Freitag, 21. März 2025

Bänkli - was ist das denn???

Vor einiger Zeit kam einer meine Werkstattkollegen mit dem Wunsch einer Bekannten zu mir, dass sie gerne einen Satz sogenannte Bänkli's für einen Sitzkreis haben möchte. Ich hatten Fragezeichen in den Augen und fragte mich, was damit gemeint ist. 

Nachdem der Link zu der Schweizer Internetseite "a teacher's lifestyle" von Ariane gefunden wurde, wusste ich, was damit gemeint ist und wieso dieser Name zu Stand gekommen ist - Schwyzerdütsch halt.

Es sind drei ineinanderschiebbare Bänke, die je 3 bis 4 Klein-Kinder Platz bieten können. Wenn sie nicht gebraucht werden, schiebt man sie zusammen und die Bänke nehmen nur etwa soviel Platz ein, wie ungefähr die größte der drei unterschiedlich breiten und hohen Bänke. Die Bänke sollen nach der Skizze 120, 112 und 104 cm breit sein. Sie haben zwar die gleiche Tiefe von 30 cm, aber die Höhe geht von 37, 33 und 29 cm. 

Bänkli - 120 cm breit -- Bildquelle: a teacher's lifestyle

Auf der Internet-Seite von "a teachers's lifestyle" kann man sich eine Datei mit Maßen herunterladen und an die Ausführung gehen. Ein ersten Probeversuch vor einiger Zeit mit dem zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Material war nicht so erfolgreich. Ich hatte für die Deckflächen Laminat genutzt, dass mit dem Rahmen aus Fichte/Tanne-Leisten einen Einheit bilden sollte. Der erste Belastungstest war nicht sehr positiv. Ich hatte wohl nicht den passenden Leim für die Laminatflächen genommen, bzw. vermutlich die Leimstellen nicht genügend angerauht.

Monate später auf ein Neues. Jetzt haben wir Kiefern-Leimholzbretter aus eine Regal-System bekommen, die mit ca. 24 mm ausreichend dick sind. Ich werde aber konstruktiv noch etwas an dem Entwurf verändern, was das Durchdrücken bei Belastung der Sitzfläche verhindern wird. 

Update vom 28.03.2025

Das Material für die drei "Bänkli" ist jetzt zugeschnitten und inzwischen auch verleimt. 

Die drei Bänke im Leim

Zur Verstärkung der eingesetzten Ecken werden diese noch mit langen Schrauben versehen. Die Sitzfläche erhält noch durchgehende Dübel, die die Seitenteile mit der Sitzfläche zusätzlich fixiert. In der Optik wird hier noch einen Kontrast dargestellt werden, da sie aus dunklem Cumarú-Holz sein werden. Wir konnten Abschnitte von diesem schweren Hartholz bekommen. Das Holz wird auch zum Terassenbau genutzt und ist schwerer als Wasser, also versinkt es im Wasser. Die Samen dieses Baumes ist die Tonkabohne, die man zum Würzen und aromatisieren von Speisen nutzen kann.

Mehr über die Fertigstellung später


Freitag, 14. März 2025

Experiment oder eine tolle Verbesserung??

Als ich vor zwei Wochen mal wieder auf der Suche nach Verbesserungspotential für unsere Seniorenwerkstätten war, bin ich auf das Angebot eines elektrisch betriebenen Sperrschiebers gestoßen, den man durch Einsatz eine beiliegenden Wechselschalters Öffnen und Schließen kann. Auch den Preis von ca. 38,00 Euro konnte ich nicht glauben und vor allem gibt es den in dem für uns passenden Durchmesser von 100 mm. Theoretisch sollte er mit den verwendeten 100 mm Spiralschläuchen an Kreissäge und Co. passen.

Sperrschieber Vorder- und Rückseite mit Wechsel-Schalter  - Bildquelle: Amazon

Ich habe kurzerhand einen Sperrschieber bestellt und mir Gedanken gemacht, wie wir den im Werkstatt-Alltag am sinnvollsten einsetzt. Der erste Test soll an der Holzmann Kreissäge, dessen mechanischer Sperrschieber nur schwer erreichbar ist und deshalb meisten offen bleibt, erfolgen. Das hat natürlich zur Folge, dass an den anderen Anschlüssen der Schleifmaschinen und der Bandsäge nur eine verminderte Saugleistung anliegt.

Damit aber die Säge nur betrieben werden kann, wenn der Sperrschieber auf ist, musste noch eine weitere Schaltung her.

