Freitag, 20. Januar 2017

Kleiner Werkstatthelfer - Teil 1 - Minihobel

Vor einiger Zeit meldet sich ein ehemaliger Kollege bei mir und bot mir einige alte Hobel aus dem Nachlass seines Vaters an. Gut, wenn man schreinert kann man immer Hobel brauchen, aber für den Normalgebrauch bin ich eigentlich gut ausgestattet. Ich habe so aber trotzdem gerne genommen.

Beim Stöbern im Internet auf diversen Youtube-Kanälen hatte ich vor einiger Zeit gesehen, dass amerikanische Hobbytischler kleine Einhand-Hobel für Arbeiten an Kanten oder an kleinen Werkstücken nutzen. Diese Taschen- oder Minihobel kann man natürlich kaufen. Aber ein Hobbytischler kann so etwas auch selber herstellen.

Ich fand auch Anleitungen, die waren noch nicht mein Ding. Ich konnte mich mit dieser Art noch nicht so richtig anfreunden. Ich wollte ja aber auch Teile der alten Hobel weiterverwenden.

Bei den angebotenen Hobel, die mir der Kollege den auch irgendwann brachte, war unter anderem ein Simshobel. Dieser Hobel mit schmalem Eisen von ca. 3 cm sollte die Grundlage für meinen ersten Minihobel werden.

Da ich mit den gefunden Bauanleitung und meinen Zutaten nicht übereinkam, wurde ein eigener Plan entwickelt. So entstand ein Minihobel, der funktionell ist aber nicht die klassischen Zutaten eines normalen Hobels hat. Die Hobelform und die Funktionalität ist beim Bau erst entstanden.

Mein erster selbst hergestellter Hobel

Für das Widerlager zum Festsetzen des Hobeleisens, bzw. des Spanbrechers wurde ein Stück Stahlstange aus einem alten Tintenstrahldrucker von HP genutzt. In diese Stahlstange wurde ein Loch für ein 6 mm Gewinde gebohrt und das Gewinde geschnitten. Die 6 mm Feststellschraube ist glaube ich von einem Schrank eines schwedischen Möbelhauses. Der Knauf der Feststellschraube wurde aus einem 35 mm Buchenrundstab gedechselt. Die Eisen des Simshobels wurden dann noch mit dem Einhandschleifer gekürzt und geschliffen.

Als Hobelkörper diente den eigentlich ein Teil des alten Simshobel, den ich denn mit zwei Brettchen aus Teak-Holz flankiert werden. Die Holzteile wurden geschliffen und mit Rapsöl eingerieben und poliert.

Einhandhobel ca. 10 cm lang aus einem alten Simshobel
und zwei Teakbrettern

Der Hobel macht Spaß und man kann toll mit ihm arbeiten. Zum Größenvergleich wurde mal ein Kugelschreiber daneben gelegt.

Es hat so einen Spaß gemacht, diesen kleinen Hobel herzustellen, dass da wohl noch andere folgen werden. Vielleicht ist das auch kleines Geschenk bzw. ein etwas anderes "Stehrümchen".

Sollte also jemand den ein oder anderen alten Hobel zuhause rumliegen haben, gebt Euch dran, er ist nicht nur funktionell, sondern sieht auch gut aus.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen