wie er sich das vorgestellt hat. Nach dem ich das gesehen habe, habe ich mich dann man im Netz umgeschaut, wie andere sowas umgesetzt haben. Die Recherche war erst einmal ernüchternd. 

Als ich vom Anfragenden aber gehört habe, dass das Tablet für die Arbeit beim NABU und zur Tierbeobachtung eingesetzt wird, konnte ich mir ein wenig mehr vorstellen, wie so etwas aussehen soll.

Bis auf ein Teil, dass wohl bei Dronen-Fliegern genutzt werden kann, habe ich nicht wirklich was gefunden. Die Idee wurde weiterentwickelt. Nach meinem Test mit meinem Samsung Tablet kam ich zu der Erkenntnis, dass es wohl nicht ausreicht ein Brett mit ein paar Bändern zum den Hals zu schnallen und alles ist Gut. Mit so einer Konstruktion, die direkt vor der Burst hängt, würde man ich unweigerlich Nackenschmerzen und Verspannungen einfangen. Also muss das Teil irgendwie von der Brust abgehalten werden. 

Die Idee war dann, dass auf der Unterseite der Halterung, auf der das Tablet liegt, zwei verstellbare Rohr in einer Führung laufen. So kann man den Abstand zwischen Brust und Tablethalterung auf die persönlichen Wünsche einstellen. Es sollte mindestens sein Abstand von ca. 20 cm gewährleistet sein um eine entspannte Nutzung zu ermöglichen.

Tablet - Halter mit verstellbaren Abstandshalter zum Träger

Mal sehen, wie man das demnächst realisierten kann. Wir werden mal eine Prototypen bauen.

Donnerstag, 22. Juli 2021

Heilung schreitet gut voran

Nachdem ich vor zwei Wochen die Tackerklammern raus bekommen habe, geht der Heilungsprozess der Narbe gut voran. Alles scheint sehr gut zu verheilen und an manchen Stellen der Schienbein-Naht kann man nur noch einen kleinen Strich vom Schnitt sehen. Andere Stellen sind noch etwas sichtbaren.

Schienbeinnarbe, einen Monat nach dem Unfall

Mit großer Hoffnung, dass ich nach dem nächsten Kontrolltermin mein linkes Bein wieder etwas belasten darf, fiebere ich dem 04. August entgegen. Bis dahin soll ich das Bein nicht belasten. Die erste Physiotherapie ist auch schon gewesen. Die Therapeutin war auch mit der noch vorhandenen Beweglichkeit im Sprunggelenk zufrieden. Zurzeit habe ich noch das Gefühl, als wäre ein breites Gummiband um Ferse und Sprunggelenk gespannt, dass mich daran erinnert, dass noch nicht alles in Ordnung ist.

Wer mich kennt, weiß dass ich nicht so richtig untätig sein kann. Neben dem Besuch von lieben Menschen bei uns in der Wohnung denke ich natürlich auch an meine Kollegen aus den Seniorenwerkstätten. Bei der AWO Hobbywerkstatt in Burtscheid habe ich ja vor meinem Unfall Rohrleitungen für die Staubabsaugung verlegt. Jetzt gab es vor ein paar Wochen die Gedanken, dass die Werkstatt auch wegen neuer Projekte für die AWO Kindergärten und für die anderen Seniorengruppen vielleicht aufgerüstet werden könnte. Dieser Gedanke ist dann von mir an den Vorstand getragen worden. Der Vorschlag bestand darin in der nächste Zeit den Kauf einer neuen, größeren und präziseren Kreissäge und langfristig auch einer Hobelmaschine auf den Weg zu bringen. Was zwar gehofft, aber kaum für möglich gehalten wurde, war ein GO vom Vorstand zum baldigen Kauf der ausgesuchten Kreissäge. Nach nochmaliger Presserecherche konnte dann eine Holzmann TK 250 bestellt werden. 

Holzmann TK 250 - Neues "Pferd im Stall" - sprich in der AWO Hobbywerkstatt.

Noch überraschender war dann, dass die Kreissäge bereits in dieser Woche geliefert wurde. Mit vereinten Kräften wurde die Lieferung, die aus einer Palette mit drei Kartons bestand, in den Keller verbraucht. Hierzu haben wir gestern die Palette an ein Seil gehängt und über die Treppe das ca. 100 kg schwere Hauptteil der Säge abgelassen. Leider konnte ich die Aktion wegen des Humpelbeins nur mit klugen Sprüchen begleiten. Auch haben wir versäumt Bilder von der Aktion zu machen.