Schaltung für den Betrieb an der Kreissäge -
Bildquelle: Amazon - Bearbeitung - RP

Funktionsweise:

  • Wenn „ON“ oder "EIN" geschaltet wird, dreht sich der Schieber und öffnete den Durchlass im Rohr, 
  • Jetzt liegt auch an der Steckdose Spannung an – Maschine kann betrieben werden
  • Wird wieder „OFF“ oder "AUS" geschaltet, schließt der Schieber und die Steckdose hat keine Spannung mehr 
  • Maschine kann nicht angeschaltet werden.

Schalterstellung "OFF" - Schieber geschlossen
Wird auf "ON" geschaltet stellt sich die Klappe quer
Bildquelle: Amazon

Bisher war alles aber nur "Theorie", die spannende Frage ist, wie ist das in der Praxis. Heute war es in der AWO Hobbywerkstatt soweit. Ich habe den alten mechanischen Schieber entfernt, in den Spiralschlauch mit einem kurzen Stück direkt hinter der Kreissäge den neuen Sperrschieber eingebaut und elektrisch verbunden.

Für den Anschluss habe nicht den mitgelieferten Schalter, sondern eine 2-Fach-Kombi aus Schalter und Steckdose genutzt, die ich verdrahte habe. 

Der Eingang - im Bild oben rechts L-PE-N - wurde mit einem Kabel und Schukostecker versehen. Die Zuleitung zum Stellmotor im Sperrschieber habe ich mit einem entsprechenden Kabel verdrahtet.

Schalter-Steckdosen.Kombi - eingekreist

Also, nur wenn man den Schalter auf "EIN" stellt, kann man die Säge über den bereis vor Jahren modifizierten Motorschalter - wurde auf die Vorderseite gesetzt - mit Wiederanlaufschutz einschalten.

Verlegung des Maschinenschalters nach vorne  aus dem Jahre 2021

Jetzt ist auch der Sperrschieber auf. Schaltet man den Schalter wieder auf "AUS" kann die Säge nicht mehr eingeschaltet werden und an den anderen Zugängen zum Absaugsystem steht die volle Absaugleistung (geringe Verluste durch undichte andere Schieber können vorkommen) zur Verfügung. Die ersten Test waren überzeugend.

Ein Blick hinter die Kreissäge
der Schlauch liegt noch nicht optimal aber wir müssen die Säge
oft weiter in der Raum ziehen

Bin gespannt, wie sich dass in unserer Hobby-Werkstatt-Alltag schlägt. Bin gespannt, wie lange die Silikondichtung am Sperrschieber so schon dicht hält, wie jetzt. Später mal mehr.

Mittwoch, 12. März 2025

Vom "hässlichen Entlein" zum "strahlenden Schwan"

Vor zwei Wochen habe ich bei meinen Freunden Geli und Wilfried Balkenabschnitte von Leimbindern und anderen Balken bekommen. Diese großen Abschnitte werden wir in der AWO Hobbywerkstatt weiter verwenden und daraus Deko-Elemente und andres herstellen - dazu an anderer Stelle mehr.

Auf dem Holzstappel stand eine alte auf den ersten Blick unansehnliche Holzkiste, die in den Sperrmüll wandern sollte. 

Fundstück - in die Jahre gekommen

Auf den zweiten Blick war es aber eins vor vielen Jahrzehnten schön gearbeitetes Holz-Schatulle, um die sich lange Zeit keiner gekümmert hat. Nach dem Auseinanderbau und dem Schleifen alle Teile wurde aber sichtbar, dass sie sehr schön gearbeitet war und sich vor vielen Jahrzehnten ein Schreiner viel Mühe gemacht hatte.

Erster Blick auf die schönen Zinken, die jetzt erst sichtbar wurden

Das wahren Potential wurde aber erst nach der Behandlung mit Leinölfirnis raus. Die alten, verrosteten Scharniere wurden noch durch Messing-Scharniere ersetzt und die Kiste kann jetzt wieder für Jahre etwa beheimaten, was noch nicht fest steht.

Holz-Schatulle in neuem Glanz

Natürlich ist die Holz-Schatulle immer noch als "Altertümchen" zu erkennen, das sollte aber auch so sein. Nur die Renovierung sollte zeigen, dass nicht alles, was auf den ersten Blick hässlich aussieht auch wieder strahlend werden kann. 

Holz-Schautlle nach Ölen

Zum Schluss bekommt die Holz-Schatulle noch eine kleine Schicht Wachs aus dem VLVR-Shop von Jonas Winkler und Florian Rickhoff.

Seite der Schatulle mit den schönen Fingerzinken

Kaum war der Wachs getrocknet, schon hatte der "strahlende Schwan" schon eine neue Verwendung. In im befinden sich jetzt eine Vielzahl von Ladekabel für alle möglichen Akku Geräte von Bea 

Samstag, 1. März 2025

Mal wieder was vom Kochtopf

Neben dem Arbeiten mit Holz, bin ich ja auch immer wieder mal in der Küche unterwegs. Früher mehr, heute etwas weniger, denn seit Bea nicht mehr berufstätig ist, genieße ich auch mich bekochen zu lassen. Wir probieren, was geht und versuchen auch Essen selber zu machen, was wir in Videos in diversen YouTube-Kanälen sehen.

