Hallo Zusammen,
am vergangenen Sonntag bin ich von meinem zweite Wwoofer-Einsatz zurück gekommen. Ich war auf einem bäuerlichen ökologisch arbeitenden Landwirtschaftsbetrieb am Tegernsee im Süden Bayerns. Der Hof wird von einem Paar mit drei Kindern betreiben. Neben dem großen Hausgarten mit Streuobstwiesen, einem Hofladen und einem Bauernschank, umfasst der Hof ca. 10 ha Land.
Die Hofbetreiber sind mit der Hilfsanfrage zum Ab- und Aufbau eines Saustadl's an mich herangetreten. In einem Vorgespräch im Sommer haben wir uns persönlich kennengelernt und den Termin abgesprochen.
Am vorletzten Mittwoch bin ich dann mit dem Nachtzug von Köln nach München gefahren. Bis Köln und dann von München nach Gmund nahm ich dann die Regionalzüge. Bei meiner Ankunft am Hof duftete es schon nach frischem Brot aus dem hofeigenen Holzbackofen. Mit einer kräftigen Brotzeit wurde ich willkommen geheißen. Nach einem Rundgang über der Hof zeigt man mir am Nachmittag, was mich denn als Arbeit erwartete:
Abbau des Stadls an der alten Stelle und dann Aufbau in der Nähe des Hofes. Die Familie hatte bereits die Dachziegel entfernt und abtransportiert:
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Ziegel wurden bereits abgedeckt |
Am Freitag wurden dann die Dachlatten und alle Bretter am Dach entfernt und als von Nägeln befreit.
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Nun müssen die Dachbalken gelöst werden |
Am Freitagmittag waren diese für heute vorgesehenen Arbeiten erledigt. Zu meiner Überraschung zeigte man mir ein auf dem Hof befindliches Fortbewegungsmittel für mich:
Ein leuchtend grüner "Blauwerk Willi" Tretroller, der seit einiger Zeit sein Zuhause auf dem Hof hat:
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Blauwerk Willi - Baujahr ca. 2000 ?? |
Mit dem "Will" machte ich am Freitagnachmittag eine ca. 35 km lange Tour entlang des Tegernsee und nach Kreuth, wo ich einen der Urväter in der deutschen Tretrollerszene, Franz Zehendmaier -
www.zehendmaier.de - besuchte. Wir hatten ein langes und informatives Gespräch, vor allem über Tretroller für Personen mit Handicap und E-Motorunterstützung.
Nach einem Wochenende, an dem ich auch die Arbeit im hofeigenen Bauernschank mit erleben konnten, ging es am Montag am Stadl weiter. Es wurden dann alle Dachbalken entfernt und die Teile für den Abtransport vorbereitet.
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Abtransport der Dachbalken und der Stadlwände |
Ein Schmankerl am Rande: Eine Spaziergängerin, die unsere Arbeiten sah, fragte nach was mit dem Stadl denn jetzt geschehe. Wahrheitsgemäß wurde die demnächstige Verwendung als "Saustall" mitgeteilt. Darauf meinte die Spaziergängerin: Dann wird der Stadl ja wieder seiner früheren Verwendung als vermeindlicher "Saustall" wieder zugeführt, denn er war wohl in den 1970er Jahren mal Kulisse für einen der Filme "Liebesgrüße aus der Lederhose x"
Am Donnerstag stand der Stadl am neuen vorbereiteten Ort und kann jetzt zu Ende aufgebaut werden, damit die neuen Bewohner einen Unterschlupf für extreme Wintertage haben.
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Stadl steht an neuer Stelle auf dem Hof |
Diese alte Weideschweinerasse sind ganzjährige auf der Weide und brauchen nur einen Wetterschutz, bei allzu schlechtem Wetter.
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Neue Bewohner des Stadl's beim Apfelnachtisch |
Die letzten beiden Schweine des Vorjahres durfte ich am Montag noch auf ihrem letzten Weg begleiten. Neugierig liefen sie in Metzger in die Arme und wurden im Laufe meiner Zeit auf dem Hof noch verarbeitet, so dass ich auch noch Produkte, die den Ursprung in diesen Schweinen hatten, am Ende meiner Hofzeit probierten durfte.
Es war eine intensive Zeit mit der Familie und der Arbeiten rund um eine bäuerliche Landwirtschaft. Man kann nur den Hut vor der täglich zu leistenden Arbeit ziehen. Ich habe eine tolle Familie kennen gelernt, die die Natur und was sie hervorbringt wertschätzt und diese Wertschätzung auch gerne weitergibt. Die Kunden im Hofladen bekommen handwerklich gut hergestellte Lebensmittel aus Rohstoffen, die mit viel Liebe behandelt wurde.
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Die letzten Dachbalken sind befestigt |
Nach dem der letzte Dachbalken befestigt war, war mir auch klar, was es heißt tagtäglich an der frischen Luft und nicht immer optimalen Bedingungen seine "Mann" zu stehen. Gerne komme ich an den Tegernsee zurück, auch wenn dann vielleicht andere Arbeiten warten, denn in so einem Hof ist immer was zu tun. Ich komme aber bestimmt man zu einem Brotzeit bzw. einem Stück selbst gebackenen Kuchen mit Früchten, die gerade die Natur reifen ließ.
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