Hierbei hat neben Hugo mein Freund Udo aus der Werkstatt aktiver Senioren und Bea das hervorragend gemeistert. So ist die Maschine an einem sicheren Ort und muss jetzt in der nächsten Zeit zusammengebaut werden.

Damit die Maschine in unsere Werkstatt etwas beweglicher ist, ist noch ein Fahrgestell zu bauen. Dadurch wird die Arbeitshöhe von normal ca. 85 cm auf ca. 95 cm angehoben und angenehmer. In diese Fahrgestell wird dann auch noch eine Schublade integriert, die herabfallende Späne auffangen soll. Aber erst einmal ist die Maschine da. Nachdem ich wieder halbwegs fit bin, ist das die vernehmlichste Aufgabe. Dann kann die andere vorhandene Kreissäge abgegeben werden.

Während ich im Krankenhaus war, hat Bea in unserer Wohnung etwas umgeräumt. Unsere tollen beiden Stressles Sitzmöbel, die uns schon lange begleiten, hatte zwar ihren Standort, aber irgendwie nie ganz optimal. Jetzt hat Bea eine sehr schöne, offene Lösung gefunden. Hierzu muss noch die Ecke rechts neben dem schwarzen Möbel verändert werden. Ich möchte an dieser Stelle weiter meine kleine Musikanlage haben, auf der anderen Seite soll auch noch etwas Stauraum für ???? entstehen. Da ein passendes Stück, dass auch noch ca. 40 cm tief ist und eine Breite von 35 cm hat auf dem Markt nicht zu finden ist, muss was gemacht werden. Das Teil soll ca. 120 cm hoch sein und an der Wand hängen. Gestern habe ich dann mal eine Skizze gemacht. Mal sehen, wann es umgesetzt wird.

Skizze für den Hängeschrank

Also es wird nicht langweilig, Die Tage vergehen im Fluge, alles wird gut.

Samstag, 10. Juli 2021

Nächster Schritt ist getan, auch wenn es nur langsam vorwärts geht

Tackerklammern sind raus aus meinem Bein

Am letzten Mittwoch hatte ich einen Termin zur Kontrolle meiner OP-Narben und derer Verheilung. Der behandelnde Arzt war mit dem Ergebnis 13 Tage nach der OP, in dem die beiden Knochen wieder zusammen gesetzt wurden, sehr zufrieden. Er teilte mir mit, die Klammern können raus. Ich hatte keine Ahnung, ob ich das spüre, ob es nur ziebt oder es Schmerzen gereitet. Am Ende kann ich sagen, es war gar nicht schlimm. Die Krankenschwester holte eine kleine, sterile Zange und gab sich an Werk.

Einzelne Klammern haben sich etwas mehr geziebt, aber im großen und ganzen, kann ich sagen es war nicht schlimm. Die meisten Klammern, die entfernt wurden habe ich gar nicht gemerkt.

Zum Schluss, habe ich dann gefragt, ob ich die kleinen Teile, die nach dem Entfernen ca. 12 - 15 mm breit waren mit nehmen dürfte. Dies stieß zwar auf etwas Verwunderung, aber hier sind die Klammern.

Alle Klammern waren an drei Stellen in meinem Unterschenkel

Zwei, drei Stellen am Unterschenkel sondern täglich noch etwas Wundflüssigkeit ab, aber das wird dann wohl auch bald vorbei sein.


Anteilnahme, Gesesungswünsche, Hilfsangebote, die ich so nicht erwartet hätte

Hoch erfreut bin ich über die Genesungswünsche aus meinem aktiven Umfeld. Sowohl aus unserem Wohnprojekt proSUN e.V. in dem ich mit meiner Frau seit fast 13 Jahren wohne, als auch von meinen anderen Freizeitgruppen.

Die Damen, mit denen ich regelmäßig mich zu NordicWalking treffen kümmern sich sowohl um mein Wohlergehen als auch um Bea, für die es bestimmt nicht leicht ist, nach dem letzten Jahr und dem Verlust der geliebten Mutter Anfang 2021, mit der Situation umzugehen, die durch meine Immobilität viel von ihr verlangt.