Wir haben schon immer die chinesische Küche gemocht, und vor allem aber die Peking-Suppe. Seit wir mal das ein oder andere Video zur Herstellung gesehen haben, ist es ein fester Bestandteil unserer Speisen geworden. Alle Zutaten sind bis auf das Huhn immer im Vorrat vorhanden. Und wenn dann mal wieder Lust auf diese sauer-scharfe Peking-Suppe ist, wird noch eine Hühnerbrühe gemacht und schon ist eine tolle Mahlzeit auf dem Tisch - meist sind es aber mehr feste Bestandteile und man könnte fast sagen es ist ein Peking-Suppen-Eintopf.

Peking-Suppe - Bildquelle: yamyamfoods

Vorgestern Abend sind wir auf dem Kanal von Stephan Schnieder vom Kanal "Kochen im Tal" vom Wellnesshotel Jammertal Ressort hängen geblieben. Hier werden mit Witz aber auch ein wenig - nicht böse gemeint - Arroganz tolle Gerichte gezaubert.

Im letzten Video wurde ein "Deftiger Rindfleischtopf" vor- bzw. fertiggestellt, bei dem wir beschlossen haben, das wird unser Essen am nächsten Wochenende. Die Zutaten waren weder exotisch noch schwer zu beschaffen und so entstand ein tolles Eintopfgericht, das so noch nicht auf unseren Tellern gelandet ist.

Zutaten für den "Deftigen Rindfleischtopf" von "Kochen im Tal"

Wir haben ja schon einige Male Soljanka - eine osteuropäische Suppe - gegessen und die Zutaten erinnerte ein wenig daran, da mit süßen und sauen Zutaten gespielt wird.

Nach etwas Schnippel-Arbeit des Gemüses und mit einem schönes Stück Rindfleisch von "Bauer Franzl" aus Linnich, den wir auf dem Weg zu einem befreundet Paar noch einmal in unserer alten Heimat besucht haben, war nach ca. 2 Stunden dieses tolle Essen fertig, auf dass wir uns jetzt freuen können. Da wir den Gemüseanteil noch etwas erhöht haben, gibt es auch noch ein paar Portionen für die Truhe.

Deftiger Rindfleischtopf in unserer Interpretation

Bei uns scheinen die Zutaten etwas kleiner geschnitten als im Original zu sein, aber ich denke, so sind sie besser zu "Löffeln". Im Nachhinein hätte ich noch was kräftiger Würzen können, aber da bin ich meist etwas vorsichtiger als in den Original-Rezepten, wie ich das letztens auch dem Gulasch von "Sepp was machst Du?" gemerkt habe. Hier hab ich mich auch nicht getraut, die ganze Menge edelsüßen Paprika dazuzugeben, da ich das als viel zu viel empfand. Beim zweiten Mal war ich mutiger.

Als freuen wir uns auf ein tolles Essen an diesem neblig, kalten Karneval-Samstag

Kleines Update vom Sonntag danach:

Es war ein toller Eintopf an diesem kalten Tag. Die Menge, die wir angesetzt hatten, reicht auch noch für zwei weitere Mahlzeiten.

Samstag, 22. Februar 2025

Brett ist schön geworden

Das erste Brett in der neuen Machart ist jetzt fertig. Die Kufen (überstehende Gradleisten) wurden eingesetzt, das Brett noch einmal komplett geschliffen, geölt und noch mal geschliffen.

Geschliffen und geöltes Eschen-Schneidebrett auf Kufen

Als letztes bekam es noch eine Schicht des selbst hergestellten Wachs/Leinölfirnis-Balsams als Schutz vor Feuchtigkeit und um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.

Schneidebrett aus altem Eschenholz ist fertig

Nun steht es vorerst mal wieder auf unserer Theke. Es ist schon erstaunlich welche Farbspiele und Maserungsvielfalt das Eschenholz hat. Je nachdem wie man es dreht wirkt es bei gleichem Licht ganz unterschiedlich.

Eingelassene Gradleiste aus Sipo/Mahagoni aus einer alten Treppenstufe

Etwas stolz bin ich auf die eingelassene Gradleiste, die ein Schräge von 14° hat und pass-genau in das Brett geschoben wurde. Auch wenn sie etwas anders als in der Skizze vom vorherigen Bereicht geworden sind. Sie hält nicht nur alles zuammen und gerade, sondern ist auch noch ein schönes Detail. Da war das erste Mal, dass ich soetwas in einem Schneidebrett eingesetzt habe. Aber beim nächsten Mal würde ich es etwas anders machen. Ich habe aus dem Kellerfund ja noch ein paar Stücke Holz über.