Die Mitglieder der Werkstatt aktiver Senioren melden sich regelmäßig telefonisch oder besuchen mich. Durch die Einschränkungen waren wir ja seit über einem Jahr erst gar nicht und dann nur eingeschränkt und mit geringer Personenzahl in unserer Kellerwerkstatt der Annaschule aktiv. Es sollte sich vor den Sommerferien gerade wieder normalisieren, aber es kam anders. Die drei Termine bis zu den Ferien wurden dann aber trotzdem angeboten, auch wenn ich nicht da war.

Die Mitglieder der AWO Aachen-Burtscheid Hobbywerkstatt sind unermüdlich dabei, mich bei Laune zu halten. Hugo Z. hat mich sogar im Krankenhaus besucht, mit Leo H. gibt es das ein oder andere Mal eine WhatsUp-Videokonferenz - Leo ist 89 Jahre alt, was ihn nicht davon abhält sich mit modernen Kommunikationsmedien auseinander zu setzen. Mit Dieter H. schmieden ich neuen Pläne für die Herstellung von Spielgeräten auf Anregung der AWO-Kindergärten, die nach der Übergabe der Jahresgabe aus 2020 und 2021 an uns herangetragen wurden.

Spielzeug für die AWO-Kindergärten,
die in diesem und der letzten Jahr in der Hobbywerkstatt entstanden sind

Vor meinem Unfall gab es noch die Anfrage der Annaschule, in der ja die Werkstatt aktiver Senioren ist, ob wir Sitzbänke für die Klassenräume der Erstklässler herstellen können. Hier entstanden vor meinem Unfall dann auch Pläne, die noch vor den Ferien übergeben wurden. Mit einer Lehrerin bin ich auch weiterhin in Kontakt, damit wir die Bänke eventuell nach den Sommerferien und wenn ich mein Bein wieder belasten darf, in die die Tat umsetzten können.

Entwurf Sitzbank für 1. Schuljahr für den Morgenkreis

Also auch wenn ich nicht weit laufen kann, bin ich nicht unbeschäftigt und habe keine Langeweile.

Samstag, 3. Juli 2021

Wieder zu Hause

Seit Donnerstag bin ich wieder zu Hause. Nach zwei Wochen im Luisenhospital war es eine große Freude, als der behandelnde Arzt diese Möglichkeit am Mittwoch eröffnet.

Donnerstagvormittag wurden die restlichen Formalitäten erledigt, das Taxi bestellt und natürlich Bea informiert. Kurz vor 10.30 Uhr wurde ich von einer freundlichen Schwester der Station 7a mit einem Rollstuhl zum Ausgang gefahren, wo Bea bereits wartet. Pünktlich kam das Taxi von Hubert Kaffee und hat uns denn nach Hause gefahren. 

Erstes Frühstüch zu Hause

Bea hatte schon den im Haus vorhandenen Rollator aus dem Keller geholt. Mit dem bewege ich mich jetzt in der Wohnung. Die verordneten Unterarmgehilfen sind für mich nicht optimal, da der Abstand zwischen Griffstück und Armstütze bei meinen langen Gliedmaßen zu gering ist. Hier bin ich aber schon mit dem Sanitätshaus im Gespräch.

In unserer Wohnung komme ich mit meinem Gefährt gut zurecht. Täglich mache ich eine Runde auf dem Laubengang auf den KRÜCKEN. Bea umsorgt mich, soweit ich es zulasse. Wir Beide müssen uns erst noch mit der neuen Situation zurechtfinden.

Bein gekühlt und ein kühles Getränk - so lässt es sich aushalten 

Bei dem schönen Wetter habe ich auch schon meinen Lieblingsplatz gefunden. Im Vorjahr haben wir zwei Sitzmöbel für den Balkon angeschafft, diese sind jetzt meine Liegelandschaft.

Zuhause habe erst einmal den Papierkram, den so ein Unfall mit sich bringt, angefangen zu erledigen Die ersten Rechnungen wurden eingereicht und der Unfallbericht für meine Unfallversicherung ergänzt und für den Versand vorbereitet. 

Von meinen Aufgaben hier im Wohnprojekt proSUN e.V. habe ich mich erst einmal abgemeldet. In der nächsten Woche gibt es den ersten ambulanten Termin zu Kontrolle. Dann wird entschieden wann die Tackerklammern rauskommen. Bis dahin ist Ruhe und vorsichtiges mit dem Thera-Training angesagt, damit ich nicht ganz schlapp werde wie 2005.