Freitag, 14. Februar 2025

Neue Schneidebrettform geht in die nächste Runde ...

... denn zurzeit ist die Platte, die ja aus gebrauchtem Eschenholz hergestellt wurde, erst einmal fertig und auch schon geschliffen. Es wurde auch eine Schweizerkante an das Brett gesägt, damit sie später nicht so wuchtig erscheinen soll.

Brett in den Endmaßen mit Schweizer Kante - Unterseite

In den letzten Tagen habe ich mich nach einer dunklen Holzart umgeschaut. In der Werkstatt aktiver Seniorinnen und Senioren habe ich mir dann aus einer alten Treppenstufe - ich vermute Sipo/Mahagoni - zwei Kufen schon einmal in Format gebracht und mit der 14 Grad Schräge zugesägt.

Gradleisten für das Schneidebrett

Als nächster Schritt soll dann das Einsägen/-fräsen der zwei Nuten für die Gradleisten erfolgen. Hierbei ist volle Konzentration notwendig, denn sollte die Nut zu breit werden, muss ich neu überlegen. Aber auch für so einen Fall habe ich schon einen Plan "B" - es sollte aber erst einmal alles klappen. Nachdem ich die Leisten mal unter das Brett gehalten habe, bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob ich die nicht noch ein wenig schmaler mache. Nach einiger Überlegung wird es auf jeden Fall bei diesem Brett die Variante 2 aus dem vorherigen Artikel.

Update vom 17.02.2025

Alle Bedenken waren erst einmal unnötig. Die Leisten konnten gut eingeschoben werden und sind jetzt erst einmal unwiderruflich drin. Da das Holz ja alt und sehr trocken ist, ist auch nicht zu befürchten, dass es weiter schwindet - also weiter schrumpft. Aus diesem Grunde wurden die Leisten auch eingeleimt.

Gradleisten sind eingeschoben und verleimt

Sonntag, 9. Februar 2025

Neues Projekte im Frühjahr

Ich wollte schon lange mal ein Schneidebrett mit Kufen und Gratleisten herstellen. 

Variante 1 - Schneidebrett mit eingesetzter Gratleisten - Endmaß ca. 40 x 30 x 5 cm

Variante 2 - Schneidebrett mit breiter Gratleisten - Endmaß ca. 40 x 30 x 5 cm

Leider fehlte das notwendige Holz. Letzte Woche gab es dann eine Lösung. Ich habe frühere Stollen eines "Regals" - oder es war so was ähnliches - von einem Bekannten abgeholt. Nach dem Auseinander-nehmen und dem Entfernen von diversen Rampamuffen bleiben neben breiten Stollen von ca. 11 x 3,5 cm und diversen längen auch viel kleine Stollen von ca. 30 x 11 x 3,5 cm über. 

Variante 1 - Entwurf Gradleiste eingesetzt- Seitenansicht
Variante 2 - durchgehende breite Gradleiste - Seitenansicht

Mal sehen, welche Variante ich mache, bzw. für welche Variante ich noch dass passende andere Holz finde. Wenn ich die beiden Varianten so übereinander sehen, könnte es eher die breite Gradleiste werden.

Ich hatte vor einiger Zeit eine kleine kleine Ecke der dunklen Lasur abgekratzt. Hier hatte ich schon vermutet, dass sich darunter Eschenholz verbirgt, was nach dem Hobeln nach dem Hobel als richtige Einschätzung  herausstellte. Die Löcher in den langen Hölzern, wo die Rampamuffen vorher gesessen hatten, wurden mit selber hergestellten 15 mm Dübel aus Eschenholz gefüllt. So stand auch hier für die Weiterverwendung nichts mehr im Weg.

Holzaufteilung Draufsicht und Seitenansicht von links

Aus den kleine Stücken wurde nach dem Hobel erst einmal die Grundbrett - hier in hell dargestellt - zusammen geleimt. Dieses soll noch zur Vergrößerung der Arbeitsfläche und wegen der etwas zu kleinen Fläche noch an der Längsseite ja eine Leiste bekommen, die Eingelassen werden soll - hier dunkler dargestellt.

Update 10.02.2025

Mal sehen, wie es demnächst weitergeht. Die vier innerer Bretter sind schon mal verleimt und dann kamen heute noch die Seiten dazu.

Hölzer im Leim - Nut und Feder passen ineinander

Hierzu wurden in die lange Seite der vier zusammengeleimten kurzen Bretter eine "Nut" gesägt und in die Seitenteile bekamen eine "Feder". Die Feder passt in die Nut und wurde noch mal verleimt.

Beispiel einer Nut und Feder